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Moderne Pickelhauben und liberale Denkhaubitzen



Man schwört die Bevölkerung auf nur ein Feindbild ein, anstatt sich über die Komplexität eines neoliberalen Systems auseinanderzusetzen.

21|11|2017 - Das Klischee will es ja, dass man mit säbelrasselnden Pickelhauben eher das reaktionäre Bürgertum verbindet. Und da ist ja auch ein Stück Wahrheit dran. Früher waren es vor allem die alten korporierten Herren, die mit Schmiss im Gesicht und Schiss im Hirn den Osten heim ins Reich holen und den Russen am deutschen Wesen genesen lassen wollten. Doch diese Zeiten sind vorbei.

Die neuen Russenfresser bezeichnen sich als weltoffen, liberal und modern und entstammen dem fruchtbaren Schoß der politischen Linken, die sie heute mit schon fast religiösem Eifer bekämpfen. Ein herausragendes Exemplar der Gattung politisch korrekter Säbelrassler ist das Ehepaar Ralf Fücks und Marieluise Beck. Die beiden grünen Politrentner weigern sich standhaft, ihre üppigen Pensionen zu genießen. Stattdessen wollen sie die Welt mit ihrem neu gegründeten Think Tank "LibMod – Zentrum Liberale Moderne" nach ihren Vorstellungen formen.

Hätte man Ralf Fücks 1973 im Gefängnis erzählt, dass er 44 Jahre später für seinen unermüdlichen Einsatz, Kapitalismus und Freiheit nach amerikanischer Lesart weltweit auch mit militärischen Mitteln zu verbreiten, vom Springer-Verlag gefeiert wird, hätte der damalige "Rädelsführer" Heidelberger Studenten, der sich später den Maoisten und viel später den Grünen anschließen sollte, wohl schallend gelacht. Auch die junge Marieluise Beck, die in den späten Siebzigern über die Anti-Atomkraft-Bewegung mit der Friedensbewegung und den Grünen in Kontakt kam, hätte damals sicher nie gedacht, dass ausgerechnet sie selbst im Alter nicht mehr für Völkerverständigung, sondern für die militärische Vorwärtsverteidigung westlicher Werte eintritt. Das Leben schreibt nun einmal die seltsamsten Geschichten.

Fücks ging diesen Sommer in Rente, nachdem er ganze zwanzig Jahre lang die den Grünen nahestehende Heinrich-Böll-Stiftung zu einer Vorfeldorganisation des Liberalismus amerikanischer Denkart und einem Lautsprecher transatlantischer Sicherheitspolitik gemacht hat. Fücks Gattin Marieluise Beck hatte sogar das Kunststück vollbracht, die ohnehin in Richtung NATO driftende olivgrüne Partei in Überschallgeschwindigkeit rechts zu überholen und sich im bürgerlich-liberalen Lager als NATO-Cheerleader auf dem Propagandafeldzug gen Osten zu positionieren. Das ging selbst der grünen Basis in ihrem Landesverband zu weit, der sie in diesem Jahr nicht mehr mit einem oberen Listenplatz für die Bundestagswahl beglückte und damit endlich in die keinesfalls wohlverdiente Rente schickte.

Doch so einfach wird man das Duo Infernale des transatlantischen Bürgertums nicht los. Um sich auch künftig "mutig" im Namen der offenen Gesellschaft öffentlich ins Rampenlicht zu drängen, überließen Ralf und Marieluise das Entenfüttern, Schrebergärtnern und ZDF-Gucken anderen Politrentnern und gründeten zusammen mit einigen mal mehr, meist weniger bekannten Gleichgesinnten eine Denkfabrik. Dabei sind unter anderem Daimler-Chef-Lobbyist und Atlantik-Brücken-Vorstand Eckart von Klaeden, das schwergewichtige Talkshow-Inventar John Kornblum, die ehemalige Weltbankerin Maritta Rogalla von Bieberstein Koch-Weser, Timothy Snyder, der immerhin Putin und Auschwitz so wunderbar geistlos zu verbinden weiß und zahlreiche andere, meist ältere Personen aus dem Umfeld transatlantischer Denkfabriken und PR-Agenturen. Die Zusammensetzung ist ungefähr so überraschend wie der allmorgendliche Sonnenaufgang und jedes kritische Wort zu diesen intellektuellen Gulaschkanonen transatlantischer Einfalt wäre ein Wort zu viel.

Auch der Rest der Story ist in etwa so spannend wie die Frage, wer nächster deutscher Fußballmeister wird. Natürlich hat die neue Denkfabrik teure Büroräume im Zentrum von Berlin und natürlich weiß wieder einmal niemand, woher das Geld dafür eigentlich kommt. Natürlich betreibt man das erste Projekt, mit dem man über die Ukraine "aufklären" will, zusammen mit und finanziert von einem Think Tank aus dem großen Denkfabrikenreich des George Soros. Natürlich sprach die Laudatio zur Gründung von LibMod niemand anders als Mr. Freiheit Joachim Gauck höchstpersönlich und die BILD erklärt auch gleich prominent, warum "Putin diese Denkfabrik fürchten muss". Potztausend! Und auch die taz ist aus dem Häuschen und freut sich schon darauf, dass nun die "Putin-Freunde von RT Deutsch bis Nachdenkseiten" sich "am neuen Think-Tank abarbeiten werden". Zumindest dieses Mal, liebe taz, springen wir auch noch einmal über das Stöckchen, obgleich diese ganze Sache eigentlich gar nicht satisfaktionsfähig ist.

Fücks, Beck und Co. sollten doch eigentlich längst als olivgrüne Fair-Trade-Pickelhauben bekannt sein und für eine ernsthafte Debatte hat sich das russophobe Rentnerpärchen doch schon lange disqualifiziert. Aber klar, die taz wird sich sicherlich freuen, künftig noch mehr kostenlosen Content angeboten zu bekommen, der garantiert putinfrei ist und Spuren von linksliberaler Kuschelrhetorik enthält. Noch nie klang das Benedictio Armorum so nachhaltig. Russland, zieh Dich warm an – die Grünen kommen!

Quelle: nachdenkseiten | Jens Berger


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