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Friederike Kempner und die Grünen
14|05|2015



Grüner gehts eigentlich gar nicht mehr. Diese Art der urgrünen Demomentalität gilt leider nicht mehr für alle Grünen.

Friederike Kempner [1828 – 1904], Poetin, genannt der "Schlesische Schwan", mit umwerfender, freiwillig-unfreiwilliger Komik, schien in ihrem Gedicht "Das schaut so grün" vorausgeahnt zu haben, was sich zurzeit bei den Grünen tut:
"Parteilichkeit, Parteienhaß
Das schaut so grün und wird so blaß –
Von Schlang‘ und Nesseln ein Gewühl!
Welch unnatürliches Gefühl! Welch unnatürliches Gefühl!
O kurze Zeit, des Lebens Zeit
Noch kürzer durch Parteilichkeit
In Confession und Politik:
Parteienhaß hat keinen Schick! Parteienhaß hat keinen Schick!"

Was sich bei manchen Grünen auf Bundesebene tut, erscheint in der Tat wie "von Schlang‘ und Nesseln ein Gewühl". Allein schon, dass Grüne dem Einsatz deutscher Soldaten in Auslandseinsätzen zustimmen würden, und Begriffe wie "robustes Mandat" verursachen Übelkeit.

Ich stimme Eugen Drewermann ohne Wenn und Aber zu, wenn er sagt:
" ... Wir haben Millionen Verhungerte pro Jahr, eine riesige Flüchtlingswelle, wir haben das Mittelmeer als Massengrab. Wir hätten enorm zu tun, aber doch nicht durch Ausdehnung von militärischem Engagement und durch Waffenexporte. Das alles ist eine Perversion und eine glatte Lüge. Weil das so ist, müssen wir uns engagieren und auf die Straße gehen."

Aber auch, was sich derzeit bei einigen Wilhelmshavener Grünen tut, ist deprimierend [siehe auch die im Bürgerportal veröffentlichte Kontroverse zwischen Sigrid Linsen Steiner und Stephan Richter].

Ich hatte das Glück, Eugen Drewermann vor wenigen Tagen in Dangast in seinem Vortrag über "Bilder des Krieges und der Sehnsucht nach Frieden" zu hören. Der Saal war übervoll, und überall lag Betroffenheit auf den Gesichtern nach Beendigung des Vortrags und der bewegenden Diskussion danach. Vielleicht hätten die Worte des Theologen, Pazifisten und Psychotherapeuten Drewermann Einige zum Nachdenken gebracht, die sich bei der Wilhelmshavener Enthüllung des Bismarck-Denkmals am 24.4.2015 und danach "outeten" und die Aufstellung des Denkmals positiv bewerteten.


So würden viele das Bismarck-Denkmal am liebsten sehen. Die Verhüllung würde nachdenklich stimmen und ein wenig "Christo", also moderne Gegenwartskunst, in die Stadt wehen

Ich hätte den Vortrag Ratsherren und Ratsfrauen gegönnt, die mit ihrem Votum unterstützten, dass die Stadt Wilhelmshaven der Verherrlichung eines Menschen ein Denkmal setzt, der die Blut- und Eisenkriege von 1864 bis 1871 initiierte, bewaffnet die Niedermetzelung junger Menschen, egal auf welcher Seite, befehligte; der das "mit Blut und Eisen mühsam zusammengeschweißte Reich" führte, das "kein Boden für die bürgerliche Freiheit, geschweige für die soziale Gleichheit" war [Zitat von August Bebel]; die innenpolitischen Positionen damals nicht weit von heutigen rechtsradikalen Positionen entfernt.

Aus gutem Grund hatte ich seinerzeit nicht schwarz, nicht rot, sondern grün gewählt, aber keine Allparteienregierung, deren Farbe bei der Mischung der Farben ein tiefdunkles Grau, fast Schwarz ergäbe:
Am Bildschirm gemischt: Rot, Grün, Schwarz = grau


Ich bin für die klare Abgrenzung der Farben. Mir gefallen momentan die Tendenzen nicht, Ecken und Kanten zwischen Bürgern und Mandatsträgern bzw. kommunalen Instanzen nivellieren zu wollen und kritische Bürger als Krakeeler zu bezeichnen. Wie sonst können wir eigene Meinung transparent machen.

Eine diktierte Harmonie zwischen Bürgern und Mandatsträgern bzw. kommunalen Instanzen halte ich nicht für konstruktiv, ebenso wenig, wie ich "betriggert" werden möchte, um dem "Konzern Stadt" Dankbarkeit zu bezeugen, da er alles so trefflich richte.

Ich bin nicht dankbar für betonierte Küstenwatten bis zur Niedrigwasserlinie, für Industrien, die dann wieder pleitegehen, für Arbeitslosenquoten, die seit Jahrzehnten im zweistelligen Bereich sind, für Millionen von Schulden, für Fäkaleinleitungen am Badestrand, den Ruin der Südzentrale, den Verkauf städtischer Seniorenanlagen, die Eliminierung des Willehad-Hospitals, die Aufstellung des Bismarck-Denkmals etc. .

Dankbar bin ich dem Grünflächenamt für die schönen farbigen Blumenrabatten in den Grünanlagen und zolle den Gärtnern Dank und Lob. Eine Meinung kann ich dagegen nicht nachvollziehen [allen Ernstes mir gegenüber geäußert], dass ich der Stadt Wilhelmshaven dafür danken müsse, hier, am Jadebusen, leben zu dürfen. Wenn schon unsinnige Personifizierung, könnte ich eher dem durch Klimawandel bedingten Meeresspiegelanstieg dankbar sein, dass er zum Einbruch des Jadebusens führte.

Um nochmals Friederike Kempner zu bemühen: Sie schrieb: "das schaut so grün und wird so blaß" – Macht es wirklich Sinn, farbige Meinungsvielfalt in der Partei zu nivellieren und grüne Positionen dem Groko-Betonklotz zu opfern? Hinweise auf solche Affinitäten [Neigungen, Tendenzen] sind vorhanden; möglicherweise hat auch deshalb Michael von den Berg das Handtuch geworfen [wie Sigrid Linsen Steiner schrieb: " … dass er die Zusammenarbeit und die Kommunikation mit uns beenden möchte" – wer ist "uns"?].

Ich habe Herrn von den Berg in Ausschüssen erlebt, weiß, wie innovativ er wirkt und zudem loyal mit Argumenten andersdenkender umgehen kann. Daher verstehe ich einfach nicht, wieso er plötzlich nicht mehr "logisch" sein sollte, wie in der Weiterführung des vorgenannten Zitats gesagt wird.

Zum Begriff "triggern". Ich kannte ihn bisher vor allem biologisch, z. B. im Zusammenhang mit Stichlingsweibchen, die vom Männchen betrillert und damit betriggert werden, ihre Eier abzugeben, damit diese vom Männchen besamt werden können. Wenn ich die entsprechende Passage im Leserbrief von Sigrid Linsen Steiner richtig deute, sollen in der Groko und Verwaltung die dort allerdings überwiegend männlichen Entscheidungsträger betriggert werden, damit sie ihre Eier [pardon, Argumente] abgeben, die dann von Ratsgrünen befruchtet werden können?
A. P. Weber hat in seiner Karikatur "Rückgrat raus" dargestellt, wie viel weniger Platz Menschen brauchen, wenn ihnen das Rückgrat fehlt. In diesem Zusammenhang sei auf das Bonmot eines Bekannten von mir verwiesen, der sagte, dass es ihm nicht darauf ankäme, Menschen in den Arsch zu kriechen – was ihn aber stören würde, sei das Gedrängel!

Ohne Rückgrate wäre das zumindest nicht ganz so groß, um mit einander zu sprechen und nicht über einander zu schreiben. Da hätte jede Seite sicherlich noch einiges lernen können.

Dr. Gisela Gerdes


Videos:
BISMARCKDENKMAL Enthüllung Wilhelmshaven | 24-04-2015


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