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Jedem Bürger ein Denkmal ...
03|12|2014



August Desenz hat mit seinem Orgelspiel schon vielen sozialen, kulturellen und gemeinnützigen Einrichtungen geholfen. Nun erhitzt die Diskussion um die Aufstellung eines Bismarck-Denkmals die Gemüter, das August Desenz spenden möchte.

Denkmalsbefürworter wollen auf dem Wilhelmshavener Bismarckplatz eine Statue des ehemaligen Reichskanzlers Otto von Bismarck aufstellen.

Eigens zu dem Zwecke hat der rührige, weit über die Grenzen Wilhelmshavens bekannte August Desenz Jahr für Jahr Euronen zusammengeorgelt ... offenbar sein Herzensanliegen ..

Und schon meldet sich der erste Nörgler: Maik Michalski von der WZ-Redaktion. Jener schreibt in einem Kommentar in der Wilhelmshavener Zeitung vom 28. November 2014 unter anderem, wir lebten nicht mehr im 19. Jahrhundert, es sei zwar wichtig, sich auf die Vergangenheit zu besinnen, aber mit der Verherrlichung der Blütezeit sei es nicht getan. Es dürfe nicht vergessen werden, dass die Größen, die für die Entstehung und Blüte Wilhelmshavens verantwortlich seien, mit ihrem Tun genauso für den Niedergang und die Leiden mitverantwortlich sind. Ein Denkmal, so unser aller Maik, gehöre eigentlich August Desenz gesetzt, der durch seinen unermüdlichen Einsatz die Stadt etwas sozialer gemacht habe. Er, August Desenz, und viele seiner Spender, möchten eben ein modernes Denkmal und keinen Personenkult, durch den Wilhelmshaven wieder einmal [negative] überregionale Schlagzeilen machen könnte ...

Ja, was will uns der gute Maik Michalski eigentlich damit sagen? Will er etwa kein Bismarckdenkmal, bei dem die Wilhelmshavener stolz zu ihrem verblichenen Reichskanzler in über vier Metern Höhe thronend, aufsehen könnten? Will er etwa, dass stattdessen auf dem Wochenmarkt des Bismarckplatzes zur schmackhaften Erinnerung stets weiterhin nur mickrige Bismarckheringe feilgeboten werden? Welch ein Frevel ... zeigt sich an diesem Beispiel denn nicht bereits deutlich der von Maik Michalski propagierte Niedergang, an dem Wilhelmshaven so leidet?

In dem Kontext fordert Maik Michalski dann sogar ein Denkmal für August Desenz? Einfach unglaublich edel, wofür jener WZ-Redakteur von einem Denkmal zum nächsten geschickt und von seinem Brötchengeber entlohnt wird. Wilhelmshaven bräuchte nämlich dringend Denkmäler und zwar für jeden sich bietenden Anlass auf jedem Platz und in jeder Straße.

Zum Beispiel vor dem Wilhelmshavener Jobcenter in der Schillerstraße wäre doch sehr passend ein Denkmal des großen Dichters Friedrich Schiller. Die Mitarbeiter im Jobcenter hätten dann auch mal was anderes vor Augen, als immer nur lästige Anträge unbequemer und nerviger Bittsteller, die jetzt sogar gemäß einer sogenannten Charta der Selbstverständlichkeiten mehr Freundlichkeit im Amt, statt Abschaffung der Hartzgesetze einfordern.

Oder wie wäre es mit einer Statue des Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe in der Goethestraße? Welch eine Aufwertung wäre das für die Stadtmitte ... die vor Jahren geschlossene Neubürgeragentur könnte sofort wieder eröffnet werden, wegen des einsetzenden starken Zuzugs begeisterter Goethefans in die Stadtmitte ...

Oder darf´s vielleicht auf dem Rathausplatz ein Denkmal unseres ehemaligen und überragenden, honorigen Oberbürgermeisters Eberhard Menzel sein? Wäre doch - allen Nöglern, Miesmachern, investigativen Rentnern und Querulanten zum Trotz - eine wirklich sinn- und ehrenvolle Investition für die Stadt Wilhelmshaven angesichts all der heute vorherrschenden städtischen Abrissmentalität. Man mag gar nicht daran denken, dass jetzt auch noch die Südzentrale und die Kunsthalle dem Abrissgedanken zugute kommen würden.

Für den heiligen St. Willehad käme allerdings ein Denkmal zu spät, er würde das auch nicht mehr wollen, denn das nach ihm benannte Wilhelmshavener Krankenhaus wurde kürzlich eiskalt ausgemustert, so als rotierte wieder mal klammheimlich eins der beliebten und hervorragend inszenierten Wilhelmshavener Hütchenspiele ... Das funktioniert ja auch immer besser: Jetzt soll sogar das Jadestadion verscherbelt werden und im nächsten Frühjahr vermutlich der Südstrand ... danach die Deiche ... hatte ja schon unter OB Menzel begonnen mit dem Verkauf der JADE-Wohnungsbaugesellschaft ... großartig!!!

Also, Herr Wagner, zumindest ran an die Arbeit zur Errichtung eines Menzeldenkmals, aber bitte ohne Wahlspruch "Wer wagnert ..." oder so ähnlich. Glauben Sie wirklich, dass Ihnen irgendjemand den Quatsch mit Ihrem lässigen Spruch abnähme, von dem Sie glauben, damit gewönne man auch nur einen Cent oder den Glauben an Sie? Nee, ein Denkmal haben Sie sich damit nicht verdient ... Wenn Sie wenigstens die in der Türkei diesjährig vollendete Verschrottung unseres einstmals stolzen Flaggschiffs >Wilhelmshaven<, das den guten Namen unserer Heimatstadt trug, verhindert hätten, statt flotte und nichtsbringende Sprüche zu klopfen ... Dagegen hat sich Herr Menzel sein Denkmal wirklich verdient ...

Schließlich nicht zu vergessen, die grandiose Aufstellung einer Replik unseres deutschen Kaisers Wilhelm I. im Jahre 1994 gegenüber der Wilhelmshavener Christus- und Garnisonkirche, damals war sogar der WZ-Chef von unserem heutigen WZ-Maik dabei. Jener Chef meinte damals, Geschichte bedürfe sichtbarer Zeichen und dazu gehörten auch Denkmale, was doch in gewissem Widerspruch zu den heutigen Aussagen des Herrn Michalski stünde?  

Aber gut: Wo, bitteschön, soll denn jetzt das Denkmal für August Desenz plaziert werden? Da dürfen wir doch hoffen, dass unser Maik Michalski einen ordentlichen Vorschlag unterbreitet? Vielleicht auf einem zukünftig nach August Desenz benannten Platz? Und bitte nicht vergessen, das Denkmal unbedingt mit der einzigartigen Desenzorgel schmücken zu wollen, damit der Orgeltitan auch als Denkmal weiterhin seinen Künsten fröne ...
 
Im Ernst: 50.000,- schlappe Euronen sollen für die Umgestaltung des Bismarckplatzes wegen der dringend erforderlichen Denkmalsaufstellung investiert werden? Das sind doch Peanuts ... die fischt ein cleverer OB doch mit links aus der leeren Stadtkasse? ... Schließlich plädiere ja bereits auch der elitäre Club zu Wilhelmshaven für dieses bedeutende Ereignis der Denkmalaufstellung. Nur einige Damen und Herren Stadträte aus der SPD und der BASU haben unerhörterweise dagegen votiert. Jene SPD-Stadträte sollen sogar höchst unverschämt gegen ihre eigene Fraktion gestimmt haben, was doch klar als Parteiverrat unter Genossen in Wilhelmshaven gilt. Insoweit müssen sofort Ausschlüsse aus dem Stadtrat erfolgen, denn was wir hier brauchen, sind wahre Patrioten und keine feigen Neinsager ...

Heldenhafter Patriotismus führte ja bereits im ersten Weltkrieg unter Wilhelm dem Zwoten von Gottes Gnaden herrlichen Zeiten entgegen und im Jahre 1994 für schlappe ca. 200.000,- Deutsche Mark zum Kaiser Wilhelm I.-Denkmal.  Dass die Kollateralschäden des 2. Weltkrieges dann mit ca. 60 Millionen Toten zu Buche schlugen, kann man einem unschuldigen Kaiserdenkmal doch wohl nicht anlasten ... schließlich habe unser wertester August Dezenz für die damalige Kaiserdenkmalsnachbildung ganz allein den Betrag über 30.000,- Deutsche Märker reingeorgelt - Respekt, Respekt ...

Ein Denkmal ganz anderer Art dürfte das Goldene Buch der Stadt Wilhelmshaven sein. Sogar der größte Führer aller Zeiten soll sich darin zu Lebzeiten schon verewigt haben. Was kann das Goldene Buch denn dafür, dass der 2. Weltkrieg sich aus den Ergebnissen des 1. Weltkrieges entwickelte? Schließlich geht es um Denkmäler und nicht um Geschichte, die sich ja ohnehin nicht wiederholt ... Was aber dennoch nicht ganz stimmt, denn es wiederholte sich die Aufstellung des Wilhelmshavener Kaiser Wilhelm I.-Denkmals. Die erstmalige Aufstellung geschah am 22. März.1896, dann wurde das Denkmal im zweiten Weltkrieg zerstört und am 17. Dezember 1994 erneut aufgestellt ... geht doch ... sage also niemand, es sei nicht möglich, alles auch ein zweites Mal zu versuchen und zu realisieren, um Geschichtliches zum Guten zu revidieren ...

Bekanntermaßen auch gibt es seit Jahrzehnten einen Karl-Marx-Platz in Cäciliengroden, wenige Kilometer von Wilhelmshaven entfernt. Selbst das Ende der DDR und die damit verbundene Umbenennung von Karl-Marx-Stadt ins ursprüngliche Chemnitz war für die stolzen Bewohner Cäciliengrodens kein Anlass, sich von dem berühmten Namensgeber ihres Dorfplatzes zu distanzieren. Was aber die Errichtung eines Denkmals für den großen Philosophen Karl Marx betrifft, hielt sich ihr Stolz bisher in Grenzen ... Stattdessen, so erzählte man sich dort, hatte sich wohl irgendjemand vermutlich ganz uneigennützig selbst ein Denkmal setzen wollen und ca. im Jahre 1987 für den Cäciliengrodener Karl-Marx-Platz sogenannte Karl-Marx-Festspiele ausgerufen, die aber offensichtlich nie stattfanden ... wer weiß, welche Blüte der Ort erlebt hätte, wenn ... Ein wahrer Jammer also, denn danach wurde und blieb der Ort ein so genanntes Schlafdorf ...

Wäre es nicht vernünftig, jedem Bürger ein Denkmal zu setzen, sodass 80 Millionen Bundesbürger irgendwann dagegen ansehen und zur Erkenntnis gelangten: "Was sollen wir eigentlich mit dem ganzen Schrott? Wir setzen jetzt auf Bismarck- und Bratheringe und auch Rollmöpse, denn die sind sind im Verhältnis zu Denkmälern zwar kleiner, schmecken aber hervorragend, sind nahrhaft und kosten viel, viel weniger". Statt des von Maik Michalski für August Dezenz angedachten Denkmals für dessen unermüdlichen Orgeleinsatz jetzt also Meeresfrüchte als soziales highlight und Bindemittel in Wilhelmshaven.

Ob aber August Desenz, welcher schon für Orgelorgien bei Abrissfeten des alten Wilhelmshavener Bahnhofs und des Hallenbades verantwortlich zeichnete und jetzt den Abriss von 80 Millionen Denkmälern beorgeln müsste, ausgerechnet für Rollmöpse und Bismarckheringe seinen Leierkasten anwürfe, bliebe abzuwarten ... die Orgeleinnahmen aber, die er allein wegen der Millionen Denkmalsabrisse erhielte, würden ihm mit Sicherheit ein Denkmal für die Ewigkeit bescheren ... Antrag: Darüber mögen die Wilhelmshavener Stadträte beraten und zur Beschlussvorlage bekannt geben.



Hans-Günter Osterkamp

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