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»Typisch Wilhelmshaven« - BUND und Einzelhandel setzen Zeichen gegen die Plastikflut



... auf den ersten Blick eine nette Idee, aber nicht konsequent zuende gedacht.

05-07-2018 – Der neue Wilhelmshaven-Büdel soll nicht nur Einkäufe transportieren, sondern auch die Idee eines verantwortungsbewussten Lebensstils in der Stadt am Weltnaturerbe Wattenmeer.

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Anmerkung der Redaktion:

Leider ist die Tasche aus Nylon, was uns zu einem Kommentar zwingt, den wir uns eigentlich nicht gewünscht haben [siehe unten].

Jede Minute werden in Deutschland 10.000 Plastiktüten verbraucht. Auch in Wilhelmshaven gehören Tüten zum Stadtbild, erst beim Einkauf, später oft in Grünflächen und Gewässern, wo sie zusammen mit "to-go"-Bechern, Flaschen und anderen wild entsorgten Behältnissen einen hässlichen Eindruck hinterlassen und Tiere und Umwelt gefährden. Mit dem neuen "Wilhelmshaven-Büdel" wollen der BUND [Bund für Umwelt und Naturschutz] und der hiesige Einzelhandel gemeinsam ein Zeichen setzen für ein plastikfreies Wilhelmshaven. "Der Büdel ist nicht nur eine tragbare Alternative zu Plastiktüten, er soll auch ein Statement sein für die Aufbruchstimmung hin zu einer zukunftsfähigen Stadt am Weltnaturerbe Wattenmeer", so die Initiatorinnen.


Julia Griesbach, Inhaberin von "Speed & Cotton", gibt schon seit zwei Jahren keine kostenlosen Tüten mehr an ihre Kundschaft heraus. Wer drauf besteht, bekommt eine – gegen eine Spende für das Wattenmeer Besucherzentrum. "Die meisten kommen ins Nachdenken, spenden was – und verzichten schließlich doch auf die Tüte", erzählt die Einzelhändlerin. An der Kasse kam sie auch mit Imke Zwoch ins Plastik-Gespräch. Die Vorsitzende der BUND Kreisgruppe Wilhelmshaven ist seit vielen Jahren Stammkundin – und immer auf der Suche nach umweltfreundlichen Einkaufsmöglichkeiten in ihrer Heimatstadt. Auch Julia Griesbach, Vorstandsmitglied im City-Interessenverein [CIV], wollte über den eigenen Laden hinaus ökologisch etwas bewegen.

In vielen angeregten Gesprächen zwischen den beiden Frauen entwickelte sich der Entschluss, gemeinsam etwas Konkretes auf die Beine zu stellen, um vor Ort Zeichen gegen die Plastikmüllflut zu setzen. Vorstandsmitglieder des BUND und des CIV setzten sich an einen Tisch. "Wir waren uns einig, dass wir mit etwas ganz Einfachem anfangen, dem sich niemand aus Bequemlichkeit entziehen kann", berichtet Imke Zwoch. So entstand die Idee für den Wilhelmshaven-Büdel. "Schon Anfang der 90er Jahre hat der City-Interessenverein einen Versuch mit Baumwolltaschen gestartet", erinnert sich Julia Griesbach, "aber bis heute hat diese weitverbreitete langlebige Alternative die Plastiktüte nicht verdrängen können." Um erfolgreicher zu sein, sollte der neue Büdel also mehr sein als ein Transportmittel für Einkäufe, nämlich auch ein Statement, das identitätsstiftend hinter diesem und kommenden Projekten steht: "Wilhelmshaven liegt direkt am Weltnaturerbe Wattenmeer und in drei Jahren wird hier das Trilaterale Weltnaturerbe-Partnerzentrum eröffnet. Bis dahin sollten wir gut aufgestellt sein und zeigen, dass wir den UNESCO-Titel nicht nur tragen, sondern auch leben", so die Initiatorinnen.

Gemeinsam mit der Grafikdesignerin Jenny Rosentreter wurde diesem Statement ein Gesicht und ein Slogan verliehen. Das Wilhelmshavener Urgestein Jonny Stuckas stand Modell als typisches Nordlicht, das dem Betrachter selbstbewusst und entschlossen, aber auch augenzwinkernd von Taschen und Infokarten entgegenblickt. Der Slogan "typisch! Wilhelmshaven" steht für einen positiven Imagewandel. "Typisch Wilhelmshaven hört man oft, wenn wieder etwas Unangenehmes passiert ist, von Kleinkriminalität bis hin zu illegaler Müllentsorgung in der Landschaft. Das ist natürlich Unfug", so Imke Zwoch, "sowas passiert woanders auch. Dies wiederum ist kein Grund, alles zu relativieren oder schönzureden. Wir müssen das Übel beim Namen nennen und an der Wurzel packen." Ziel der Kampagne sei, "typisch Wilhelmshaven" ins positive Gegenteil zu verkehren. "Wenn Gäste oder potenzielle Neubürger*innen oder die überregionalen Medien irgendwann feststellen: Hey, hier läuft niemand mit Plastiktüten oder Einwegbechern rum und nichts davon liegt am Straßenrand oder in Grünanlagen, dann ist das ein echtes Alleinstellungsmerkmal, das der Umwelt und dem Image unserer Stadt gleichermaßen zu Gute kommt", erklärt Julia Griesbach.

Der Weg zu diesem ambitionierten Ziel beginnt mit einem einfachen Schritt. "Egal ob aus Naturfasern oder Kunststoff – wenn man eine Mehrwegtasche hundertmal verwendet, stimmt die Umweltbilanz", so Griesbach. "Wir haben uns für Kunststofftaschen entschieden", ergänzt Imke Zwoch. "Im Verhältnis zum Volumen haben sie zusammengefaltet ein bestechend kleines Packmaß, sie passen in jede Handtasche und jedes Herrenjackett, es gibt keine Ausrede dafür, sie nicht immer dabei zu haben."

Zu jeder Tasche gibt es die Info-Karte mit dem "typisch! Wilhelmshaven"-Logo und einem erläuternden Text auf der Rückseite, überschrieben mit "Unser Dorf soll schöner werden". "Mit dieser etwas provokanten Zeile wollen wir noch einmal unterstreichen, in welche Richtung der Imagewandel gehen könnte", erklärt Jenny Rosentreter. "Wilhelmshaven ist keine Weltstadt, aber gemeinsam wollen wir zeigen, dass wir trotzdem kein muffiges Provinznest sind. Wir müssen uns nur mal trauen, gegen den Strom zu denken und ohne Wenn und Aber einfach auszuprobieren, was geht."

Der Wilhelmshaven-Büdel ist seit Anfang der Woche in vielen Geschäften in der Innenstadt zu haben [zum Preis von 2,95 Euro] und findet bereits reißenden Absatz.


Quelle: BUND [Bund für Umwelt und Naturschutz] | City-Interessenverein [CIV]

Ist "Typisch Wilhelmshaven" wirklich ein "must have" gegen die Plastikflut?
Unsere Redaktion hat Schwierigkeiten mit einem Produkt, das aus Plastik [Nylon] besteht und das Bewusstsein gegen die Plastikvermüllung nachhaltig verändern soll. Wenn man Vorreiter werden möchte, was in der Pressekonferenz im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer Besucherzentrum ebenfalls erwähnt wurde, muss man konsequenter vorgehen und nicht nur die Kosten des Produktes als Argument in den Vordergrund stellen oder Argumentshülsen von Einzelhändlern wie: "Unsere Kunden wollen nichts anderes, als Plastiktüten".

Zunächst einmal muss man wissen, dass das gewählte Taschenmaterial "Nylon" den Kunststoffen in nichts nachsteht, mit denen Vögelmägen gefüllt sind, weil die Tiere es mit Nahrung verwechselt haben oder dem, was sich in den Nestern von Bastölpeln oder Lummen regelrecht stapelt, von denen sich einige strangulieren und das letztendlich in kleinste Teile [Mikroplastik] zerfällt.

Bei Greenpeace findet man:
Zitat: "Nylon zählt zum sekundären Mikroplastik ...  Sekundäres Mikroplastik entsteht durch Zerfall oder Zersetzen größerer Kunststoffteile durch Umwelteinflüsse wie Sonne und Wasser in kleinste Teilchen. ... "
[Quelle (Greenpeace): Kosmetik_GP_Mikroplastik_Antworten.pdf]

Auch die Fasern gehören zur ganzen "Wahrheit über Plastik" dazu:
Zitat: " ... Eine einzige Fleece-Jacke kann bis zu einer Million Fasern pro Waschgang freisetzen, ein Paar Nylon-Socken immerhin noch 136.000. Laut einer EU-Studie spülen allein Europas Waschmaschinen jährlich 30.000 Tonnen Synthetikfasern ins Abwasser. ... "
[Quelle (Greenpeace): Kosmetik_GP_Mikroplastik_Antworten.pdf]

Unserer Meinung nach muss man vor allen Dingen den Kopf plastiktfrei machen und denen, die Städte oder sogar die Welt vom Wohlstandsmüll mit über hundertjähriger Halbwertzeit befreien möchten, wirkliche Alternativen anbieten, wie z. B. Baumwolltaschen aus ökologischer nachhaltiger Erzeugung:
Zitat: " ... Biobaumwolle ist eine sehr gute Alternative und weist eine wesentlich bessere Ökobilanz auf. Doch ihr Marktanteil liegt gegenwärtig bei 0,4 Prozent und ging in den letzten Jahren sogar leicht zurück. ... "
[Quelle (Greenpeace): Kosmetik_GP_Mikroplastik_Antworten.pdf]

Auf den facebook-Seiten der "soulshinefabrik" findet man folgenden Satz zum Wilhelmshaven-Büdel:
Zitat: " ... Wer seine Einkäufe umweltverträglich transportieren will, sollte Einwegtüten liegen lassen und zur Mehrwegtasche greifen. Egal, ob aus Naturfasern oder Kunststoff: Wenn Sie eine Mehrweg­tasche hundertmal verwenden, stimmt die Umweltbilanz. ... "
[https://de-de.facebook.com/soulshinefabrik/]

Man sollte sich dann aber auch vor Augen halten, dass schon eine einzige Nylon-Tasche, die in der Natur landet die ganze schöne Umweltbilanz ad absurdum führt.

Allerdings ist es auch illusorisch, die derzeitige "Gier nach modischer Bekleidung mit Biobaumwolle befriedigen zu können" oder ganz auf Kunststoffe zu verzichten.

Alternativen gegen die Plastikvermüllung gibt es trotzdem, und sei es nur eine Edelstahlbrotdose, anstelle einer aus Plastik.

Die "suedbar" in Wilhelmshaven machts auch vor und kündigt an, "ab sofort auf Strohhalme und Schnapsbecher aus Plastik verzichten zu wollen und schlussendlich schreiben sie: " Während der Stadtrat der Verwaltung auferlegt hat, erst einmal zu prüfen, ob man auf stadteigenen Veranstaltungen auf Plastikgeschirr, -becher und -besteck verzichten könne, zeigt hier ein Veranstalter großer Events, dass es einfach geht – wenn man will!"

Und die Ruscherei Wilhelmshaven hat schon seit Jahren Plastikbesteck oder etwa Plastikteller aus im eigenen Fundus aussortiert.

Wir haben während unserer derzeit laufenden Filmarbeiten "live" gesehen, wie Plastikmüll die Umwelt geradezu verpestet, wie Vögel in den Felsen von Helgoland hingen, wieviel Müll sich nach kürzester Zeit dort wiederfindet, wo er weggesammelt wurde und wünschen uns, das sich echte Alternativen für Nachhaltigkeit verbreiten, auch wenn man dafür ganz schön streiten und einen langen Atem haben muss.

Die Bürgerportal Redaktion | Wilhelmshaven




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