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Hafenwirtschaft in Seenot
02|12|2009



Bis heute speist hier niemand, bei Miss Pepper auf dem ehemaligen Campingplatz am Geniusstrand in Wilhelmshaven. Wieder so ein uneingelöstes Versprechen der Hafenlobby, das sich wegen einer Chlorgasleitung nicht realisieren läßt, die man ganz elegant verschweigen wollte...

Schwer angezählt präsentiert sich die Schiffahrt und niemand weiß so recht, wie es enden wird.

Nachdem die Hiobsbotschaft, dass der geplante Containerhafen in Wilhelmshaven nun doch nicht gebraucht wird, immer deutlicher wird, kämpft nun auch die Schifffahrt ums Überleben:

Zitat:
"Maritime Wirtschaft setzt auf Rettungsplan...

...Der Verfall von Fracht- und Charterraten sowie Schiffspreisen bedrohe derzeit „alle, die direkt und indirekt mit dem Schiffbau in Verbindung stehen", heißt es laut „Spiegel" in der Senatsvorlage..."
[Quelle: z. B. Täglicher Hafenbericht | 02-12-2009]

Das widerspricht den Rettungsversuchen der Wilfrid Adam [SPD] Lobby, die immer dann ins Rampenlicht tritt, wenn in Wilhelmshaven verzweifelt nach Glaubwürdigkeit gesucht wird.

Schwupps, da präsentiert er schon ein neues AblenkungsMorgenWirdAllesBesserKonzept, denn hier werden gerade Milliarden für einen Hafen versenkt, den keiner braucht, Steuergelder, die z. B. in Bildungseinrichtungen dringend benötigt werden.

Immer mehr spricht die Hafenwirtschaft außerhalb Wilhelmshavens von einem Konkurrenzhafen, damit sich in den Köpfen festsetzt, warum dieser Hafen trotz bester Lobbyistenwachstumsprognosen von "damals" in Zukunft nicht mehr gebraucht wird.

Die Hafenwirtschaft kämpft mit der mächtigen Konkurrenz aus Rotterdam, die ihr Hafenentgelt mit 7 Prozent rabattiert oder mit dem 50 Prozent Minusgeschäft im Feederverkehr:
Zitat: "Hafen Hamburg: Neues Entgeltsystem ab 2010...
Der Hamburger Hafen hatte in den zurückliegenden Monaten gewaltige Ladungsmengen – fast 50 Prozent Rückgang - bei den sogenannten Feeder-Verkehren verloren."
...und:
"...XXL-Schiffe“ im Fokus...
...Unabhängig von dem neuen Entgeltsystem, das zum Ende dieser Woche in Hamburg präsentiert werden soll, hatten die Wirtschaftsbehörde und die ihr zugeordnete Hamburg Port Authority [HPA] für 2010 bereits ein „Einfrieren“ des Hafengeldes angekündigt. Beide reagierten damit auf die Ankündigung des Rotterdamer Hafens, für 2010 einen „Krisenrabatt“ von sieben Prozent auf das Hafengeld – Erhöhung 2010 um zwei Prozent – zu gewähren..."
[Quelle: Verkehrsrundschau | 01-12-2009]

...und Ende 2011 beginnt der virtuelle Aufschwung, damit wir auch morgen noch stolz den "IchGlaubeAllesAufkleber" auf unserem "VorsprungDurchTechnik-Mobil", das mit 85 Prozent Wirkungsgradverlust glänzt, präsentieren können.

Sogar Wilhelmshaven leidet jetzt offiziell unter dem stagnierenden Hafengeschäft:
Zitat: "Niedersächsische Seehäfen mit weniger Umschlag
Oldenburg. In den ersten drei Quartalen ist der Güterumschlag in den neun niedersächsischen Seehäfen mit rund 41,4 Millionen Tonnen um zehn Prozent gesunken. Das teilte die Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen am Montag in Oldenburg mit. 

Wilhelmshaven hatte mit 27,7 Millionen Tonnen einen um sieben Prozent geringeren Güterumschlag als ein Jahr zuvor..."
[Quelle: z. B. Verkehrsrundschau | 01-12-2009]

Die Hafenwirtschaft ist aber nie verlegen, wenn es um Profitmaximierung geht, ähnlich wie bei den Banken, die jetzt wie nie zum wiederholten Male in Mitleidenschaft gezogen werden, denn auch sie haben sich auch auf die Renditeversprechnungen der Hafen- und Schiffahrtslobbyisten in irgendeiner fernen Zukunft eingelassen:
Zitat: "Besonders dramatisch ist die Lage dem Bericht zufolge bei der HSH Nordbank. Rund 30 Milliarden Euro habe die angeschlagene Bank in den vergangenen Jahren an Krediten zur Finanzierung von Schiffen vergeben. Sie habe ihre Risikovorsorge vor allem für den Bereich Shipping von 300 Millionen Euro im ersten Quartal auf 1,8 Milliarden Euro erhöht. Im vierten Quartal dürfte der Abschreibungsbedarf weiter stark auf 3,4 bis 5,1 Milliarden Euro wachsen. "
[Quelle: z. B. Verkehrsrundschau | 01-12-2009]

Eurogate hat in Tanger ebenfalls eine Hafen und schwärmt mit Wachstumsraten jenseits jeglicher Vernunft:
Zitat: "Hafen Antwerpen: Umfangreicher Wissenstransfer in den Hafen Tanger...
...Antwerpen. Der belgische Hafen Antwerpen und der marokkanische Hafen Tanger wollen auf einer Reihe von Gebieten enger zusammenarbeiten. Ein erster konkreter Schritt wird mit einem umfangreichen Wissenstransfer vollzogen...
...Der maritime Sektor Marokkos gehört zu den besonders dynamischen Wirtschaftsbereichen. Am Standort Tanger realisiert der marokkanische Staat mit dem Vorhaben „Tanger Med“ ein Hafenprojekt von größter nationaler Bedeutung. Dabei gibt es eine starke Fokussierung auf den Containersektor. Bei der Verwirklichung des Hafenprojektes hat sich das Königreich Marokko auch umfangreiche ausländische Expertise gesichert. Die deutsche Eurogate-Gruppe beispielsweise gehört auch dazu...

...Marokko will den Standort Tanger langfristig zu einer Art Relaisstation für den internationalen Seeverkehr entwickeln, wobei als besondere Trumpfkarte die geographische Lage ins Feld geführt wird. Denn vor der eigenen Haustür verläuft die Straße von Gibraltar, die täglich von mehr als 300 Handelsschiffen passiert wird. Die Europa-Asien-Verkehre führen beispielsweise alle an Tanger – und damit der Straße von Gibraltar – vorbei..."
[Quelle: z. B. Verkehrsrundschau | 01-12-2009]

Das Wort dynamisch heißt nicht unbedingt ständiges Wachstum sondern könnte auch die Krise als Variable enthalten. Deutlich wird hier aber, dass Eurogate seinen Profit maximieren will und wenig Interesse an Hafenkonzepten wie Wilhelmshaven hat, der Konkurrenz vor der Haustür.

Eurogate ist immer da, wo es die meisten Subventionen gibt oder dort, wo die Gewinnmagen am höchsten ausfallen, und das natürlich optional, d. h. dieses Verhalten ist eine Art Verschiebebahnhof für temporäre Interessen:
Zitat: "Megaprojekt "Tanger-Med": An Marokkos Mittelmeerküste entsteht bis 2012 ein interkontinentaler Warenumschlagplatz samt Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe.
Neues Zentrum des Seehandels...
...Afro-europäische Brücke
Tanger-Med, kurz für Tanger Mediterranean, heißt das von Marokkos König Mohammed VI. persönlich angeordnete Megaprojekt. Es besteht aus zwei Terminals für die Verladung von Containern, Schüttgut, Gas und Öl, sowie einem Fährhafen. 2012 soll alles fertig sein. Acht Millionen Container will man dann pro Jahr umsetzen, sieben Millionen Passagiere und 700.000 Lkw transportieren. Der heruntergekommene Hafen in Tanger soll, so der Plan, dann zu einer schicken Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe und Jachten werden...

...Billige Arbeitskraft

Marokko richtet diese Zonen auf Anraten der Unternehmensberatung McKinsey ein, Investoren genießen dort völlige Steuerfreiheit. Sie profitieren zudem von den "billigen Arbeitern, die nur 300 Euro im Monat verdienen", wie Bencheqroun sagt. Außerdem verfügt Marokko über eine junge Arbeiterschaft: Ein Drittel der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre. Bis 2015 rechnet Bencheqroun mit insgesamt 150.000 direkten und indirekten neuen Jobs..."
[Quelle: z. B. Wienerzeitung | Megaprojekt Tanger-Med | 05-07-2008]

Nach dem Absatz "Billige Arbeitskraft" ringt man eigentlich nur noch um Fassung! - und die Voraussagen des Wilfrid Adam in der 14. Wahlperiode mit prognostizierten 6.800 direkten oder indirekten Arbeitsplätzen wirkt dagegen wie eine makroskopische Betrachtung der Realität im Norden Marokkos.

8 Millionen Container will man umsetzen. Zur Erinnerung: Der Containerhafen in Tanger wird nach seiner Fertigstellung etwa die Hälfte der Kailänge des geplanten Containerhafens in Wilhelmshaven haben. der nur für 2,7 Millionen Standardcontainer ausgelegt ist.

Ganz schön überambitioniert.


Alles in allem klingt das doch fast so schön wie frisch aus der Propagandamaschinerie in Wilhelmshaven und umzu, geradezu: faszinierend!

Politiker denken nur in Wiederwahlzeiträumen und so ist es kaum verwunderlich, dass der neue Niedersächsische Wirtschaftsminister Bode [FDP] Ruhe in der lebhaften Negativdebatte rund um den geplanten Containerhafen haben möchte:
Zitat: "Dieser Hafen kommt zur falschen Zeit...Reeder begegnen Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven mit Skepsis - Betreiber stehen zum Projekt...
....Eine ganze Weile sah es gut aus für diese Vision. Die Steigerungsraten im Welthandel wiesen steil nach oben, die Reeder bestellten Schiffe wie nie zuvor - das Wachstum der Häfen, so schien es, würde allenfalls durch begrenzte Terminalflächen und verstopfte Straßen im Hinterland behindert...
...Die Reeder setzen derweil auf das Prinzip Hoffnung: Nur wenn sich der Welthandel in dem Maße erholt, wie neue Schiffe auf die Meere drängen, lasse sich der Verfall der Frachtraten stoppen, heißt es. Die Pessimisten befürchten, dass die Branche frühestens 2013 oder 2015 wieder das Niveau von vor der Wirtschaftskrise erreichen wird...
...Insbesondere die Dänen stünden dem neuen Hafenprojekt skeptisch gegenüber, wird in der Branche kolportiert: Sie sorgten sich um die Auslastung des Terminals in Bremerhaven, das ihnen zusammen mit Eurogate ebenfalls gehört...
...Auf konkrete Fragen der SPD-Fraktion, ob im Vertrag ein Zeitpunkt für die Fertigstellung geregelt sei und ob die Möglichkeit für die Betreibergesellschaft Eurogate bestehe, davon abzuweichen, wollte Bode nicht antworten. Er wies auf das Geschäftsgeheimnis hin und meinte, jede öffentliche Debatte schade dem Projekt..."
[Quelle: Haz | 26-11-2009]

...er meinte wohl eher, dass jede öffentliche Debatte die Glaubwürdigkeit der Politiker in Mitleidenschaft ziehen würde.

Bald ist er also fertig, der Klapphafen in Wilhelmshaven, der keiner werden sollte und der auch niemals als Konkurrenzhafen gegenüber den bestehenden Eurogate-Komponenten in Bremerhaven oder Hamburg gesehen werden sollte, und der es nun doch wird. Die Hinterlandanbindung steht, jedenfalls vom Hafen bis zur Ölweiche. Was und wann aus dem Rest der Strecke wird, das steht wie vielfach beschrieben in den Sternen.

Viele denken klammheimlich, dass Putins konsequente Schließung von Ust-Luga nun auch die Option für Wilhelmshaven werden könnte. Der Lärmschutz, der kürzlich von der Bahn per Planfeststellungsverfahren in Angriff genommen wurde, wird den Hafenbau und dessen zukünftige Funktionalität im harten Hafenkonkurrenzgeschäft weiter verzögern, ganz zu schweigen von den Steuergeldern, die da investiert werden müßten.

Die Haushaltssperre ist nur ein Produkt der Verfehlungspolitik seit der Überplanung von Inhausersiel für die kreisfreie Stadt am Jadebusen, der das Gros der Politprominenz trotz aller negativen Vorzeichen immer noch eine rosige Zukunft verspricht. Währenddessen ist man stets bemüht, die teilweise üppigen Aufsichtsratsprovisionen in der Wilhelmshavener "Holding" für einige Wenige bis zum St. Nimmerleinstag abzusichern.

Den Baulöwen Schreiber hat man damals eingesperrt, als herauskam, dass er durch "unlautere Gechäftsmethoden" Kredite erschlich, von denen beinahe jeder beteiligte Banker wußte. Die Hafenlobbyisten dürfen natürlich unbehelligt ihre Geldbeschaffungsaktivitäten auf Staatskosten weiterverfolgen, denn es geht um irgendwelche Arbeitsplätze in einem nicht definierbaren zukünftigen Zeitraum.

Eigentlich müßten die Menschen in Wilhelmshaven schon auf der Straße stehen, um gegen dieses System von Missständen zu rebellieren. Das jedoch werden wir wohl so schnell nicht erleben, denn wir haben ja unser Heimatblatt, das örtliche PlaceboBeruhigungsPropagandaOrgan, dass uns beinahe täglich sagt, wie wir zu denken und zu handeln haben, gesteuert durch die Anzeigenaufkommen der partizipierenden Möchtegerngroßunternehmer.

Ach was sind wir doch gutgläubig und innovativ im Erhalten von liebgewonnenen Traditionen, die so gar nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben.

Alles wird gut...irgendwann.


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven

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