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Kohle, die Pest die alle trifft! 19|11|2013
Die Demonstration mit Pestmasken und schwarzer Kleidung verdeutlicht – wie damals im Mittelalter – unseren hilflosen Versuch und unsere Hoffnung, uns gegen das Kohlekraftwerk in Eemshaven mit seinen negativen Auswirkungen zu schützen.
Bürgerinitiativen protestieren vor dem Kohlekraftwerk von RWE im niederländischen Eemshaven
Zusammen mit der niederländischen Bürgerinitiative Zuivere Energie haben sich Umweltschützer der BI Saubere Luft Ostfriesland vor dem Neubau des RWE-Kraftwerks getroffen. Als Symbol für das Umwelt- und Klimarisiko der Kohlekraft tragen sie Pestmasken, wie sie im Mittelalter zum Schutz vor dem „schwarzen Tod“ getragen wurden.
„Wir vermuten, dass bereits Kohle für den ersten Probelauf des RWE Kraftwerks angeliefert wurde, obwohl das Verfahren gegen die Genehmigung noch anhängig ist. Das nehmen wir als Anlass, um erneut gegen das Kraftwerk zu demonstrieren“ sagt Dr. Sandra Koch, Sprecherin der Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland e.V..
Stromgewinnung aus Kohle ist die rückständigste Art der Energieerzeugung und verursacht große Schäden an Mensch und Umwelt. In den Herkunftsländern der Importkohle leiden Menschen unmittelbar an den Folgen des Abbaus, oft werden sie von ihrem Land vertrieben, Wald wird abgeholzt und zurück bleiben verwaiste Gebiete in denen man nicht mehr leben kann. Über tausende Kilometer wird die Kohle dann in die Kraftwerke transportiert, um zur Stromgewinnung mit all ihren klima- und umweltschädlichen Folgen verbrannt zu werden. Dabei werden trotz der Verwendung modernster Filtertechnik über die langen Laufzeiten große Schadstoffmengen in die Umwelt freigesetzt.
In Eemshaven geschieht das dann auch noch in unmittelbarer Nachbarschaft zum Weltnaturerbe Wattenmeer und weiterer wertvoller und zum Teil geschützter Naturgebiete auf den umgebenden Inseln und dem Festland beiderseits der Grenze. Diese Schäden sind nur sehr schwer oder auch gar nicht zu kompensieren. Das zeigt auch das jüngste Urteil des höchsten niederländischen Verwaltungsgerichts, dem Raad van State.
Am 30. Oktober 2013 urteilte das Gericht, dass sich der Zustand der Natur durch den beantragten Betrieb von zwei Kohlekraftwerken in Rotterdam derart verschlechtern würde, dass die von der Provinz Zuid-Holland vorgesehenen Kompensationsmaßnahmen nicht ausreichen würden, um die durch die Kohlekraftwerke zu erwartenden Umweltschäden auszugleichen. Als besonders problematisch wurden dabei die Einträge von Stickstoff in die Umwelt bewertet.
Auch das RWE Kohlekraftwerk in Eemshaven wird zusätzliche Stickstoffeinträge in die geschützten Naturgebiete beiderseits der Grenze verursachen. Dieses hat auch eine Studie des Ökopol Instituts kürzlich festgestellt. „Das Urteil des Raad van State könnte wegweisend für den Ausgang des Prozesses gegen das RWE Kraftwerk in Eemshaven sein“ so Roelfien Nieborg, Sprecherin der Vereniging Zuivere Energie aus den Niederlanden.
Quelle: BI Saubere Luft Ostfriesland
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