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Urgewald präsentiert Broschüre „Ist meine Bank ein Klimakiller?“ 02|11|2012
Was tut man nicht alles für die Vermehrung von Geld - Ist die Weltnicht genung?
Urgewald präsentiert eine neue Verbraucherbroschüre zu Kohleinvestitionen deutscher Banken.
Unter dem Titel „Ist meine Bank ein Klimakiller?“ wird eine Rangliste von 15 Banken vorgestellt und die Summen, die sie Kohlekraftwerksbetreibern und Kohlebergbaufirmen zwischen 2005 und 2011 zur Verfügung gestellt haben. Zusätzlich werden Kohlefirmen, in die deutsche Banken investiert haben, präsentiert.
Nummer Eins ist die Deutsche Bank mit 11,5 Milliarden Euro. „Dies führt die vollmundigen Aussagen der Deutschen Bank, sie übernähme Mitverantwortung bei der Bekämpfung des Klimawandels, ad absurdum. Tatsächlich heizt sie ihn mit solchen Finanzierungen weiter an“, urteilt Regine Richter, Mitautorin der Broschüre.
Aber auch die UniCredit/HypoVereinsbank [5,2 Milliarden Euro] und die Commerzbank [4 Milliarden Euro] sind bedeutende Finanzierer der Kohleindustrie.
Die Landesbanken als Zentralinstitute der Sparkassen [zusammen 4,5 Milliarden Euro] sowie die DZ-Bank, das Zentralinstitut der Volksbanken [930 Millionen Euro], haben durch Unterstützung der Kohleindustrie den Klimawandel ebenfalls vorwärts getrieben.
Der Klimawandel ist jedoch nicht das einzige Problem, das die Kohleindustrie verursacht. Davon berichtet Paul Corbit Brown, ein Fotograf aus den amerikanischen Appalachen, wo Kohle durch das Wegsprengen von Bergspitzen gewonnen wird. „Meine Familie lebt seit Generationen in den Appalachen, aber nun wird meine Heimat für den Kohleabbau zerstört. Hunderte Berge sind schon verschwunden und klare Bäche wurden zu giftigen Kloaken. Diese Art von Kohleabbau ist ein Verbrechen. Die Banken, die sich daran beteiligen, machen sich mitschuldig“, so Corbit Brown. Dies betrifft die großen deutschen Privatbanken ebenso wie Landesbanken und die DZ-Bank.
Für großflächige Naturzerstörung ist auch Coal India verantwortlich, weltgrößter Kohleproduzent, dessen Börsengang die Deutsche Bank mit betreut hat. Rittwick Dutta, einer der angesehensten Umweltanwälte Indiens, vertritt Menschen, die unter den Aktivitäten von Coal India leiden. „In Jharkand wurden allein im letzten Jahr 65 Coal India Minen stillgelegt, weil sie ohne rechtliche Genehmigung betrieben wurden, ein immer wiederkehrendes Problem. Unsachgemäße Bergbaupraktiken zerstören ganze Landstriche. Und wenn Coal India wie geplant, weitere Kohlereserven erschließt, wird über eine Million Hektar Wald zerstört. Einem solchen Unternehmen durch den Börsengang zu weiterem Geld zu verhelfen wie die Deutsche Bank das gemacht hat, ist unverantwortlich“, erklärt Dutta.
Die urgewald Verbraucherbroschüre stellt jedoch nicht nur die Klimafrevel der großen Banken vor, sondern zeigt auch die vorhandenen Alternativen. „Niemand muss bei einer Klimakillerbank bleiben“, erklärt Barbara Happe, Mitautorin der Veröffentlichung. Sie hat die Umweltregeln der Alternativbanken geprüft und stellt fest, dass Kohle bei EthikBank, GLS Bank, Umweltbank oder Triodos faktisch ein Tabu ist. „Wer sicher gehen will, dass sein Geld den Klimawandel nicht vorwärts treibt, sollte die Bank wechseln“, resümiert Happe und hat in der Broschüre erklärt, was dafür getan werden muss.
Quelle: URGEWALD.org
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