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Der Glaube und der Erfolg des Kapitalismus
31|05|2010



Zahnbürsten am falschen Standort sind häufig zuständig für die Entblößung des wahren Charakters.

Gott sieht alles! So schüchtern einen als Kind die Pfaffen und Religionslehrer ein.

Manche glauben daran und werden so zu einem gefügigen Rad im herrschenden System, sei es der Feudalismus, sei es zur Zeit gerade die sogenannte Marktwirtschaft.  Manche glauben daran offenbar nicht und zeigen sich gegen diesen Einschüchterungsversuch überraschend resistent.

Diese glauben an etwas anderes: den Erfolg!

Wer hat recht von den beiden? 

Wenn es so ist, daß Gott wirklich alles sieht, wie ist es dann erklärbar, daß ein Teil der Finanzbranche den Rest der Zivilisation mit billigen Tricks an der Nase herbeiführen kann und – nichts geschieht?

Naja, das ist – wenn es denn einen Gott wirklich gibt, wie er uns in unserer Kindheit allen vorgestellt wird – nur möglich, wenn Gott zwar alles sehen kann, aber nichts dagegen tut – oder tun kann, selbst wenn er dies gerne wollte. Oder er sieht eben nicht alles. Herr Ackermann kann sich also auf jeden Fall beruhigt zurücklehnen. [Die Hartz Vierlinge allerdings nicht: die Agentur für Zwangsarbeit, die sieht nämlich schon alles! Z.B. Zahnbürsten der Freundin im Bad des Antragstellers usw.]

Wäre es angesichts dieser primitiven logischen Überlegungen nicht an der Zeit, daß die Theologen einmal die Glaubenssätze der beiden christlichen Kirchen einem Gegenwarts-TÜV unterziehen?

Nein, die haben im Moment anderes zu tun: die Finanzen.

Längst sind beide Kirchen zum Büttel unseres marktwirtschaftlichen Systems geworden. Ob es der Buß- und Bettag war, den z.B. die evangelische Kirche der gebetsmühlenförmig vorgetragenen Arbeitsplatz- und Wirtschaftsstandort Deutschland Rhetorik der Ungläubigen ohne Gegenleistung geopfert hat, ob es die Beichtlogik und Zwei-Gesichter Struktur der katholischen Kirche ist, die jede Verfehlung erlaubt, solange sie rechtzeitig bzw. regelmäßig = turnusmäßig dem jeweiligen Inhaber des Beichtstuhls offenbart wird [treu dem Motto: Wissen ist Macht], beide Kirchen haben sich längst den jeweiligen Glaubensbankrott erklärt, ohne es freilich selbst zu merken. 

Vom Volk weitgehend unbemerkt, sind beide Kirchen längst zu eigenen großen Wirtschaftsunternehmen geworden, beide unterhalten Altersheime, Krankenhäuser etc.  Eine zwar nicht studierte, aber nichtsdestoweniger sehr umtriebige Diakonin der Gemeinde Bant hat es so bis in den Aufsichtsrat des Reinhard-Nieter-Krankenhauses geschafft.  

Wer an den tieferen Zusammenhängen solcher Phänomene interessiert ist, dem sei das Werk von dem deutschen Soziologen Max Weber empfohlen:
Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus. Geschrieben im Jahre 1894. Infolge der erheblichen Kirchenaustritte aus beiden Fraktionen der Jesus-Nachfolge sind beide Kirchen finanziell nun unter Druck geraten. Die Pensionen der selbstgerechten Prediger und Kirchenbeamten sind in Gefahr!

[Nicht etwa die Seelen der Bundesbürger.]

Gott ist allmächtig!

Wenn dieser Satz stimmt, ist Gott ein Feind der Natur, die er angeblich aber selbst geschaffen haben soll. Merkwürdig! Ist er etwa unzufrieden mit der Performance der Pelikane, Frösche, Kleinstlebewesen im Wasser, daß er sie wahlweise mit dem Öltod oder dem Chemietod bestraft?

Fragen, die in sonntäglichen Predigten beider Kirchen nicht beantwortet werden. Nicht einmal gestellt werden. Es reicht offenbar, wenn man für die wirtschaftlich leidtragenden Fischer in Lousiana betet. Solidarität mit den Krabbenfischern in the USA!   Das ist wahre christliche Nächstenliebe und global gezeigte Solidarität. Die Bohrinseln in der Nordsee werden allerdings nicht hinterfragt. Bei einem Unglück hier vor Ort können dann aber die christlichen Gemeinden in Lousiana für uns beten! So reagiert die christliche Kirche auf die weiter voranschreitende Globalisierung. 

Ein Kabarettist [Dieter Nuhr] fragte neulich:
Wenn die christliche Kirche sich solch einer besonderen Nähe zu „Gott“ wähnt – und rühmt -, wie ist es dann erklärbar, daß ihr oberster Repräsentant, der Papst, ein schußsicheres gepanzertes Papamobil benötigt, wenn er vor die Gläubigen treten will?


Die Auswüchse und ökologischen Folgen des Kapitalismus und der weitgehenden Technisierung der Welt wird von beiden Kirchen nicht wirklich hinterfragt. Der Glaube der Menschen an die Technik wird nicht als eine Konkurrenz zum Glauben an eine himmlische Welt nach dem Tod gesehen. Und wenn schon: Konkurrenz belebt das Geschäft!

Und wenn man als braves Schäfchen einen Pfaffen mal mit der Ölpest im mexikanischen Golf konfrontiert, hat dieser immer noch den unter Theologen seit dem Mittelalter äußerst beliebten Satz auf den Lippen: GOTTES WEGE SIND MANCHMAL UNERFORSCHLICH !

Wie gut, daß es dann so viele gut bezahlte Wissenschaftler [Theologen] gibt, die Gottes unerforschlichen Willen erforschen können, ein ganzes Leben lang!

Fassen wir also zusammen:
1]  Wer an Jesus glaubt, ist ein gläubiger Christ.

2] Wer an den Sozialismus glaubt, ist ein Phantast. Ungeschadet der Tatsache, daß Jesus der erste Kommunist war, noch vor Marx, als er die Gleichheit aller Menschen verkündete.

3] Wer an den Wilhelmshavener Containerhafen glaubt, ist ein Realist. Die Wilhelmshavener Bürger wünschen diesem: Dein Glaube möge stark sein.

4]  Wer an die heilige römische katholische Kirche glaubt, ist ein Päderast. Oh, wieviel Unordnung ist doch in unser Leben gekommen!

5] Wer an die Riester-Rente glaubt, ist möglicherweise ein Idiot. Oder ein Zocker.  Vielleicht sollte er lieber ein paar unabgesicherte Leerverkäufe tätigen! Die Frage ist nur, ob die Währung, in der sein Gewinn dann ausgezahlt wird, noch existiert, wenn er ins Rentenalter kommt. Immobilien! Als Hartz Vierling investiert man am besten in Immobilien. Geschlossene Immobilienfonds. Dauert halt ungefähr vierhundert Jahre, bis man das Einstiegsgeld beisammen hat. Aber die Fonds sind ja langlebig. Wenn man daran glaubt. 

Wer glaubt eigentlich noch an Herrn Westerwelle?

Ach so, Verzeihung, der ist ja von der Gegenfraktion. [Der Fraktion, die Dr. Faustus die Ehre erwiesen hat.] 

Übrigens:
Unser lieber Bundespräsident Horst Köhler hat jetzt am letzten Sonntag die Katze aus dem Sack gelassen: Nicht unsere Demokratie wird am Hindukusch verteidigt, sondern die deutschen Arbeitsplätze.

Also:
Marktwirtschaft/Kapitalismus gegen Allah! Ein Glaubenskrieger, dieser Köhler! Toll! Ein hoher Repräsentant des christlichen Abendlandes ruft den heiligen Krieg, auf afghanisch: Dschihad, aus, gegen die kapitalismusungläubigen Morgenländer. 

Nachzulesen, wer's nicht glaubt, auf der Seite des Deutschlandfunks:
http://www.dradio.de/aktuell/1191138/

Oder auch nachzuhören:
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2010/05/22/dlf_20100522_0812_278aa882.mp3

... Sehr empfehlenswert!

P.S. Ein Auszug aus dem Interview mit Bundespräsident Köhler auf dem Rückflug von Afghanistan:
„...Meine Einschätzung ist aber, dass insgesamt wir auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen negativ, bei uns durch Handel Arbeitsplätze und Einkommen zu sichern. Alles das soll diskutiert werden, und ich glaube, wir sind auf einem nicht so schlechten Weg...“


Heidi Berg

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Kommentare

H.M. King Marduk I.
... toller Beitrag zu Gott sieht alles, mögen es die WHV Rathaus Amigos mit vernehmen.



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