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Es grünt so grün, wenn im See Blüten blühn [Banter See-Blaualgen-Problematik]
04|07|2011



Wenn die Blaualgen im Banter See vergammeln stinkt das temporär immer wieder auftretende toxische Problem wortwörtlich zum Himmel.

Ob im Wahlkampfgetöse und in Wagner’scher Propagandamanier, in Freistrahler-Verteidigungsschriften, Politik oder Wirtschaft, alle Münder sind voll von Blaualgen – [nicht wörtlich, da diese zu den Bakterien gehörenden Lebewesen für Mensch und Tier nicht bekömmlich sind].

Immerhin wurde in diesen Tagen eine wichtige Einsicht hervorgebracht:
Man weiß nichts.

In den vergangenen Jahren wurde vielfach am Problem herumgedoktert und dennoch keine Antwort auf die Frage gefunden, wie bakterielles Blühen im Banter See nachhaltig abzustellen ist. Bakterien haben nun mal ihre eigenen ökonomischen Gesetze, die es ihnen seit Milliarden von Jahren erlauben, den Globus maßgeblich zu beeinflussen. Diese Gesetze sind weit effizienter als kommunale Ökonomie, die 5.000,- Euro für eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme, oder 300.000,- Euro für Freistrahler locker machte und erwartete, dass der See wieder blau und schön würde und die Kommune sich loben dürfe.

Auf Ergebnisse begleitender Wasseruntersuchungen berief sich Prof. Michele im Bürgerportal vom 1.7.11 und bezeichnete die sog. Destratifikation [Entschichtung] mittels der Freistrahler als wirksam. Ich habe den Bericht gelesen, aber einen klaren Hinweis auf die Wirksamkeit der Freistrahler nicht gefunden, vor allem nicht bezogen auf Cyanobakterien. Genügend Fotos dokumentieren, dass diese im Frühsommer 2011 wie eh und je die Massenvermehrung ihrer toxinbildenden Art Anabaena circinalis [s.o.] feierten.

Gegenwärtig aber wächst Einsicht, dass die komplexe Gewässerökologie auch komplexe Strategien erfordert. Lineare Schnellschüsse bieten keine Gewähr, und Misserfolge können auch erst mittelfristig wirksam werden. Mittel- bis langfristige Reaktionen des komplexen Faktorengefüges im See auf massive Eingriffe, wie sie z.B. der Bentophos-Eintrag darstellen würde, müssen bekannt sein, bevor das Mittel eingesetzt wird. An der entsprechend vorzuschaltenden Forschung müssen meiner Meinung nach geschulte Fachleute aus der Planktologie und Mikrobiologie beteiligt werden. Ich hoffe, dass man einer solchen Forschung die erforderliche Zeit und die Mittel gibt und sie nicht durch Schnellschüsse, Blauäugigkeit oder ehrgeiziges Verteidigen unausgegorener Ideen desavouiert.

Zwischenzeitlich muss den Bürgern klar gemacht werden, dass es ein erhebliches Maß an Zeit braucht, um die Ursachen der Blütenbildungen im Banter See zu erforschen und auch, dass Änderungen nach dem Einsatz von Maßnahmen nicht über Nacht eintreten. Wenn der See sich über Jahrzehnte von einem akzeptablen Freizeitgewässer zu einem Paradies für Cyanobakterien entwickelte, wird ein erhoffter Schwenk zum Besseren nicht in Monaten zu erreichen sein .Es könnte eher zum Problem werden, dass der Erfolgszwang politischer Vertreter die erforderliche Zeit bis zu einem ökologisch nachhaltigen Zustand des Sees nicht zulässt.

Zu fordern ist zwischenzeitlich die verbesserte Fürsorge für Freizeitnutzer des Sees. Menschen ohne Erfahrung haben keine Möglichkeit, akute Anreicherungen der Organismen oder Anzeichen einer Blüte zu erkennen und darauf ihr Verhalten abzustimmen. Schon bei ersten Anzeichen müsste eindeutig vor Kontakten mit dem Gewässer mit dem Hinweis auf akute Gesundheitsgefahren und eventuelle Leber- oder neurologische Spätschäden gewarnt werden. Umgehend müssten Eltern gewarnt werden, ihre Kinder nicht mehr in seichten warmen Uferpfützen von Klein Wangerooge spielen zu lassen, da diese ein Dorado für die Blaualgen sind. Aufklärung müsste schnell, verständlich, überzeugend und unbürokratisch erfolgen. Leider zeigt die Vergangenheit jedoch, dass es in dieser Stadt mit der Aufklärung über bakterielle Verunreinigungen von Freizeitgewässern hapert.

Wenn Bürgerunwille befürchtet wird, wird lieber nach dem Motto beschönigt: Ich seh’ nichts, also ist da nichts.

Dr. Gisela Gerdes


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Die Darstelllung des "Trio Infernale Wilhelmshavens" sorgt für Aufregung.
Eine Menge Wilhelmshavener Bürgerinnen protestieren unter dem Motto "Planungswahnsinn am Banter See tut 5.000 Menschen weh" für den Erhalt des Banter Sees, so, wie er ist. Sie wehren sich gegen eine Wohnbebauung für "Priveligierte". Mehr dazu in einem Video ... [das Bild ist vom 15-07-2014] ... .... zum Video | youtube ...



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