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Pflegekräfte des Universitätsklinikums Freiburg werfen ihre Kittel der Geschäftsführung vor die Füße
02|10|2014



Auch in Wilhelmshaven stehen die Zeichen eher auf Sturm, als auf Zufriedenheit und das Gros der Politik schweigt.

Am 6. Februar 2013 warfen über 400 Pflegekräfte dem Vorstand des Klinikums ihre Kittel vor die Füße.

Der ließ sich allerdings vor den Mitarbeitern gar nicht sehen, sondern zog sich in sein Arbeitszimmer zurück. Also, der kaufmännische Teil des Vorstands jedenfalls, Reinhold Keil, zu jenem Zeitpunkt erst anderthalb Jahre im Amt. Der Konflikt konnte trotz des Hilfeschreis 2013 nicht gelöst werden, Proteste hielten bis in den Sommer an und vergifteten das Klima zwischen Beschäftigten und Klinikleitung nachhaltig. Im Ergebnis mußte Reinhold Keil im Januar 2014 dann seinen Hut nehmen, vom Aufsichtsrat fristlos vor die Tür gesetzt.

Wie konnte es zu einem solch ungewöhnlichen Ausdruck von Protest [und wohl Verzweiflung] an der rennomierten Klinik kommen?

Auch das Universitätsklinikum Freiburg ist ebenfalls ein Krankenhaus der sogenannten Maximalversorgung. Im Unterschied zu Augsburg und Bayreuth gehört es aber der höchsten Klasse von öffentlich-rechtlichen Krankenhäusern an, es ist ein Universitätsklinikum. Das heißt, hier wird geforscht, was das Zeug hält, Mediziner ausgebildet, neue Methoden erprobt. Solch ein Krankenhaus befindet sich an der Spitze der medizinischen Forschung, hat in der Regel Top-Leute und genießt einen hohen Ruf. Der Betrieb des Krankenhauses ist eng verbunden mit der medizinischen Fakultät an der Universität. "Daneben" versorgt das Krankenhaus natürlich auch die umliegende Bevölkerung mit erstklassigen medizinischen Dienstleistungen.

Wenn ich richtig gezählt habe, gibt es in Deutschland 34 Unikliniken, in Österreich fünf, in der Schweiz ebenfalls fünf. In der Regel befinden sie sich in Trägerschaft einer Universität bzw. eines Bundeslandes, eine jedoch wurde privatisiert [Göttingen-Marburg].

Das Universitätsklinikum Freiburg ist die drittgrößte Klinik Deutschlands und mit ca. 10.000 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber Südbadens.

Wer eine solch große Klinik leitet, trägt eine große Verantwortung. Warum in diesem besonderen Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge [Gesundheit] die Leitung eines solch großen Apparats ausgerechnet einem Kaufmann übertragen wird, ist mir persönlich ein bißchen ein Rätsel.

Nun gut, die Ärzte selber haben keine Zeit, sich auch noch um den Ankauf von Grundstücken, wenn ein Erweiterungsbau geplant wird, zu kümmern, und was vielleicht sonst noch an primär kaufmännischen Vorgängen so zu leisten ist. Aber was den Gesamtbetrieb anbelangt, haben die Ärzte vielleicht noch den größten Einblick, Überblick und Einzelerfahrung. Auch die "Pflegekräfte", also die Krankenschwestern im wesentlichen, haben einen recht guten Blick, was so läuft im Krankenhaus, wo's hakt, was gebraucht wird usw.

Daß man, wenn die oberste Position eines Krankenhauses besetzt werden muß, auch einen Bewerber von außerhalb nimmt, finde ich auch nicht ideal. Wie soll dieser Bewerber, wenn er eingestellt wird, je die Erfahrung ansammeln, wie und was so alles läuft oder nicht läuft in so einem Betrieb.

Aber Unternehmensleitungen scheinen seit längerem es geradezu zu bevorzugen, einen "Externen" an die Spitze eines Unternehmens "zur Geschäftsführung" zu bestellen, damit einerseits dieser keinerlei Verbindungen zu den Mitarbeitern hat [was günstig ist, wenn es gilt Gehälter zu senken, Arbeitsbedingungen zu verschlechtern usw.] und gleichzeitig mangels Hausmacht im Unternehmen ideal durch die noch weiter Oberen, also in vielen Fällen die kommunalen Stadtoberhäupter, wie z. B. in Wilhelmshaven, oder sogar Ministerpräsidenten und Uni-Präsidenten, wie im Falle einer Uniklinik, STEUERBAR ist. Also, daß der Geschäftsführer genau das macht, was die Oberen wollen.


Jetzt kann man sagen, das kann man nicht anders organisieren, weil ja einer das Sagen haben muß, sonst ginge es drunter und drüber.

Was ist aber, wenn der ganz Obere "sachfremde" Dinge berücksichtigen will, wie z.B. die Auswahl eines ganz bestimmten Verkäufers oder Geschäftspartners bei Grundstückskäufen und Bauaufträgen für ein neues Klinikgebäude etwa?

Die 50er Jahre waren in Deutschland als die „Aufbau-Jahre“ geradezu davon geprägt, daß zwischen Bürgermeistern, Gemeinderäten und Baulöwen geradezu geschachtert wurde, was das Zeug hielt, Rainer Werner Fassbinder hat einen Film sogar darüber gedreht. Legendär in "Lola [1981] der Satz von dem von Mario Adorf gespielten Baulöwen der fiktiven Gemeinde X zu dem neuen Baudezernenten, der das Geschachere aufdecken will: "Ich scheiß' Dich zu mit meiner Kohle!".

In Wilhelmshaven haben wir jetzt den besonderen Fall, daß die Ehefrau des Oberbürgermeisters sogar eine eigene Immobilien-Firma besitzt, bei der ihr Mann, also der jetzige OB, früher der Geschäftsführer war. Wie Herr Hufenbach in "Banter See oder wie man die Vertreibung aus dem Paradies konkretisiert " Unterüberschrift "Interessenkonflikte" treffend bemerkte: Jetzt dürfen also der OB und seine Frau auch beim Frühstück auf gar keinen Fall über Dinge reden, die Interessenkollisionen oder Insider-Gemauschel in Gang setzen könnten. Ja, wer überwacht denn so etwas eigentlich?

Und wie realistisch ist es, daß solch ein Ehepaar allen Verlockungen und Verführungen einer solchen vorinstallierten Interessen-Kollision wirklich über eine lange Amtsdauer des Bürgermeisters und darüber hinaus widerstehen können?

In Agenten-Filmen werden Politikern ja gerade mit Absicht irgendwelche hübschen Damen ins Bett geschmuggelt, damit man an bestimmte Informationen kommt. Das scheint auf gesicherten Erfahrungswerten des Menschseins zu beruhen, daß das irgendwie funktioniert oder zumindest eine gewisse Erfolgschance besteht. Aber ist eine Ehe – im Gegensatz zu einem vorübergehenden Stelldichein – nicht geradezu darauf angelegt [im guten Sinne], daß sich die Partner im geschützten Raum der Ehe Dinge anvertrauen können zur Entlastung ihrer eigenen Seele, die man sonst niemandem anvertrauen möchte [oder in diesem Fall aus rechtlichen Gründen gar nicht darf]?

Was muß denn eine solche Ehe aushalten, wenn die Interessenkollision kraft Handelsregister bereits von vornherein eingebaut ist? Ist das noch menschlich? Oder muß dann der Amtsträger innerhalb der Ehe auf Vertrauenspersonen außerhalb zurückgreifen, weil die eigene Ehefrau kraft Handelsregister nicht zur Verfügung steht? Ja, aber geht das überhaupt? Und wie soll man so etwas dann kontrollieren, wenn es ein öffentliches Interesse daran gibt, Interessenskollisionen zwischen Amtsgeheimnissen und privaten Geschäftsinteressen externer Unbeteiligter zu verhindern?

Zurück nach Freiburg:

Hier wurde von den Trägern des Klinikums Ende 2011 ein Bewerber als zukünftiger Geschäftsführer ausgewählt, der folgenden bisherigen Lebenslauf aufzuweisen hatte [Ich stelle das hier mal exemplarisch etwas ausführlicher dar, um zu zeigen, welch teilweise der Medizin selbst sehr fern stehende Personen einen für uns alle sehr bedeutsamen Betrieb Krankenhaus (Gesundheitsfürsorge) leiten.]:

Reinhold Keil [53] aus Biblis in Hessen, Lehre von 1976 bis 1978 als Energieanlagenelektroniker bei Joan Deere Company, einem amerikanischen Landtechnikkonzern. Dann Tätigkeit als Instandhaltungstechniker, Meisterprüfung, anschließend Technischer Leiter beim PC-Komponentenhersteller Data General GmbH.

"Nebenbei" [alle Achtung!] Abitur nachgeholt, Wirtschaftswissenschaften an der Fernuni Hagen und Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt, Diplom-Kaufmann. Leiter Zentrale Verwaltung Motorola GmbH, im August 1993 erstmals als Betriebsdirektor der Universitätsklinik Eppendorf in Hamburg eine leitende Funktion im Klinikbereich.

Von 1998 bis 2001 Krankenhausdirektor bei den Sana Kliniken GmbH, dann zehn Jahre kaufmännischer Direktor der Uniklinik Essen.

Seit Januar 2012 bis Januar 2014 an der Uniklinik Freiburg selbe Position


Zu ergänzen ist:

Im Januar 2014 wurde Reinhold Keil vom Aufsichtsrat der Klinik unter einem Vorwand entlassen, der sich wohl als haltlos erwies. Es muß aber Differenzen hinsichtlich der Klinikführung gegeben haben, denn die Geschäftsführung wird seitdem kommissarisch von Bernd Sahner wahrgenommen.

Das "Stühlinger Magazin", Zeitschrift des SPD-Ortsvereins in dem Stadtteil, in dem sich auch der Hauptteil des Klinikums befindet, führte 2012 ein Interview mit Reinhold Keil:

SM: " … Sie haben vor Ihrer beruflichen Tätigkeit überwiegend in Unternehmen gearbeitet, die vom amerikanischen Management geprägt sind. Haben Sie daher eine Affinität zu diesem Managementstil?"


Keil: " … Was mir am amerikanischen Managementstil am besten gefällt, ist der etwas lockere Umgang; dass man sich beim Vornamen anredet und Titel nicht so wichtig sind. Allerdings war ich die letzten zwanzig Jahre in deutschen Krankenhäusern tätig, also in nicht wirklich durch amerikanisches Management geprägten Einrichtungen." [Dass Herrn Keil an den amerikanischen Methoden aber noch mehr gefällt als nur das "Du", dazu Näheres unten, Anm. des Verf.]

SM: " … Sie sind ja nun etwa seit einem Jahr kaufmännischer Direktor der Universitätsklinik. Nach unseren Informationen ist das Betriebsklima in der Uniklinik Freiburg katastrophal. Wir versichern Ihnen, dass wir unsere Eindrücke von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben, die wir sehr gut kennen und die sehr engagiert ihrer beruflichen Tätigkeit in der Uniklinik nachgehen. Manchmal bis an die Grenzen der Belastbarkeit. Sie beschreiben uns die Arbeitssituation als teilweise unerträglich. Beispiele sind die hohe Zahl von Überlastanträgen, eng getaktete Untersuchungen bei denen man sich den Patienten nicht mehr richtig zuwenden kann oder auch die Restrukturierung im Laborbereich wo auch auf die persönliche Situation langjährig engagierter Fachkräfte keine Rücksicht mehr auf genommen wird."

Keil: "Zunächst einmal möchte ich einräumen, dass bei der Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen nicht alles optimal verlaufen ist. Die Kommunikation der Maßnahmen, sei es über die Führungskräfte oder in der allgemeinen internen Kommunikation, war nicht in allen Fällen optimal. Das haben wir erkannt und sind danach in einen Dialog mit den Einrichtungen getreten, um zu sehen, wo Struktur- und Prozessoptimierungen notwendig und realistisch sind."

SM: "Die Diskussion entzündet sich besonders daran, dass im Klinikbudget eine schwarze Null erreicht werden soll."

Keil: " … Die schwarze Null ist für jedes Unternehmen die Minimalanforderung. Anders können wir doch auf Dauer gar nicht überleben und die Arbeitsplätze sichern. Die finanzielle Lage am Universitätsklinikum Freiburg ist nicht einfach. Das liegt unter anderem auch daran,  dass durch die Vergütung der Fallpauschalen der Krankenkassen [DRGs] der medizinische und pflegerische Aufwand, der dem Patienten an einem Universitätsklinikum zugutekommt, nicht gedeckt wird. ..."

SM: " … Die mit Ihnen getroffene Bonusregelung, die Ihnen einen zusätzlichen Bonus zusichert, wenn Sie Ihre Einsparziele erreichen, hat natürlich in der Diskussion zusätzlich für Zündstoff gesorgt. Sie haben doch als Arbeitgeber eine Fürsorgepflicht für Ihre Mitarbeiter und letztlich für Ihre Patienten. ..."

Keil: "Dieser Punkt wurde aus meiner Sicht in den Medien sehr populistisch dargestellt. Bonusregelungen mit Zielvereinbarungen gibt es nicht nur mit allen kaufmännischen Direktoren der 32 Universitätskliniken in der Bundesrepublik, sondern mit wahrscheinlich allen Geschäftsführern aller 2000 Krankenhäuser in Deutschland und natürlich auch mit den Vorstandskollegen des ärztlichen und des pflegerischen Bereichs. ..."

Zwei Punkte sind für mich meines Erachtens wichtig, die allgemeine Bedeutung haben:

Die Vorgabe, bestimmte wirtschaftliche "Ziele" zu erreichen, erhält der Geschäftsführer von dem Träger des Krankenhauses. Diese suchen auf dem "Stellenmarkt" einen Kandidaten, den sie für geeignet halten, solche Ziele zur erreichen.

Der Kostendruck an Krankenhäusern entsteht zumindest nicht in erster Linie durch Boni-Träume von Managern, sondern einfach durch die Einführung des Fallpauschalen-Systems auf Bundesgesetzebene und dadurch, daß – trotz der medizinischen Fortschritte – immer mehr Menschen krank werden. Letzteres liegt nicht allein an dem demographischen Faktor.

Die im letzten Satz erwähnten allgemein-gesellschaftlichen Entwicklungen einfach auf dem Rücken der Mitarbeiter eines Krankenhauses auszutragen, ist für mich das Ergebnis eines "Weges des geringsten Widerstandes". Es wäre ja genauso möglich, die Unternehmenssteuern wieder etwas anzuheben, diese sind seit Kohl und Schröder HALBIERT worden [!]. Das Argument des globalen Wettbewerbs, dem man ausgesetzt sei, ist nur vorgeschoben und ein geschickter rhetorischer Trick. In den anderen Ländern der Welt wird übrigens genau das gleiche Argument propagiert, das haben die international agierenden Konzernchefs und -eigentümer gut organisiert.

Sie spielen die nationalen Staatschefs und Parlamente gegeneinander aus, und diese wissen dies auch, werden dafür aber gut belohnt.

Es gäbe Möglichkeiten, mit dieser negativen Verantwortungsspirale nach unten [immer weniger Staat, immer mehr Macht bei privaten Konzernen, siehe auch jetzt das angestrebte CETA und TTIP] Schluß zu machen. Dazu bräuchte es aber einen politischen Willen. Dieser müßte von der Bevölkerung ausgehen, die Politiker selbst erhalten zu viele lukrative Versprechungen aus der Wirtschaft, z.b. Vorstandsposten bei Unternehmen nach Ausscheiden aus der Politik, wie z.b. bei Roland Koch [Bilfinger Berger] oder Ronald Pofalla [Deutsche Bahn AG] und viele Beispiele mehr.

Die Bundesregierung schafft es nicht einmal, bundesweit ein Rauchverbot für öffentliche Einrichtungen und Gaststätten usw. zu erlassen. Der Effekt des Passivrauchens ist medizinisch nachgewiesen. Aber auch die privat zuhause rauchenden Bürger landen nicht selten irgendwann in einer Klinik, zur Abnahme eines Raucherbeins etc.

Die Kosten dafür werden von der Allgemeinheit getragen, auch von den versicherten Nichtrauchern.

Eine entsprechende Initiative wurde von der Tabakindustrie im Verein mit rauchenden Bundestagsabgeordneten [u.a. des "Pfeifenrauchers des Jahres 1995", (finanziert von der Tabaklobby) und SPD-Fraktionsvorsitzenden Peter Struck, der 2012 verstarb] trickreich abgewendet, weil es angeblich keine Bundeszuständigkeit für ein solches Gesetz gäbe. Beim Alkoholverbot für Jugendliche in Kneipen und Restaurants gibt es allerdings ein Bundesgesetz. Das hängt sogar für jedermann sichtbar in Aushängen in den Räumlichkeiten. Was ist der Unterschied von Alkohol und Nikotin – in Bezug auf die Bundeszuständigkeit des Gaststättengesetzes und Schutzbedürftigkeit der Kinder vor Passivrauchen?


Zurück zum Thema:

Wie eine "schwarze Null" umgesetzt wird von dem damit Beauftragten, ist dann noch einmal unterschiedlich. Bei dem ehemaligen Freiburger Geschäftsführer Reinhold Keil, der dort nur etwas mehr als zwei Jahre im Amt war, handelte es sich erwiesenermaßen um einen besonders ehrgeizigen Vertreter des "Neo-Liberalismus": Outsourcing war sein Rezept in dem Klinikum, in dem er vor Freiburg tätig war, nämlich an der Uniklinik Essen.

Keils Vita an dieser Klinik:

Er rief dort das erste per Public Private Partnership finanzierte Einzelprojekt im Gesundheitswesen ins Leben: Von einem Industriekonsortium ließ sich seine Klinik für 130 Millionen Euro ein neuesProtonentherapiezentrum errichten, um es später, so die Idee, selbst zurückzumieten.

Das Zentrum wäre für Krebspatienten interessant gewesen. Nach fünf Jahren allerdings konnte das Konzept immer noch nicht umgesetzt werden, übrig blieben ein Gebäude mit "zahlreichen baulichen und technischen Mängeln", arbeitslose Ärzteteams und ein Konsortium, welches sich nach wie vor nicht in die Karten schauen läßt.

Offenbar brauchen die Eigentümer von Unternehmen und Investitionskapital dieses, welches zu nicht geringem Teil einfach aus einem sehr niedrigen Steuersatz verbunden mit zusätzlichen Steuersparmöglichkeiten über Abschreibungen, internationale Finanzschiebebahnhöfe etc., entstanden ist, dieses entstandene Kapital nicht, um ausländische Wettbewerber abzuwehren, sondern um solche Phantasie-Projekte mal eben anzustoßen oder andere Unternehmen aufzukaufen. Ich vermute mal, daß diejenigen, die sich beim dem Projekt verrechnet haben, hinterher nicht von Hartz Vier leben müssen deswegen.


"Furore machte der zukünftige Kaufmännische Direktor ..." auch mit einem anderen neo-liberalen Projekt an der staatlichen Uniklinik Essen: Einrichtung von Leiharbeitsfirmen innerhalb des Krankenhauses nach dem "Schlecker-Prinzip".

Kündigen von regulären Mitarbeitern des Krankenhauses bei gleichzeitig ausgesprochenem "lukrativen" Angebot für wesentlich weniger Gehalt bei einer Leiharbeitsfirma des Krankenhauses zu arbeiten. Die gleiche Arbeit einfach nur für weniger Geld. "Aber Du kannst natürlich auch gehen!"

Der Klinikleiter profitiert von solchen Sozialrechtsumgehungstricks direkt über Ausschüttungen von Boni an sich selbst. Perfekt!

Irgendwie hat dies Leiharbeitsprojektan der Klinik zu allzu viel Unzufriedenheit und Unruhe geführt, es wurde nach fünf Jahren Laufzeit von der Landesregierung und auch auf Druck des Klinikpersonals 2010 beendet.

Dies alles wußte der Aufsichtsrat des Uniklinikums Freiburg, als es 2011 Reinhold Keil zu sich holte, nachdem dieser sich dort auch noch mit dem kurz zuvor neu eingesetzten Ärztlichen Direktor nicht gut verstand und so die Stimmung auch im Klinik-Vorstand allgemein nicht sonderlich gut war.

Warum war der Aufsichtsrat in Freiburg aber nach nur zwei Jahren dann dort so überrascht, daß dort die gleichen Effekte eintraten wie Aufstand der Pflegekräfte, steigende Überlastanzeigen etc., wie in Essen zuvor, wenn sie das alles schon vorher wußten?

Warum kriegen Krankenschwestern eigentlich keine Boni? Z.b. für jede Überlastanzeige, die sie ausfüllen müssen, 10 Euro? Und die würden dann automatisch dem Gehalt des Geschäftsführers wieder abgezogen, weil der den Laden offenbar nicht im Griff hat?

Zum Schluß möchte ich eine Pflegerin der Palliativstation der Uniklinik Freiburg zu Wort kommen lassen:
" ... Ein weiterer Abbau von Personalstellen im Pflegebereich ist nicht verantwortbar. Ganz im Gegenteil. In den meisten Bereichen müssten mehr Pflegende eingestellt werden. Da schon jetzt täglich Überlastanzeigen gestellt werden. Da durch Überlastung Fehler passieren. Da Grundbedürfnisse von Patienten nicht oder nur nach Wartezeit erfüllt werden können. … Die Verbesserung dieser Missstände kann nicht durch eine Optimierung von Strukturen und Prozessen erreicht werden. ...

... Meiner Meinung nach funktioniert dieses System in vielen Bereichen schon lange nur noch, weil sich viele kompetente und engagierte Pflegende weit über das hinaus einsetzen, was eigentlich von ihnen erwartet werden kann. Weil sie sich der Sicherheit, der Gesundheit, der Würde, der Selbstbestimmung und des Wohlbefindens der Menschen, die auf ihre Hilfe angewiesen sind, verpflichtet fühlen. Der Menschen, an deren Seite sie, im Gegensatz zu Vorständen, Aufsichtsräten und Ministerinnen, tagtäglich stehen und für die sie Verantwortung tragen. Deren Not sie sehen und deren berechtigte Unzufriedenheit sie auffangen. Aber auch Pflegende stoßen irgendwann an ihre Grenzen.
... Zum Schluss kann ich Ihnen nur noch eines raten: Bleiben Sie gesund!"

Diesem Aufruf schließe ich mich an:
Bleiben Sie gesund und behalten Sie die Nerven!
Heidi Berg



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