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Brückentag ohne Folgen
05|06|2012



Wir machen uns einen Brückentag - so Axel Kluth, wenn bei einem sogenannten Jahrhundertprojekt neue Containerbrücken angelandet werden.

Der 18. Mai, ein Freitag, hatte es in sich: Vier große Containerbrücken, dem Prestigeprojekt der Stadt Wilhelmshaven, erreichten nach mehrmonatiger Reise aus dem fernen China endlich den neuen Heimathafen JWP.

Sehnsüchtig wollten sie ihren neuen Bestimmungsort erreichen: den noch im Bau befindlichen Hafenkai. Schließlich sollte ja bald der sogenannte Probebetrieb beginnen.

Die Brücken hatten ihre Rechnung ohne den Wirt gemacht: In diesem Fall den Bauherrn ReGe = Jadeweserport-Realisierungsgesellschaft. Geschäftsführer: Axel Kluth. Jahresgehalt: 395.000 Euro pro Jahr. Dreihundertfünfundneunzigtausend. Das sind 32.917 Euro pro Monat. Das sind 1.082,20 Euro pro Tag [gerechnet auf 365 Tage].
[Siehe auch meinen Beitrag: Axel Kluth und die Löcher – Leistung muß sich wieder lohnen!“]

Dieser Wirtschaftsführer unserer neuen Elite in Deutschland hatte angesichts der angekündigten Ankunft der Brücken am 18. Mai entschieden, das erstens, seine Bauarbeiter auf dem Kai den für das Abladen nötigen Platz auf der Kaimauer NICHT freiräumen dürften. Der Grund für diese Verweigerung des Abladens der Containerbrücken ist uns nach wie vor auch zwei Wochen nach dem Ereignis noch unbekannt. Außerdem beschloß Geschäftsführer Kluth, Dienstwagen A 7 auf Steuerzahlerkosten, daß ein normaler Arbeitnehmer an einem Freitag nach einem gesetzlichen Feiertag selbstverständlich das Recht habe, sich an diesem Freitag einen Tag Urlaub zu nehmen, welches sich höchst effektiv auswirkt, da er durch einen Urlaubstag gleich vier Tage frei hat.

Ein Ökonom, der rechnen kann.

Also deklarierte Axel Kluth, Tagesgehalt von 1.082,20 Euro [ein Hartzie lebt den ganzen Monat davon, es ist also das 30-fache des Existenzminimums in Deutschland], den 18. Mai auch zu seinem ganz persönlichen Brückentag. Das macht für vier dadurch gewonnene Urlaubstage 4.328,80 Euro für Nichtstun und Seele baumeln lassen. Davon lebt ein Hartzie viereinhalb Monate. Und muß in diesem Zeitraum etwa 40 Bewerbungen schreiben, je nach Betreuer, und sich zur Verfügung halten, darf seinen Wohnsitz nicht verlassen, auch wenn keinerlei Aussicht besteht, daß er doch in dieser Zeit einen Job findet, da auf eine offene Stelle ja bekanntlich oder auch nicht bekanntlich 20 Arbeitssuchende kommen. Egal an wie vielen Umschulungsmaßnahmen die teilnehmen.

Herr Kluth, Geschäftsführer, ist von solchen niederen Sinnlos-Pflichten befreit. Nicht nur das. Er ist auch befreit von jeglichen Geschäftsführerpflichten bei solchen Großereignissen wie der Ankunft von vier Containerbrücken. Denn es ist ja ein Brückentag. Haben Arbeitslose eigentlich auch das Recht, Termine mit ihrem Sklaventreiber auf dem Arbeitsamt auszuschlagen – ohne Kürzung ihres Almosengehaltes – weil ein Brückentag ist ? Wäre doch mal eine interessante sozialrechtliche Frage.

Herr Kluth ist von all solchem Kram befreit. Sein Gehirn wird für Höheres gebraucht. Planung der Freizeit an diesen vier gewonnen Urlaubstagen zum Beispiel. Wo war er eigentlich? Zu einem Ausflug nach Helgoland?

Dort hätte er nämlich die für ihn bestimmten REALEN ANFASSBAREN Brücken aus Metall wieder treffen können, nachdem von seinen Mitarbeitern am Bestimmungsort die Annahme verweigert worden ist.

Wer zahlt eigentlich die 40.000 Euro Extrakosten, die durch die Zwischenreede an diesem 18. Mai 2012 auf Helgoland entstanden sind?

§ 293 BGB: Der Gläubiger kommt in Verzug, wenn er die ihm angebotene Leistung nicht annimmt.

§ 304 BGB: Der Schuldner kann im Falle des Verzugs des Gläubigers Ersatz der Mehraufwendungen verlangen, die er für das erfolglose Angebot sowie für die Aufbewahrung und Erhaltung des geschuldeten Gegenstands machen musste.


Ein Normalbürger und Steuerzahler, der einen Maler bestellt, um seine Wohnung verschönern zu lassen, und dann am Auftragsdatum einen spontanen Ausflug macht, weil das Wetter so schön ist, und den Maler vor der Türe stehen läßt, muß aufgrund obiger §§ selbstverständlich für den dadurch verursachten Verdienstausfall des Malers aufkommen.

Daß derselbe Steuerzahler, wenn er NICHT fernbleibt, sondern den Maler empfängt, dann für eine ihn völlig fremde Person, der statt seiner einen Ausflug macht, dessen dadurch verursachten Schaden tragen muß, in diesem Falle 40.000 Euro Reede, wegen Herrn Axel Kluths „Brückentag“, verstehe ich allerdings nicht. Es erschließt sich meiner Logik nicht, so lange ich auch darüber nachdenke.

Aber die Redakteure des lokalen Heimatblattes werden es wahrscheinlich verstehen, denn diese haben den Vorfall NICHT zu einem öffentlichen Skandal gemacht, sondern überlassen die Berichterstattung darüber lieber den überregionalen Medien wie NWZ oder NDR. Deren zur Ankunft der Containerbrücken angereisten Journalisten waren nicht schlecht erstaunt über die Arbeits- und Urlaubsmoral eines so hoch dotierten, vom Steuerzahler bezahlten Managers.

Die exorbitante Höhe von Geschäftsführer-Gehältern wird immer öffentlich damit begründet, daß die betreffenden Glanzpersonen unserer Wirtschaftselite ja „eine hohe Verantwortung“ trügen. Aha. Und was für eine Art von Verantwortung meinen die dann damit? Eine, die wenn es darauf ankommt, dann aber doch frei ist von Verantwortung? Also von finanzieller zum Beispiel. Um die geht es ja vor allem bei solchen zu vergebenen Positionen.

Wilhelmshavens oberster Feuerwehrautoeinweiher und Landtagsabgeordneter a.D. [„Und wovon soll ich jetzt leben?“] Wilfried Adam trägt wahrscheinlich auch solch eine hohe Verantwortung als „Geschäftsführer“ der Wilhelmshavener Hafenbetriebsgesellschaft mit Jahresgehalt von 60.000 Euro. Leider nur ein Siebtel des Gehalts von Herrn Kluth. Wie mickrig muß sich bloß Herr Adam MdL. a.D. Fühlen? Dabei hat er doch maßgeblich für die politische Durchsetzung des MegaHypeMammutRegionProjekts JadeWeserpOrt gesorgt damals als MdL. Seine jetzige Hafenbetriebsgesellschaft war an dem 18. Mai jedenfalls auch nicht vor Ort. Hatte wohl auch einen Brückentag.

Aber die ist ohnehin wohl eher für den südlichen Hafenbereich, also KW-Brücke usw. zuständig? Und da ist ja tote Hose zur Zeit wegen der Brückensanierung, so daß man am Pfingstsamstag auf der Südstrand-Promenade bei bestem Wetter nicht einmal ein Eis kaufen kann. Aber das zählt ja auch nicht zum Verantwortungsbereich der Hafenbetriebs- und Realisierungsgesellschaften. Herr Kluth könnte sich an diesem Tag, wäre er denn vor Ort, wenigstens am Südstrand, ungefähr 4.300 Riesenkugeln Eis und noch eine Waffel extra ohne Eis leisten. Das gäbe aber Bauchschmerzen!


Lutz Bauermeister, selbsternannter Wirtschaftsguru der Stadt Wilhelmshaven, ist der Meinung, daß das Volk keine Ahnung hat, generell, und nur „den Besten“, nämlich sämtliche Wirtschaftsfuzzies die gesamte politische Macht zukommen solle. Siehe dazu seine demokratiefeindlichen Ergüsse in der WZ vom 23.5.12 auf S. 5 unter dem bezeichnenden Titel: „ Ist die Stimme des Volkes wirklich der bessere Gesetzgeber?“ Dazu noch bald mehr.

Aber wir haben noch weitere Leuchttürme der Weisheit und Weitblick in unserer Jadestadt: Prof. Luft. Nomen est omen. Er meint zu der öffentlich diskutierten Freigabe des einzig verbliebenen Strandes der Wilhelmshavener/Hooksieler Region: Man müsse unbedingt „ungewollten Massentourismus von den Küstenabschnitten fern zu halten“. So kann man es auch nennen. Der Strand ist nicht mehr für die Wilhelmshavener Bevölkerung da oder der Region, sondern nur für piekfeine Gäste, die es sich auch leisten können. Man sondert sich als Leistungsträger ja gerne ab vom gemeinen Fußvolk. Dazu auch bald noch mehr.

Fazit:
Zu „Verantwortung“ eines Politikers oder großen Baumanagers gibt es offenbar unterschiedliche Auffassungen. Am liebsten definieren die selbst ernannten „Führer“ der Nation und der Wirtschaft ihren Bereich der Verantwortung selbst. Die Entscheidungen treffen sie. Die Folgen tragen andere.

Nett, wenn das jeder so machen würde. Dann hätten wir Anarchie oder den Wilden Westen oder so was. Nur noch das Faustrecht und die größte Wumme zählt.

Tolle Aussichten.

Eine schöne Woche wünscht
Heidi Berg


Links:
21|05|2012: JadeWeserPort: Containerbrücke von Bord
19|05|2012: JadeWeserPort mutiert zur Elbphilharmonie
18|05|2012: Prestigeprojekt in der Schieflage
18|05|2012: Herumirrende Containerbrücken

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