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Wie vorhergesagt: E.ON-Kühlwasserentnahme droht offensichtlich zu versanden
20|08|2012



Bagger CONTENDER beim Freibaggern der Kühlwasserentnahme für das E.ON-Kraftwerk seeseitig der Prallwand.

Im Bereich des Kühlwasser-Entnahmebauwerks des E.ON-Kohlekraftwerks hat der niederländische Saugbagger CONTENDER vom 14. bis zum 18. August fleißig gebaggert.

Das Baggergut wurde auf der Schüttstelle an der Nordgrenze des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer [auf der Linie ehem. 3. Einfahrt – Eckwarderhörne] verklappt. Zum Wochenende macht[e] die Besatzung erst mal Pause auf der Wilhelmshaven Reede.

Damit ist eingetreten, was von Fachleuten während des JadeWeserPort-Planfeststellungsverfahrens vorausgesagt wurde: Der erkerartig in das Tidegewässer Jade hineingebaute JWP würde einen Stau des Ebbstroms bewirken. Dies hätte zur Folge, dass der Bereich zwischen der JWP-Südflanke und dem Neuen Vorhafen auflanden wird.


Bagger CONTENDER auf Reede am 17. August 2012.

Diese Erkenntnis hatte u.a. die E.ON als Betreiber des Kohlekraftwerks im Süden des Rüstersieler Grodens auf den Plan gerufen. Der E.ON-Vertreter fügte damals bei der Erörterung des Vorhabens sinngemäß hinzu, dass die Stauwirkung zur Folge habe, „…dass das erwärmte, in die Jade zurückgepumpte Kühlwasser des Kraftwerks nicht mehr zügig genug nordwärts abfließen kann und die Wassertemperatur am Ansaugbauwerk vor dem Rüstersieler Deich so hoch wird, dass es im Kühlwasserkreislauf zu einem ‚Kurzschluss’ kommt; d.h., das Kraftwerk müsste mangels Kühleffekt abgeschaltet werden.“ 1]

Die E.ON forderte deshalb von dem Vorhabensträger – der landeseigenen
JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co.KG – dass sie als Verursacher ein neues Kühlwasser-Entnahmebauwerk weiter seewärts der Rückgabestelle errichtet. [s. Skizze 1]
 
Bild: gegenwind wilhelmshaven Skizze 1: Oben der umzubauende Kühlwasserausfluss und unten die zu verlegende Kühlwasserentnahme mit neuem Saugrohr zum Kraftwerk. In der Mitte die jetzige Kühlwasserentnahme mit Saugleitung [durchgestrichen], die jedoch weiter in Betrieb ist. Ganz links das Kraftwerk. Mitte senkrecht der Rüstersieler Deich.

Doch das wollte der Vorhabensträger nicht und beantragte stattdessen bei der zuständigen Genehmigungsbehörde den Bau einer 400 Meter langen Prallwand zwischen Entnahme- und Rückgabebauwerk.

Und dies obwohl unstrittig war, dass dies nur eine kostspielige Zwischenlösung werden würde:
„Eine verringerte Strömung bewirkt zudem, dass sich mitgerissene Schwebstoffe und Sandfrachten vor dem Deich ablagern und sich die Wassertiefe dort so weit verringert, dass ein Wattstreifen am Deichfuß aus dem Wasser wachsen kann, der übrigens lt. Prognose erst weit südlich des Maadesiels - kurz vor der 4. Einfahrt - ausläuft. Die Kühlwasseransaugöffnung droht so mit zunehmender Aufhöhung des Meeresgrundes immer mehr Schlick- und Sandpartikel anzusaugen, was zusätzlich zur ‚Kurzschlussgefahr’, zu Schädigungen im Kühlwasserkreislauf führen würde. Und wie wir noch sehen werden, würden diese Probleme durch den Spundwandverbau der Niedersachsenbrücke noch verschärft ...“ 2]

Doch mit dieser Zwischenlösung hat sich E.ON bis zum Bau eines zweiten Kraftwerksblocks einverstanden erklärt. Und so war der Weg frei für eine diesbezüglich gerichtsfeste Genehmigung des JWP-Vorhabens. [s. Skizze 2]

Bild: gegenwind wilhelmshaven Skizze 2:
Kraftwerk mit Kühlwasserabfluss, Prallwand und Kühlwasserentnahme mit Saugleitung Richtung Deich [gestrichelt]; südlich davon das Maadesiel. Wie viele Millionen das dem Steuerzahler unnötigerweise gekostet hat, ist nicht bekannt.


Nun also, nur wenige Jahre nach Fertigstellung der Prallwand muss tagelang im Bereich des Kühlwasserentnahme-Bauwerks auf der Seeseite der Prallwand gebaggert werden. Und da die künstlich veränderte Gezeitenströmung der Jade für ständigen Sandnachschub sorgt, wird dort wohl immer häufiger ein Baggereinsatz erforderlich werden.

Diesmal wird die Chance zum Baggern während der laufenden sechswöchigen Abschaltung des Kraftwerks wg. Revisionsarbeiten genutzt. Aber wer weiß, ob nicht künftig das Kraftwerk allein wegen dringend erforderlicher Baggerarbeiten im Bereich der Kühlwasserentnahme stillgelegt werden muss?!

Wenn die JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG als Verursacher festgestellt wird, muss folglich dafür mal wieder der Steuerzahler ran. Hoffentlich wird sich dann der Landesrechnungshof damit beschäftigen und den Verantwortlichen gehörig auf die Zehen treten.

Es sollte jetzt geprüft werden, ob die ursprüngliche Forderung von E.ON, ein neues, seewärts ins tiefe Wasser verlagertes Kühlwasserentnahme-Bauwerk zu erstellen, dem Steuerzahler billiger kommt, als in regelmäßigen Zeitabständen die Bagger zu holen und währenddessen das Kraftwerk abzuschalten! Am schönsten wäre es allerdings, wenn der Strom aus dem E.ON-Kraftwerk wegen Fortschritten bei der Energiewende nicht mehr benötigt würde.

Jochen Martin

1] s. Artikel „Rattenschwanz“ im Gegenwind Nr. 213 vom Dez. 2005
2] ebda.

Lesen Sie dazu auch:
Rattenschwanz - Der JadeWeserPort [JWP] schleppt eine Fülle unabschätzbarer Folgewirkungen hinter sich her [Gegenwind 213 - Dezember 2005]

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