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JadeWeserAirport soll Gebrauchtflugzeughafen werden
07|10|2013



Zugegeben, ein wenig mehr Belebung könnte der Flugplatz Mariensiel [JadeWeserAirport] schon gebrauchen.

Ohne Superlative geht in Wilhelmshaven gar nichts und Bürgerinnen vorher mit in hochtrabende Pläne einzuweihen war noch nie im Sinne der wenigen Industriellen, die weiterhin ganz alleine die Geschicke Wilhelmshavens bestimmen möchten.

Höchstwarscheinlich hat Landrat Sven Ambrosi wieder fleißig gegoogelt, so wie damals, als ein "Brotwerk" mit 1.000 Tonnen Output an Lebensmitteln die Schlagzeilen bestimmte. Diesmal haben wohl gleich zwei simultan im Internet gesucht, Wilhelmshavens Oberbürgermeister Andreas Wagner und Landrat Sven Ambrosi, vier Augen sehen einfach besser und klarer.

Beide sind sich anscheinend darüber einig, ein völlig seriöses Unternehmen gefunden zu haben, eines, das Wilhelmshaven zu seinem Glück gerade noch gefehlt hat. Daraus schmiedeten sie dann den genialen Plan, die Flugfrequenz auf dem kleinen Flughafen Mariensiel endlich zu erhöhen, um aus den "Roten Zahlen" zu kommen.


Im JadeWeserPark sollte schon längst eine 4-stöckige Brotfabrik gebaut worden sein. Der Info-Container spricht Bände, was die eigentlichen Aussichten anbelangt.

Auf das Gelände des "JadeWeserParks" projezierte Ambrosi schon ´mal ein völlig seriös gegoogeltes Brotwerk. Bei näherem Hinsehen stellte sich dann heraus, dass es sich um einen intransparenten Fonds handelte, mit Sitz auf Malta, natürlich im Ausland.

Auf dem Industriegelände steht bis heute, trotz aller nachrecherchierten und teils misteriösen Fakten, nur eine Versandhalle von Hermes und ein Container, in dem man die Visionen förmlich erahnen kann, die uns dann die PolitikerInnen wie sauer Bier immer und immer wieder auftischen. Diese Leuchtturmprojekte in und um Wilhelmshaven herum entpuppen sich mit regelmässiger Häufigkeit als solche "Seifenblasen", die schon im Ansatz als Fata Morgana zu erkennen sind.

Ambrosi und Wagner haben neben ihren Recherchen natürlich festgestellt, dass ein wohlklingender Name nicht fehlen darf, sonst "frißt" das Fußvolk "den Braten" nicht. Gepaart mit viel Enthusiasmus und einer goldenen Zukunft ging man ans Werk und es entstand:
"JETPORTCITY – Europas größter Gebrauchtmarktplatz für Jets und Helikopter landet in Mariensiel"

Nach unseren Erfahrungen und Recherchen wird sich das Gros der Wilhelmshavener Politprominenz wieder einmal auf die Seite derer "schlagen", die sich von diesem Ansinnen "Reichtum und eine weitere Initialzündung" für die ganze gebeutelte Region mit zweistelliger Arbeitslosenbilanz versprechen.

Wilhelmshavens kleiner Sportflugzeugflughafen liegt, wie könnte es auch anders sein, "mitten in Europa", wobei wir immer dachten, es wäre nur der Nordwesten Deutschlands.

Irgendwie ist man nach den Schlagzeilen der vergangenen Wochen irritiert, denn Wilhelmshaven ist eher bekannt als das Ende und nicht der Mittelpunkt der Welt, aber das wird sich, wie immer bei "Leuchtturmprojekten" [siehe JadeWeserPort], anscheinend ändern.

Das Lokale Heimatblatt nimmt seit Jahrzehnten jeden Krümel auf und katapultiert ihn, fügt man die Realität hinzu, in geradezu lächerlich erscheinende Dimensionen.

Nun haben wir auch ´mal die Suchmaschinen bemüht und festgestellt, dass die neue Flughafengesellschaft für Gebrauchtflugzeuge mit dem Namen "JetPortCity - Europa [= German Private Jet Group AG]" über ein atemberaubendes Eigenkapital verfügt, das sich 2011 gegen Null, d. h. sogar in den Minusbereich, bewegte.

Hier ´mal ein Auszug aus dem Bundesanzeiger, den man auch ´mal bemühen sollte, bevor man Schlagzeilen entwirft, die jeder Realität entbehren könnten:
Zitat: "
Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2011 bis zum 31.12.2011

... A. Eigenkapital:
0,00

I. gezeichnetes Kapital
100.000,00

II. Jahresfehlbetrag
138.284,46

III. nicht gedeckter Fehlbetrag
38.284,46

B. Verbindlichkeiten
279.756,21

davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr
27.317,31

Bilanzsumme, Summe Passiva
279.756,21
[Quelle: elektronischer Bundesanzeiger | Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2011 bis zum 31.12.2011 | German Private Jet Group AG]

Die Gebrauchtflugzeug Aktiengesellschaft hat kein Eigenkapital, verfügt über Einlagen von 100.000 Euro, einen Jahresfehlbetrag von 138.284,46 Euro, eine Nichtdeckung, also Schulden von 38.284,46 Euro und Verbindlichkeiten, also nochmals Schulden, von 279.756,21 Euro. Somit handelt es sich um ein typisches "Private Equity Unternehmen".

Bei solchen Unternehmen spricht man auch von "Wagnisfinanzierungsgesellschaften" oder "Kapitalbeteiligungsgesellschaften", die sehr risikobehaftet sind, was sich schon im Namen niederschlägt.

Die Anteilseigner überschulden diese Unternehmen zunächst, was zur Folge hat, dass diese Renditen erwirtschaften müssen, um Schulden zu bedienen [Verbindlichkeiten] und darüberhinaus richtiges Geld zum reinen Überleben. Ob diese Unternehmen dann noch Subgesellschaften haben und das Kleingeld in Steueroasen verstecken, weiß niemand so genau - ist auch nicht so wichtig, denn dadurch gehen dem Fiskus ja nur erhebliche Steuern verloren, mit denen man z. B. Straßen erneuern, die Bildung finanzieren oder Rathaustürme ohne Schulden zu machen sanieren könnte.

Europa, so wird geschätzt, gehen durch diese Steuerverschiebungen jährlich über 1 Billion Euro [= über 1.000 Milliarden Euro!] verloren. Damit ließe sich der europäische Rettungsschirm spielend finanzieren!

"Wagnisfinanzierungsgesellschaften" wie SUEZ oder Volkswagen, um nur ´mal zwei zu nennen, haben dieses Steuerverschleierungssystem quasi mit perfektioniert - es lebe die Globalisierung!

Auf den Internetseiten von JetPortCity finden sich auch jede Menge sogenannte Portfolios, die, wenn man sie herunterlädt, lediglich Musterangaben enthalten, nicht etwa Flugzeuge, die man eventuell kaufen könnte - aber was noch nicht ist, das wird garantiert irgendwann was, sagen die Einheimischen wohlkonditionierten Lokalpatrioten.

Umweltbelastungen gleich in der Nähe von Zugvogelraststätten, dem Naturwelterbe Wattenmeer - mit dem Totschlagargument "Arbeitsplätze" lassen sich auch diese Zweifler aus der öffentlichen Dikussion ausklammern.

Seltsamerweise ist "JetPortCity" nur ein Tochterunternehmen von "German Private Jet Group AG", mit Sitz in Düsseldorf - wo die wohl ihre Steuern zahlen, wenn die überhaupt welche wegen der oben erwähnten Überschuldung zahlen!

Wenn man an dem kleinen Flugplatz in Mariensiel vorbeifährt ist auch nicht so recht klar, wo denn die zunächst 276 Flugzeuge und Hubschrauber [124 Jet- und 152 Helikopter-Stellplätze] stehen werden, denn so ein Flugplatz braucht rund um seine Landebahnen auch einen Sicherheitskorridor. Als Subgesellschaft [JetPortCity featured operated by German Private Jet Group AG] dürfte es mit den Haftungsbedingungen auch nicht so dolle sein, Wilhelmshaven und Friesland haben es ja!

... und zu guter Letzt, die "Abstellentgelte". In Mariensiel kostet das Abstellen eines "Eurocopter EC-135 " 6,20 Euro, in Berlin 9,60 Euro und in Zürich 10,00 Euro. Wenn Sie jetzt viel Geld hätten, einen "Eurocopter EC-135" besäßen und an die Mitte Europas denken, wo würden Sie ihr Fluggerät abstellen? - In Marienesiel natürlich, mitten in Europa im Nordwesten Deutschlands - und da sag noch einer, in Wilhelmshaven gäbe es keine Livesatire!

Was uns erwartet, weiß wieder einmal niemand, aber die rosarote Brille sollen wir, wie immer, schon einmal bereithalten. 

Vielleicht erfahren wir ja heute Abend mehr, im Landhaus Tapken, denn da hat "JetPortCity" zur Infoveranstaltung eingeladen - nix wie hin, aber die rosarote Brille nicht vergessen!


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven



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