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Trinkwasserkonferenz in Schortens
03|05|2013



Egon Harms vom OOWV während der Beantwortung von Fragen in der anschleissenden Diskussion.

Die Grünen hatten zu einer Informations- und Diskussionsrunde zum Thema Trinkwasser ins Bürgerhaus Schortens geladen.

Richtig voll war es, als Egon Harms vom Oldenburgischen Wasserverbad [OOWV] seinen Vortrag begann. Über einen Zeitraum von 30 Jahren läuft eine sogenannte Trinkwasserkonzession und es ist  alles andere als einfach, die benötigten Mengen aus den Brunnen zu fördern und aufzubereiten.

Verschiede Faktoren bedrohen inzwischen die Wasserqualität, wie z. B. die Überdüngung aus der Landwirtschaft mit Nitrat aus der Massentierhaltung oder der Viehzucht. So sind die Grenzwerte für Nitrat in Niedersachsen bis zu einer Tiefe von 20 Metern weitestgehend überschritten, nur noch kleine Teilbereiche Nordfrieslands oder Süd-Ost-Niedersachsens leuchteten auf der OOWV-Karte nicht dunkelrot.

Salzwasser von den Küsten dringt in die Süswasserzonen ein und die sogenannte Brackwasserzone dehnt sich immer mehr aus, d. h. Süß- und Salzwasser vermischen sich zusehends, auch eine Folge des Klimawandels mit dem Anstieg des Meeresspiegels. Würden sich die Zonen, in denen kein Trinkwasser mehr direkt gefördert werden könnte noch weiter ausdehnen, würde man Trinkwasser nur noch mit Entsalzungsanlagen gewinnen können und der Wasserpreis würde sich verdreifachen. Das macht die Grünen auch zu entschiedenen Gegnern von Flussvertiefungen, die ebenfalls für die Ausdehnung der Brackwasserzonen mit verantwortlich sind.


Das Interesse war riesig und der Saal richtig voll.

Damit kein Raubbau beim Trinkwasser betrieben wird, bedarf es einer Bilanzierung. Dazu misst man den Niederschlag und die Entnahme, setzt sie ins Verhältnis zueinander und kann abgeschätzen, wann die Grenze zur Entnahme von Grundwasser erreicht ist.

Fracking sieht man ebenfalls als Bedrohung für das Grundwasser, weil die Risiken nicht abschätzbar sind, obwohl man in mehreren tausend Metern Gas aus Schiefergestein gewinnt. Niemand weiss aber, und damit ist man sich mit den Grünen und der neuen Landesregierung einig, wie sich das Gemisch aus Quarzsand und teils hochgiftigen Chemikalien wirklich einmal zukünftig verhält. Hinzu kommt, dass das Fracking dem Bergrecht unterliegt und dadurch die Einsicht in Details der Bohrungen teilweise unmöglich macht und öffentliche Beteiligung in diesem Verfahren nicht vorgesehen ist.

Langfristig sieht Egon Harms [OOWV] das Grundwasser bedroht, wenn dem nicht schon jetzt entgegengewirkt wird. Jeder Cent, der jetzt in die Präventition investiert wird, sei mehr wert, als der Einsatz von Geld für Lösungen nach einer Verunreinigung.


Überzeugende Argumente leiferte auch der neue Landwirtschaftsminister Christian Meyer von den Grünen.

Gerade die Gülle macht auch dem neuen Landwirtschaftsminister Christian Meyer zu schaffen, der in seinem Vortrag erläuterte, dass man dabei ist, ein Kataster aufzubauen, um die Mengen erfassen zu können. Zu den größten Umweltsündern gehört die Massentierhaltung und man versucht dagegenzusteuern, indem man die Subventionen für die Landwirtschaft anders verteilen möchte, wobei der Fokus auf nachhaltiger Landwirtschaft liegt.

Grund genug für diesen Politikumschwung gibt es genug, denn die EU drängt auf sauberes Trinkwasser und Niedersachsen kommt da langsam in Zugzwang, denn große Flächen Niedersachsens sind in schlechtem Zustand. Landwirtschaftsminister Meyer räumte ein, das man es nicht fristgerecht schaffen wird, die Ziele der EU umzusetzen.

Wasserwirtschaft und Landwirtschaft würden aber eng zusammenarbeiten, um die geforderten Ziele umsetzen zu können.

Dazu gehört auch eine Novelle für Mastställe, die dafür sorgt, dass bei einer bestimmten Dichte die Kommunen in Zukunft Neu- oder Zubauten ablehnen können.

Die Kavernen in Etzel waren auch ein Thema auf dem Schortenser Wassergipfel. Man teilte mit, dass man über die Anzahl von 99 Kavernen hinaus keine weiteren genehmigen wird, weil mit großen Bodenabsenkungen gerechnet wird. Hinzu kommt, dass die Einleitung der Sole in die Jade erst seit eineinhalb Jahren gemessen wird. Diese Untersuchung wird laut Niedersächsischem Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz [NLWKN] in den nächsten Monaten abgeschlossen sein und bis dahin könne man nicht genau sagen, wie und was für Auswirkungen diese Salzeinleitungen überhaupt haben.

Das klingt ein wenig danach, wie man mit Großbauprojekten verfährt - erst hinterher gucken, ob man sie überhaupt braucht oder erst dann richtig messen, wenn die größte Menge an Schadstoffen schon ins Meer verklappt worden ist, denn neben dem Hauptbestandteil Salz enhält die Sohle auch Schwermetalle in sicherlich nicht unerheblichem Umfang.


Peter Torkler während er seine Fragen stellte.

Zum Ende des Vortrages sprach Peter Torkler [ehemaliger Bürgermeister von Schortens] noch das Thema Wasserprivatisierung und die von der EU verordnete und umstrittene Ausschreibung an, zu deren Nicht-Umsetzung sich die Bundesregierung trotz erheblichem Widerstand aus Nichtregierungsorganisationen [NGOs] oder kommunalen Wasserverbänden oder Wasserwerken zögerlich verhält.

Die niedersächsische Regierung bezieht dazu eindeutig Stellung. Sie wird der Bundesregierung, die das endgültige Entscheidungsrecht hat, dazu auffordern, von der EU-Verordnung Abstand zu nehmen, wovon letztendlich auch der OOWV profitieren würde.

Auslöser für diesen Privatisierungswahn öffentlicher Institutionen ist der Neoliberalismus, der sich derzeit auch versucht in Europa zu etablieren, z. B. Saatgut oder in der Landwirtschaft. Das sogenannte Agrobusiness benötigt große Flächen für die Umsetzung ihrer Form der Landwirtschaft, von der hauptsächlich Lobbyisten profitieren und behaupten, nur sie könne dazu beitragen, die Masse an Menschen zukünftig zu ernähren, natürlich ohne die Nachteile dieser Landwirtschaftsform überhaupt zu erwähnen.

Die Bauern in Deutschland haben zwar ein Vorkaufsrecht, aber sie können bei steigenden Preisen natürlich nicht mithalten, um das "Land Grabbing" aufzuhalten.

Ob der Neoliberalismus noch aufzuhalten ist und solche Konzerne wie Nestlé, die Trinkwasser gerne als Handelsware sehen würden, kann man nur schwer vorhersagen, aber Teilerfolge, wie z. B. das Verbot von bienengefährdenden Pestiziden, zu dem immer mehr engagierte BürgerInnen und NGOs beitragen, machen mehr Mut, als es vielen Lobbyisten lieb ist.

Mit welchen Mitteln die neoliberale Lobby arbeitet, belegt der Film "Water makes money", gegen den der Konzern Veolia klagte. Das Ergebnis des Prozesses ist, das aus dem Dokumentarfilm nur geringfügige Passagen entfernt werden mussten, aber bewiesen wurde, das die Ziele des Konzerns erst durch Korruption umgesetzt werden konnten. Bis heute ist die Domaine "http://www.watermakesmoney.com/ oder http://www.watermakesmoney.org nicht zu erreichen, weil sie von einem "hochprofessionellem Team" immer wieder angegriffen wird um so versucht einen "Vernichtungsfeldzug" gegen jegliche Kritiker zu führen.

Der Frust sitzt tief bei Lobbyisten, die erwischt werden.

Diese rundum gelungene Trinkwasserkonferenz in Schortens wäre auch für Wilhelmshaven eine Bereicherung gewesen.

Weitersagen!


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven


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