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Mut zur Mücke



Man kann auch Rasen bequem "totsprühen".

05-12-2017 – Unlängst begegneten mir Rasenflächen wie im Foto, die aussahen, als seien Panzerdivisionen darüber gerollt, oder jemand hätte mit Glyphosat gekleckert.

Beides kann in der Kuranlage ausgeschlossen werden. Es waren in der Tat "nur" nächtliche Wildschweine, die nach den im Boden sich verpuppenden Larven von Schnaken [einer Art großer Mücken] gruben, um ihren Eiweißbedarf zu decken. Einheimische berichteten, dass im Herbst ganze Rotten von Sauen hier unterwegs sind.

Glyphosat ist ein Breitbandpestizid. Wo immer eingesetzt, wächst keine Pflanze mehr, es sei denn, sie sei gentechnisch verändert, wie der Mais der Monokulturen. Das Gift ist eine der erfolgreichen Erfindungen der Menschen, mit denen sich töten lässt, was Fotosynthese betreibt und stört. Im Vietnamkrieg störte verständlicherweise das viele Laub. So entlaubte man mit Agent Orange, einem Totalpestizid mit ähnlichen Eigenschaften wie Glyphosat. Es wird heute flächenwirkend in der Landwirtschaft, in Wäldern, Gärten und auf Rasenflächen eingesetzt. Der CSU-bürtige Agrarminister, Herr Schmidt, befand es neulich für eine weitere Einsatzperiode in der EU für gut.

Mancher Verbraucher herkömmlicher Agrarprodukte argwöhnt indessen, dass an der Bewertung der internationalen Agentur für Krebsforschung [Glyphosat sei wahrscheinlich krebserzeugend für den Menschen] etwas dran sein könnte. Hersteller wie Monsanto und Co. mit ihren Scharen fleißiger Analytiker auf den Lohnlisten dementieren das zwar immer wieder. Es mag wohl auch den Agrarminister Herrn Schmidt in seinem Votum gegen die Ansage der Bundesregierung und der Bundesumweltministerin bestärkt haben.

Im Zusammenhang mit obigen Sauen lässt sich eine vielschichtig verschlungene Gedankenkette entwickeln: Auf die Rasen gesprüht, gäbe es keine Mückenlarven, da Glyphosat Gras und Wurzeln tötet, von denen sich die Mückenlarven ernähren. Ohne Mückenlarven würde es ggf. keine Besuche der Wildschweine und keine Zerstörung des Rasens geben. Aber die Glyphosatkeule wäre auch keine Lösung; sie würde verdorrtes Gestrüpp erzeugen; der schöne, homogen grüne Rasen wäre so oder so hin. Das nennt man einen zyklischen Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung, einen Teufelskreis, anders ausgedrückt: da beißt sich die "Krone der Schöpfung" selbst in den Schwanz, die Natur tötet, wenn sie stört.

In einem Mediengespräch wies Herr Schmidt als Begründung für seinen Alleingang auf seine sozial christliche Gesinnung hin. Eigentlich sollte auch ökologisches Wissen präsent sein, gepaart mit der Fähigkeit, über den Tellerrand zu schauen. Der Vernichtungsfeldzug des Glyphosat endet logischerweise nicht fein säuberlich an den Rändern der besprühten Nutzflächen, sondern geht auf Nichtkulturflächen in natürlicher Umwelt weiter. Der weltweit beobachtete Rückgang genetischer und ökologischer Vielfalt, das Insektensterben und Vogelsterben sollte auch einem Agrarminister auffallen. Wohlfeil ist zu sagen, das Eine habe mit dem anderen nichts zu tun [siehe dagegen das obige Beispiel mit den Sauen].

Glyphosat tötet nicht nur am Ort, sondern enthält Elemente wie Phosphor und Stickstoff, die, bei bodenbakterieller Aktivität freigesetzt, mit Auswaschungen und Versickerungen mobil werden und in den Wasserkreislauf gelangen. Im Grundwasser liegen Phosphat- und Nitratwerte in Deutschland über den Grenzwerten. Sie führen in Binnengewässern und im Meer in höherer Konzentration zur Massenentwicklung von Algen und Bakterien, womit wiederum ein bedrohlicher Artenverlust der Fauna verbunden sein kann.

In der Natur funktioniert alles in Wechselwirkungen. Kurzfristig steigern Düngung und Pestizide die Ernteerträge, zerstören aber gleichzeitig die Mikrohabitate, Mikroklimate und kleinräumige Diversität der Böden, auf die Kleinbauern angewiesen sind. Auf den Roundups der großen Felderwirtschaft regiert eine künstlich erzeugte, durch ständig neue Gaben chemischer Tötungsmittel aufrechterhaltene Wüstenbildung. Ökologische Verarmung erhöht den Kapitalgewinn von Monsanto und Co. Es gehört ein gutes Maß Pharisäertum dazu, so etwas mit christlich sozialer Gesinnung schönzureden.

Gisela Gerdes


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