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Laudetur Aetas Obscura - oder: Verhüten verhüten und dann?
04|02|2013



Das Reinhard-Nieter-Krankenhaus soll demnächst abgerissen und unter neuem Namen katholisch werden? - mit allen "Annehmlichkeiten" vom konfessionellen Minderheistgesellschafter mit Hauptwohnsitz in Rom?

Daß religiöse Minderheiten in der Diaspora besonders "verharren", ist ein bekanntes Phänomen. Ein Effekt, für den es eine deutsche Redensart gibt: "Je weiter von Rom, desto besser die Katholiken."

Noch vor einer Generation war es eine Vorbedingung, wenn man in einem großen Wilhelmshavener Textilhaus arbeiten wollte, einen christlichen Glauben zu haben, der verbrieft römisch war. Missionseifer mit sozialer Segmentierung im Sinne des Herrn.

Na denn, denkt man da gleichgültig, sollen sie doch unter sich bleiben - und hält es für Toleranz. Hauptsache, die lassen mich in Ruhe. Es feiert ja auch nicht jeder Karneval. Und die das wollen, läßt man ja auch. Sollen sie doch. Wenn aber die Jecken ihre Lebensvorstellungen zur allgemeinen Doktrin erheben ist das, was vorher schon nicht richtig lustig war, gänzlich spaßfrei. Besonders, wenn für die eigenen Überzeugungen alle zur Kasse gebeten werden, wird eine Solonummer zur dreisten Frechheit.


Das St. Willehad Hospital in Wilhelmshaven soll laut Andrea Aulkemeyer schon Mitte des Jahres pleite sein und wird trotz Planungsphase fürs neue Krankenhaus schon ´mal unter die Fittiche der Stadt genommen, samt Schulden, versteht sich.

So will ein kleines katholisches Krankenhaus in einem neu zu bauenden Stadtklinikum unterkommen, verlangt dort aber die Meinungshoheit. Es soll auch ein eigener Betraum eingerichtet werden, aber Fürsorge und Nächstenliebe hören auf, wenn es um die Nöte ungewollter Schwangerschaft geht. Das grenzt man aus. Sollen die doch zur Engelmacherin gehen und nicht die heiligen Hallen entweihen. Bezahlen aber sollen das Vorhaben alle, seien sie Heiden, Atheisten, Protestanten und andere "Ungläubige". Geld stinkt eben nicht, praktiziert ja auch der Vatikan. Auch klinische Seelsorge ist geplant, die aus der Kirchensteuer finanziert wird.

Selbst, wenn die Ärzte helfen möchten, sie dürfen es nicht. Im Januar 2012 schrieb der Generalvikar Dominikus Schwaderlapp, Nomen est Omen, daß bei Schwangerschaftsabbrüchen und damit verbundenen Tötungsdelikten die "Null-Toleranzgrenze" gelte. - Sollen die Heiden doch ihre Kinder selber abtreiben.

Klopf, klopf, das Mittelalter steht vor der Tür - solle mers rei´lasse?

Der Anteil der Stadtbewohner Wilhelmshavens mit katholischer Glaubensausrichtung liegt gerade einmal bei knapp zwölf Prozent. Für jedes Mangement ein Distributionsfiasko. Da ist Mission angesagt. Und da die CDU bekanntlich auch eine mehr römisch christliche Prägung hat, können mickrige zwölf Prozent schon ein Ansporn sein, gemeinsam fester Fuß zu fassen.

Wem das etwas absurd erscheint, dem sei gesagt, vor Absurditäten hat der Missionsgeist keine Scheu. Weiß er sich doch immer auf der richtigen Seite und Gott an seiner.


Was macht eigentlich der Betriebsrat des Reinhard-Nieter-Krankenhauses? Als die Privatisierungsdiskussion in Wilhelmshaven anklang, da wurden schon ´mal stolz Transparente geschwungen - und nun?

Da gibt es zum Beispiel das so genannte "Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken", ein Hilfswerk der römisch allgemeinen [= katholischen] Kirche, zur Förderung der Seelsorge in der Diaspora, mit derzeitigem Schwerpunkt der Arbeit in Nord- und Ostdeutschland. Also dort, wo man glaubt, das Heidentum ausgemacht zu haben. Konkret unterstützt wird die Missionsarbeit auch mit finanzieller Hilfe für den Bau von Kirchen, Schulen und "anderen Gebäuden". Vielleicht ja auch für Krankenhäuser?

Wie dubios verblitzt es in den Köpfen der römischen Glaubensretter zugehen kann, verdeutlicht eine Aktion des Bonifatiuswerkes:
"Achtung, weihnachtsmannfreie Zone". Seit 2002 soll damit der illegale Weihnachtsmann beseitigt  werden, um ihn rechtmäßig durch den Heiligen Nikolaus zu ersetzen. Zudem fährt seit 2011 ein eigenes "GlaubensMobil" durch das Land mit dem Motto: "Zeig draußen, was Du drinnen glaubst!"

Was soll so ein Aufruf zum Frömmelexhibitionismus? Wer soll denn da wem mit was auf den Wecker gehen? Religion ist kein Opium fürs Volk, aber scheinbar die volle Dröhnung für ihre Apologeten. Man nennt es Bekehren, aber es geht um Akquise.

Was Du glaubst ...
Wissen ist nicht gefragt, denn dann könnte ja auffallen, daß da eine riesen Lücke ist, die Fragen hervorruft und unbeantwortet läßt. Dafür hat man den Spruch: "Glauben heißt nicht Wissen" - und der gute Christ ist stillgestellt. Wie schön das doch Ahnungslosigkeit und bequemes Fürwahrhalten verbrämt. Was für eine Sicherheit es vermittelt, wenn man nach der Uhrzeit oder nach dem Weg fragt und die Auskunft beginnt mit "ich glaube", kennt eigentlich jeder.

Weil man gewisse Dogmen für sich zur Gewißheit erhoben hat, ist es doch noch kein Glaube. - Dreimal gelogen, selber geglaubt.

Selbst vom Vertreter des Herrn auf Erden in Rom ist nicht bekannt, daß er genaueres weiß. Wenn man das Christentum ernst nähme, hätte man doch Fragen, pausenlos. Doch die hypothetischen Sicherheiten haben den Schäfchen das Maul gestopft. Und wie es mit Ehe, Schwangerschaften und Kindern ist, wissen die zölibatären alten Männer ganz genau.

Wie gerne würde man einmal hören, daß sich Katholiken in führenden Positionen gegen die grausamen Methoden der Massentierhaltung in den römisch besetzten Gebieten Niedersachsens auflehnen. Oder protestieren, wenn man ihnen zur Jagd gezüchtete, handzahme Rehe zum wegballern vor die Flinte stellt.

Die Parolenverwerter im Namen des ungeborenen Lebens tolerieren sonst jedes finanziell verwertbare Elend. Gerade eine christliche Partei müht sich Weltmeister des Waffenhandels zu werden. Aber das ungeborene Leben ist heilig. Ja, ist es sicher, aber nicht scheinheilig. Man muß nicht für die Abtreibung sein, aber die Nöte, die dazu führen können, akzeptieren, verstehen und helfen und nicht die Frauen einfach vom Hof jagen. Sollen doch andere ihr Seelenheil verwirken - wir wollen in den Himmel.

Aus einem Bericht auf "regensburg digital" - Staatliche Förderung und katholische Lehre:
Zitat: "„ ... Wir haben das Jahr 2011, leben in einer Demokratie und haben einen säkularen Staat“, sagt Eva Zattler vom Landesverband der pro familia.
„Da kann man als Krankenhaus, das staatliche Fördermittel in Anspruch nimmt, den Bürgerinnen nicht die reine katholische Lehre verordnen.“
Tatsächlich finanzieren sich die Katholischen Krankenhäuser, wie jedes andere Krankenhaus  auch, zu nahezu 100 Prozent aus staatlichen Geldern. Die Behandlung der Patienten finanzieren die Krankenkassen. ... "

Investitionsmaßnahmen in Millionenhöhe übernimmt der Staat. Auch in Niedersachsen profitieren die katholischen Krankenhäuser von staatlichen Förderungen zur Bauerhaltung und in neue Geräte. Förderungsfähig sind alle Krankenhäuser, die in den Niedersächsischen Krankenhausplan aufgenommen sind, unabhängig von der Trägerschaft, heißt es amtlich.

Doch auch, wenn der Steuerzahler das katholische Krankenhaus finanziert, haben die Mitarbeiter kein Mitspracherecht. "Die Regelung des Krankenhausgesetzes zur Mitwirkung des Personals in der Betriebsleitung gilt nicht. Es wird auch keine ähnliche Regelung gefordert."

Order per Mufti? - Wie das mit einem weltlich städtischen Krankenhaus kompatibel sein soll ist schon rätselhaft.

Wikipedia zum Schwangerschaftsabbruch:
"Laut dem Katechismus der katholischen Kirche ist das menschliche Leben vom Augenblick der Empfängnis an absolut zu achten und zu schützen. Schon im ersten Augenblick seines Daseins seien dem menschlichen Wesen die Rechte der Person zuzuerkennen. Demnach sei ein Abbruch gleichzusetzen mit der Tötung eines Menschen, die direkte Mitwirkung ein schweres Vergehen."

Deshalb vertritt man in katholischen Krankenhäusern klar die oben zitierte "katholische Grundhaltung". Diese Haltung mag katholisch sein, jedoch steht sie im Widerspruch zur Gesetzeslage in Deutschland: zwei verschmolzene Zellen gelten nicht als Mensch.

Leben zu erhalten ist die Aufgabe von Ärzten, nicht nur der katholischen. Aber das, was nicht so gottgefällig scheint, den "falschen" Konfessionen zuzuschieben, ist ein mieser Zug. Die dogmatischen Vorschriften ehe- und kinderloser Glaubensverkünder haben in einem allgemeinen Krankenhaus nichts zu suchen, können eigentlich keine Maßgabe für Ärzte sein. Ein Krankenhaus ist ja keine sektiererische Veranstaltung. Ganz abgesehen davon, daß man den Frauen, ohne Kenntnis ihrer Situation und Not einen Mordplan unterstellt.

"Die Katholiken denken eher von der Kirche her, die Protestanten eher vom einzelnen Christenmenschen", schreibt der Spiegel.


Bevor Oberbürgermeister Andreas Wagner wirklich einmal in sich geht muss er höchstwahrscheinlich noch einmal konfessionell scheitern.

Der Oberbürgermeister in Wilhelmshaven, Andreas Wagner, sollte bei seiner geplanten Konstellation für ein katholisch geprägtes Allgemeines Krankenhaus seine Bürger und Bürgerinnen fragen, ob sie das unterstützen, wenn nicht einmal 12 Prozent Anhänger der römischen Glaubenslehre sind. Man kann nicht einfach 88 Prozent der Stadtbewohner ohne Rückfrage übertölpeln und für seine Belange in Haftung nehmen. Er muß erklären, was diese Konstellation so wünschenswert und die Unterschiede für alle so leicht kompatibel macht. Vielleicht ist ja dieser klerikale Okkupationsplan doch ein Teil der Missionierung in "heidnischen" Gebieten.

Im Mittelalter war es kirchlich verboten, dem liebenden Gott ärztlich ins Handwerk zu pfuschen, trotz des Heilandes, der sogar Tote zurück ins Leben holte, Blinde sehend machte und Krüppeln auf die Beine half.

Aber die römische Kirche macht, was ihr in den Kram paßt, bis heute.

Gerade einer Kirche, die zunehmend als irdisch verlottert sich outet, nimmt man das here Himmelgebimmel längst nicht mehr ab.

Mit Blick auf die Kirchengeschichte und darauf, daß die Hirten ihre Schafe eben nicht nur weiden, werden auch die Gängeldogmen zwielichtiger. Auch bei vielen Mitgliedern ist das Vertrauen aufgezehrt, fallen die Schuppen von den Augen.


Und auch der Katholik in weiß muß sich Fragen gefallen lassen.

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Wilhelm Schönborn
Investigativer Rentner

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