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Garstige Heinzelmännchen 15|11|2012
Niedlich anzusehen aber ein Riesenproblem für die Umwelt: Plastik!
„Wie war zu Cölln es doch vordem, mit Heinzelmännchen so bequem“ [schrieb August Kopisch 1836]. Niemand wusste, woher diese hilfreichen Wesen kamen, die den Bewohnern das Leben so angenehm machten.
Mikroplastik ist ein heutiges „Heinzelmännchen“ mit weitaus weniger guten Eigenschaften. Es ist der Sammelname für mikroskopisch kleine, mit bloßem Auge nicht sichtbare Plastikpartikel.
Mikroplastik wird Konsumartikeln wie Zahnpasta, Peelings, Kosmetika, Reinigungsprodukten etc. beigemischt und ersetzt so natürliche Stoffe mit reibender Wirkung, mit denen früher die Reinigungskraft erhöht wurde. Der Plastik-Ersatz bringt offensichtlich Vorteile für die Waren-Produzenten; für Mensch und Umwelt sind indessen die Nachteile massiv.
Mikroplastik hat im Vergleich zur Masse große Oberflächen, woran sich Schadstoffe und Umweltgifte anlagern. Aus dem Plastik ausgelaugte Weichmacher wirken wie Hormone, greifen bereits in geringsten Konzentrationen in die Fortpflanzungszyklen von Meerestieren ein und werden verdächtigt, Männer unfruchtbar zu machen.
Weichmacher verbinden sich mit anderen anlagernden Stoffen und steigern so die Giftsammeleigenschaft des Mikroplastiks. Wir finden es heute im Wasser und Sediment von Flüssen und Meeren, in Kanalisationen, Kläranlagen, deren Auslässen und, was die Gefahren zusätzlich steigert, in Därmen, Kiemen, Mägen, Organen und Geweben von Meerestieren [z.B. Muscheln und Fischen]. Es gelangt so mit seinen ganzen Schadstoffen, mit giftigen, krebserregenden oder hormonell wirkenden Anhaftungen in die Nahrungskette, an deren Ende bekanntlich der Mensch steht.
Offensichtlich halten es Produktmanagements nicht für notwendig, sich mit den nachweislichen Gefahren für Menschen und Umwelt auseinanderzusetzen. Umso mehr ist die Öffentlichkeit aufgerufen dafür zu sorgen, dass die Produktion und der Verkauf der Produkte, aus denen Mikroplastik in die Umwelt und die Nahrungskette gelangen, so schnell wie möglich gestoppt werden.
Auch durch die Zerkleinerung größerer Plastikteile, die von Schiffen oder landseitig entsorgt und aufgrund ihrer Leichtigkeit über große Entfernungen transportiert werden, entsteht Mikroplastik. Eine weitere Quelle sind Kunststoff-Textilien, z.B. die beliebten Fleece-Artikel, aus denen sich beim Waschen kleinste Faserstücke lösen und über das Abwasser in die Meere gelangen. Aus einem Versuch ging hervor, dass aus einem einzigen Kleidungsstück 1900 Fasern pro Waschgang ins Abwasser gelangten. Mikroplastikpartikel, seien sie Produkten zugemischt, durch Abrieb so klein geworden oder aus Textilien freigesetzt, sind zu klein, um von Kläranlagen zurückgehalten zu werden. So gelangen sie selbst mit dem gereinigten Abwasser der Kläranlagen in Flüsse und Meere.
In das Badegewässer am Wilhelmshavener Südstrand gelangt mit bloßem Auge unsichtbares Mikroplastik u.a. auch durch die Direkteinleitungen aus Wilhelmshavener Haushalten. Da diese Teilchen sich nicht nur mit Schadstoffen verbinden, sondern auch willkommene Substrate für Bakterien und andere Mikroorganismen darstellen, entstehen vermutlich zusammenhängende Gebilde, die den Badenden zusätzlich zum unmittelbaren Kontakt mit Einzelkolonien pathogener Keime gefährlich werden können. So steigern sich die Gefahren für die Badenden durch die winzigen treibenden Plastikinseln.
Dr. Gisela Gerdes Kaiserliche Kananarbeiterin
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Fäkalieneinleitungen
Fäkalieneinleitungs Dokumentation WEB
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