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Das Duell ist vorüber, die Probleme bleiben
02|09|2013



Wenn man sich jetzt noch die Reifen wegdenkt und das Auto in der Phantasie aufbockt ist man mitten in Wilhelmshaven schon fast in der Bronx.

Wer mit offenen Augen durch Wilhelmshavens Straßen wandert, wird nicht nur bemerken, das die Pflastermalereien langsam verblassen, sondern, dass auch die leeren Fensterfronten der Geschäfte näher aneinanderücken, ähnlich wie das Unkraut, das schon so manchen Bürgersteig zu überwuchern droht.

Der Sommer geht und die klaffenden Wunden Wilhelmshavens werden nach dem Spätsommer wieder im Grau versinken. Die Apokalypse, die wir beschreiben, wird ignoriert und ist längst ein landesweites Phänomen. Die Kommunen haben trotz sprudelnder Steuereinnahmen immer weniger Geld und somit immer weniger Spielraum für Investitionen.

So kurz vor der Bundestagswahl wird die objektive Berichterstattung über kritische Themen wie selbstverständlich immer zurückhaltender. Der Rettungsmechanismus für die Eurokrise saugt immer mehr Steuergeld in sich hinein und wir wundern uns noch nicht einmal, warum der Investitionsstau in den Schulen oder der Infrastruktur nicht bewältigt werden kann?

Zumindest die neue Partei "Alternative für Deutschland" hat reagiert und eine Petition an den Bundestag geschickt:
Zitat: " ... Die Alternative für Deutschland hat heute hier eine Petition zum Stopp der Zahlungen an Griechenland und für die Offenlegung der Alternativen vorgelegt.
Die durch Professor Bernd Lucke initiierte Petition an den Deutschen Bundestag fordert, “dass aus öffentlichen Mitteln keine weiteren Hilfskredite, Schenkungen oder Stundungen für Griechenland finanziert werden. Insbesondere wird ein drittes Griechenland-Rettungspaket abgelehnt. Die Bundesregierung wird aufgefordert, alle existierenden Studien und Projektionen offenzulegen, die ein Ausscheiden Griechenlands oder anderer Länder aus dem Euro betrachten.” ...
[Quelle: change.org/de | An: Deutscher Bundestag | Petitionsausschuss | Deutscher Bundestag | Stopp der Zahlungen an Griechenland und Offenlegung von Alternativen]

Keine Angst, wir wollen hier keine Wahlwerbung betreiben, sondern nur einmal an einem Beispiel zeigen, was an unangnehmen Fragen und Aktionen in der Presse nicht erscheint. Dass Rettungsschirmgeld erreicht maximal die Gläubiger, also die Banken, nicht etwa den griechischen Bürgern. Auch der Schuldenschnitt für Griechenland ist längst keine Verschwörungstheorie mehr, sondern eine Option.

Auch das Thema Steueroasen scheint vom Tisch, denn wir sollen ja nicht erschrecken, wenn wir mitbekommen, dass allein in Europa jährlich 1.000 Milliarden Euro [1ne Billion Euro] am Fiskus vorbei in Subfirmen landen, um dann vielleicht auf den "Cayman Islands" wieder aufzutauchen.

Dort hat auch Volkswagen seine Firmenflugzeuge angemeldet, damit man in Deutschland dafür keine Steuern zahlt. Der Automobilkonzern, der nach der Weltherrschaft in Sachen Absatz strebt trägt somit seinen Teil dazu bei, das eine Bildungsoffensive hierzulande weiterhin in den Startlöchern steckenbleibt oder das 60 Prozent der Krankenhäuser in der Bundesrepublik schön defizitär bleiben, damit die privaten Klinikbetreiber diese sukzessive übernehmen können - höchstwahrscheinlich auch in Wilhelmshaven?


Auch in "Boomtown" kann sich durch das Steuerrecht nichts ändern. Auch hier spielen die großen Konzerne wie E.on, GDF-Suez oder der Hafenbetreiber Eurogate durch ihre Abschreibungsmodelle und Subventionsforderungen ihre Globalisierungsvorteile voll aus. Die Kohlekraftwerke bekommen dadurch spottbilliges Kühlwasser aus der Jade und der Hafenbetreiber ohne Ausgleich für die Bürger den letzten Sandstrand - zahlen tun sie aber wenig bis gar nichts von ihren Gewinnen für ihre umweltschädigenden und inzwischen höchst umstrittenen Industrieansiedlungen.

Durch die Katastrophe "Containerhafen Wilhelmshaven" wird "the lack of money" sogar noch gesteigert, jeden Tag, und Schönreden haben Hochkonjunktur in Wilhelmshaven. Die Antagonisten dieses Industriealisierungswahnsinns, die sich auch ein Umdenken in der Wirtschaftspolitik lebhaft vorstellen können, würden z. Zt. von der "Jadestadt-Elite" des Ortes verwiesen, das ist immer noch bittere Realität.

Prof. Dr. Niko Paech ist so ein Vordenker und hält Vorlesungen zum Thema Postwachstumsökonomie, in denen zum Ausdruck kommt, dass die bisherige Strategie der Konzerne sich selbst ad absurdum führt:
Zitat: " ... Die lange gehegte Hoffnung, dass wirtschaftliches Wachstum durch technischen Fortschritt nachhaltig oder klimafreundlich gestaltet werden kann, bröckelt. Weiterhin scheint ein auf permanente ökonomische Expansion getrimmtes System kein Garant für Stabilität und soziale Sicherheit zu sein. Darauf deutet nicht nur die derzeitige Eskalation auf den Finanzmärkten hin, sondern auch die Verknappung jener Ressourcen („Peak Everything“), auf deren unbegrenzter und kostengünstiger Verfügbarkeit das industrielle Wohlstandsmodell bislang basierte. .. "
[Quelle: postwachstumsoekonomie.org]

"Harter Tobak" für alle Wirtschaftsökonomen, die immer noch lehren, Wirtschaftswachstum könnte man quasi bis in die Unendlichkeit vorantreiben.

Wilhelmshaven hingegen wehrt sich weiterhin gegen echte Erneuerungen und echte Innovationen und "behauptet" weiterhin standhaft das Gegenteil von dem, was der Stadt wesentlich weiterhelfen könnte: ein wirklicher Wandel in den Köpfen.

Trotzdem oder gerade deswegen wird im Rat mit einer kaum zu steigernden Borniertheit durchregiert, die Mehrheitsgruppe aus CDU und SPD hat ja die Mehrheit - basta - lediglich feiern ist angesagt, das sediert endgültig!


Die Karikaturisten und Kabarettisten, die auch die inhaltslosen Wahlplakate verfrühstücken, haben derzeit Hochkonjunktur. Einer von ihnen ist Christoph Sieber. In der Sendung "Neues aus der Anstalt" vom 27. August 2013 hat er die Ruhe, die man mit trügerisch umschreiben kann, beschrieben.

Weil er das so treffend darstellte, was Politikern wohl nur unter Drogen über die Lippen geht, beenden wir den heutigen Artikel mit den Worten von Christoph Sieber, die sich jeder Politiker, welcher Couleur auch immer, einmal in sein persönliches Tagebuch gravieren sollte - das toppt jedes Kanzlerduell und bedarf keiner weiteren Kommentare:
Zitat: " ... Hören Sie das auch ... diese Stille ... diese Ruhe im Land ... oder?

Morgens schlägst Du die Zeitung auf und Dir fällt die Kinnlade runter - Giftgasangriff in Syrien, halb Europa enteignet, in Armut geschickt, 50 Prozent Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen, NSU-Skandal, NSA-Affäre und bei uns ... Ruhe ... nichts ... und mitten in diese Stille platzt die Nachricht, die Rezession in Europa ist beendet.

Das hat Mutti aber sauber hingekriegt ... oder ... so kurz vor der Bundestagswahl, da hat sie ´mal durchgegriffen bei den Südeuropäern ... oder? ... hat denen ´mal richtig in den Arsch getreten ... so, mal ehrlich, das war doch bisher so, Griechen, Spanier, Portugisen in europäischen Hängematte haben sie dem Untergang entgegengefaulenzt ... und der Deutsche steht da mit 85 noch auf der Baustelle ... mit 85 und 3 Beipässen und planiert mit dem Rollator die Auffahrt zur Vollbeschäftigung.

So sind doch wir! ... Ja komm, bitte ...

Dann darf man auch nicht beunruhigt sein wegen der Ruhe, weil, das ist ja nur Ausdruck der Zufriedenheit ... und diese Zufriedenheit darf man sich auch nicht durcheinanderbringen lassen durch sowas wie diese ... ähm ... Realität.

Net morgens um 11 mit fettigen Haaren an der Tankstelle stehen, das ist doch keine Schande mehr, das ist doch gutes deutsches Stadtbild, das ist doch Folklore, das hat schon Tradition ... warum nicht auch ´mal nachts auf  ´nem Abluftschacht von Karstadt übernachten, des macht den andern Hoffnung wenn se morgen vorbeilaufen und sehen, guck ´mal andern gehts noch schlechter.

Da lass ich mich doch locker für 6 Euro 50 die Stunde im Friseurhandwerk ausbeuten ... und dann immer diese Nörgler, die immer sagen, man sieht immer mehr ältere Menschen in den Innenstädten, die in den Mülleimern wühlen, das is doch ´nen gutes Zeichen für den ozialen Ausgleich, es stimmt noch, wenn die Jugend soviel säuft, dass die Alten vom Pflaschenpfand noch leben können. ..
 
Ja ... darf man sich  auch die Zufriedenheit nicht nehmen lassen durch so Fragen, die immer wieder aufkommen ... so unwirkliche Fragen, z. B.: Warum können die Menschen in diesem Land, obwohl es uns so gut geht von ihrer Hände Arbeit nicht mehr leben? ... Warum stehen tagtäglich 10tausende bei der Tafel an, um unsere Reste zu essen? ... und ist vielleicht Armut inzwischen gewollt, weil sie den mündigen Bürger zum Bittsteller macht, der leichter regierbar und manipulierbarer ist ...

... dann darf man sich das ganze auch nicht durcheinander bringen lassen, durch so ´ne Bundestagswahl, sin ´ma doch ´mal ehrlich, so ´ne Bundestagswahl is eh nur noch ein Relikt aus der demokratischen Vergangenheit, wo die Volksvertreter noch Vertreter des Volkes waren und nicht der verlängerte Arm der Wirtschaft ...

... und lasst uns diese Zufriedenheit auch nicht nehmen, wenn man millionenfach ausgespäht werden, ja wenn wir überwacht werden, da müssen wir dankbar sein, dass sich noch jemand für uns interessiert, und wenns nur die Geheimmdienste sind und wenn sich ein Ronald Pofalla hinstellt und das Ende der Diskussion einläutet, dann sag ich: Seit wann bestimmt der Wurm, ob geangelt werden darf ...

... ja ich bitte euch ...

... Die Demokratie wird verteidigt mit den Mitteln der Diktatur, das ist die Wahrheit und die Wahrheit ist im NSA-Skandal auch noch rausgekommen, weil sich ... man hat selten eine Bundesregierung erlebt, die gerade in diesem Zusammnenhang mit solcher Vehemenz darauf gepocht hat, dass sie von nichts eine Ahnung hat. Man hat keine Erwartung mehr an diese Bundesregierung und selbst das können sie nicht erfüllen. ... "
[Quelle: Neues aus der Anstalt | 27-08-2013]


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven


Links:
Bronx
change.org/de | An: Deutscher Bundestag | Petitionsausschuss | Deutscher Bundestag | Stopp der Zahlungen an Griechenland und Offenlegung von Alternativen
Cayman Islands
lack of money
Prof. Dr. Niko Paech
postwachstumsoekonomie.org
Christoph Sieber
Neues aus der Anstalt | 27-08-2013


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