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Kein CO2 unter Wilhelmshaven
15|07|2011



Michael von den Berg ist Oberbürgermeisterkandidat Bündnis 90 | Die Grünen in Wilhelmshaven.

Michael von den Berg zu CCS

Das Verfahren zur CO2 Verpressung wurde vom Bundestag genehmigt. Das bedeutet für Wilhelmshaven und die treibenden Kräfte dieser innovativen Vorhaben, dass nun endlich noch mehr Gift in Wilhelmshaven seine letzte Ruhestätte finden darf. Seine letzte? Wohl eher nicht. Keiner der Forscher, die an den Studien zur CO2 Verpressung [CCS] mitgewirkt haben, kann bisher mit Gewissheit sagen, dass das klimaschädliche Gas für immer unter der Erde bleiben wird.

Dabei ist der Grundgedanke, die Belastung unseres Klimas zu verringern erst einmal löblich. Nur ist es der völlig falsche Weg! Das Carbon Dioxide Capture Storage [CCS] Verfahren sammelt das bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe, vorrangig in Gas- und Kohlekraftwerken, entstandene CO2, verflüssigt dieses und verpresst es in tiefen Gesteinsschichten. Durch die Abschöpfung der Emissionen wird auch der Wirkungsgrad der Kohlekraftwerke stark eingeschränkt, sodass wir wieder bei Wirkungsgraden aus den 50er Jahren ankommen. Um die CO2 Konzentration in unserer Atmosphäre zu verringern, gilt es allerdings nicht, die produzierten Gase zu verstecken und das Problem der nächsten Generation zu überlassen, sondern schlicht den Ausstoß zu verringern. Mit dem Bau neuer Kohlekraftwerke wird das freilich nicht gelingen.

Dass nun Kohlenstoffdioxid aus dem ganzen Land nach Wilhelmshaven sowie zahlreiche andere Gemeinden der norddeutschen Tiefebene gebracht und hier in riesigen Kavernen verklappt werden soll, verwundert indes nur wenig. Hat die Bundesregierung doch schon zahlreiche hervorragende Erfahrungen mit der Beseitigung von Stoffen im Norden sammeln können, die sonst keiner haben will.

Das Sinnbild dafür ist das Atommülllager-Asse, dessen legendäre Sicherheit ein strahlendes Beispiel dafür abgibt, wie gut das „Aus den Augen, aus dem Sinn“-Prinzip funktioniert. Auch dort war der vermeintlichen Endlagerstätte Sicherheit über mehrere tausend Jahre attestiert worden. Dass mittlerweile tausende Liter hochgradig verstrahlter Plörre durch das ehemalige Salzbergwerk schwappen, ist wohl einfach nur Pech gewesen. Nun soll in ganz ähnlichen Kavernen unterhalb Wilhelmshavens unter hohem Druck Kohlenstoffdioxid verpresst werden. Wo auch sonst?


Schließlich spielen unsere Sportler schon auf kontaminierten Böden, kippt der Banter See regelmäßig um und werden unsere Fäkalien in das Weltnaturerbe Wattenmeer gepumpt. Wenn man sich die Gegebenheiten ansieht muss man schon fast zustimmen: Warum noch einen anderen Landstrich versauen, wenn es doch schon einen solchen Flecken Erde gibt?

Ich kann und will diese Auffassung nicht teilen. Das Wilhelmshaven, das ich mir vorstelle, ist ein lebenswerter Ort für alle Altersgruppen. Mit sauberer Umwelt, zukunftsfähigen Arbeitsplätzen und einer Politik, die sich an den Interessen der Bürger ausrichtet, nicht an denen der Industrie. Man stelle sich vor, dass die Kavernen doch undicht werden. Dann hätten wir Millionen Steuergelder im wahrsten Sinne des Wortes in die Luft geblasen. Stattdessen sollte man diese Millionen lieber in den aktiven Klimaschutz, den Ausbau regenerativer Energien und somit auch in zukunftsfähige Arbeitsplätze investieren.

Quelle: www.ob-whv.de

Hintergrund:

CCS: Carbone Capture and Storage - Übersetzt heißt dies soviel wie „Kohlenstoff einfangen und einlagern“

Argumente gegen CO2 Einlagerung nach CCS:
Zeitschiene für industriellen Maßstab mindestens 10-15 Jahre
Wirkungsgrad der Kohlekraftwerke sinkt um ca. 20% da die Technik sehr energieintensiv ist [dann haben wir bei den heutigen Kraftwerken mit einem Wirkungsgrad zwischen 38 und 46 %, den Stand aus den 1950er Jahren zurück, die nichtfilterbaren Stäube bleiben und die Belastung der Umwelt mit Schwermetallen und Quecksilber]


CO2 einlagern kann man in zwei verschiedenen Varianten:
Erstens:
in Erdgas oder Erdöllagerstätten, die dann aber durch die Einlagerung für die Erzeugung von Erneuerbaren Energie, z.B. durch Druckspeicherkraftwerke verloren werden. Ein weiteres Problem ist das diese Felder durch Hunderte von Bohrungen so durchlöchert sind, das die Abdichtung und die Garantie auf Dichtigkeit fast nicht möglich sind.


Beispiel:
Der Betreiber des Erdgasfeldes in der Altmark [Sachsen – Anhalt] GDF Suez beziffert die Anzahl der Bohrlöcher in dem seit den 1920er Jahren betriebenen Feld auf 450. Pro versiegeltem Loch entstehen Kosten von 3 Mio. € also gesamt ca. 1,3 Mrd. €.


Zweitens:
bei der Speicherung in Salinen Aquiferen [Salzwasserführende Gesteinsschichten] die vor allem in der Norddeutschen Tiefebene zu finden sind. Hier ist vor allem der Verdrängungseffekt des in diesen Schichten geführten Salzwassers zu berücksichtigen. Befürchtet wird eine Verunreinigung des Grundwassers durch verdrängtes Salzwasser oder auch der Anstieg des Salzgehalts im Meerwasser mit unabsehbaren ökolog. Folgen.


Der Verband der Wasserwirtschaft hat die Bundesregierung aufgefordert die Einbringung von CO2 in das Norddeutsche Becken nicht zuzulassen da sie diese Befürchtungen teilen.

Das Norddeutsche Becken ist die Zentrale Lagerstätte. Hier sind auf ca. 1000 km² die sog. Salinen Aquiferen zu finden.

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe [BGR] hat hierzu eine Potentialanalyse erstellt. Die Schätzung zur Gesamtspeicherkapazität an CO2 waren im Juni 2010 6,4 Mrd. t. Diese Speichermenge wäre durch die deutschen Kohlekraftwerke nach ca. 18 Jahren bereits erschöpft.

Vorrausetzung hierfür bleibt unter anderem der sichere und schnelle Transport des flüssigen CO2 an die jeweiligen Lagerstätten. Es müsste ein Netz an Piplines zum Transport in Deutschland für unglaubliche Geldsummen gebaut werden.

Die Lagerpotentiale nach Angaben der BGR für Wilhelmshaven sind laut dieser Tabelle wie folgt:
Im Untergrund von WHV können auf einer Fläche von ca. 39,6 km² ca. 500.000 – 6,2 Mio. t CO2 eingelagert werden. Das neue GDF Suez Kohlekraftwerk wird ca. 4-5, bis 6 Mio. t CO2 pro Jahr abhängig von seiner gefahrenen Leistung produzieren. Das heißt Wilhelmshaven würde nach nur einem Jahr und nur einem Kraftwerk seine Lagerkapazitäten verbraucht haben.


Ein weiteres nicht außer Acht zu lassendes Argument gegen die CCS Technologie ist ein möglicher Austritt von CO2 durch Leckagen oder Kapilarwirkung durch das Deckgebierge. Es kommt hierbei zu einer Aufhebung des angepeilten Klimaschoneffektes.

Auch ein Unfall, wie der am Lake Nyos in Kamerun 1986 ist nicht auszuschließen. Dort ist durch einen Vulkanausbruch eine CO2 Blase freigesetzt worden, die in einem Umkreis von 25 km rund 1700 Menschen getötet hat. CO2 ist bei sehr hoher Konzentration tödlich.

Allein der Klimaschoneffekt der durch die Verpressung und Einlagerung erreicht werden soll ist nur möglich, wenn das CO2 genau wie der Atommüll für Millionen Jahre sicher gelagert werden kann. Diese Garantie ist leider nicht möglich.

CO2 muss eingespart werden und die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien muss das Ziel sein. Es rechnet sich sogar.


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