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Weltkriegs-Giftgas auch in der Flensburger Förde
30|03|2012



Ein kanadischer Soldat mit Senfgas-Verbrennungen, ca. 1917-1918.

Giftgas-Granaten, „die grün angestrichen waren und einen gelben Ring hatten“, sind kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs in der Flensburger Förde zwischen Glücksburg und dem Kleinen Belt versenkt worden.

Diese bislang unbekannte Tatsache hat der Koblenzer Meeresbiologe und Munitionsexperte Dr. Stefan Nehring exklusiv in der heute erscheinenden Ausgabe der Zeitschrift WATERKANT veröffentlicht.

Dem Bericht zufolge war diese Aktion der deutschen Wehrmacht vom damaligen Oberbefehlshaber Wilhelm Keitel angeordnet worden. Allerdings sollte die tödliche Fracht am „südlichen Ausgang des Kleinen Belt, sechs Seemeilen vor der Flensburger Förde“ ins Meer gekippt werden. Das betreffende Gebiet und seine Umgebung sind heute von der HELCOM als „Munitionsverdachtsfläche“ gekennzeichnet.

Für den überwiegenden Teil der Giftgas-Granaten und -Bomben, so Nehring in der WATERKANT weiter, sei die Anordnung Keitels eingehalten worden. Allerdings entdeckte der Forscher in Akten verschiedener Landes- und Bundesministerien aus den 1970er Jahren Vermerke, nach denen wegen akuter Bedrohung durch britische Aufklärer etliche der Giftgas-Geschosse, gefüllt unter anderem auch mit dem besonders gefährlichen Senfgas, bereits während der Fahrt von Flensburg in den Belt „über Bord geworfen“ worden seien. Zudem sei es vorgekommen, dass das Versenkungsgebiet „aus Angst vor Fliegerangriffen“ vorzeitig verlassen wurde, dabei sei „auf dem Rückweg noch restliche Munition über Bord gebracht“ worden. Insgesamt muss es sich Nehrings Recherchen zufolge um mehrere hundert Chemiewaffen gehandelt haben, die folglich heute östlich der Linie Glücksburg–Ochseninseln auf dem Grunde der Flensburger Förde liegen oder im Laufe der Jahrzehnte von dort verdriftet worden sind.

Der Koblenzer Experte berichtet in der aktuellen WATERKANT zum einen über etliche administrative und politische Manöver von den 1960er bis in die 1990er Jahre, das Ausmaß dieser Versenkungen und die damit verbundenen Gefahren zu verharmlosen; „heute“, so Nehring weiter, scheine „bei den Behörden eher ein Nicht-Wissen über historische Einzelheiten, die sich tief vergraben in Archiven befinden, vorzuliegen.“ Zum anderen listet er fallweise Erkenntnisse auf, wonach sich einzelne Granaten- und Bombenfunde bei Untersuchungen in den 1970er Jahren teils als „scharf, aber durchgerostet und kampfstofffrei“  – das Gift ist folglich in die Förde entwichen –, teils aber auch als intakt und mit Kampfstoff gefüllt erwiesen hätten. Nehrings Recherchen, so der zuständige WATERKANT-Redakteur Burkhard Ilschner, „lesen sich streckenweise wie ein Polit-Krimi“.

Obwohl der Wissenschaftler auf offiziellen Stellungnahmen der beteiligten Behörden handschriftliche Vermerke entdeckte, die den Wahrheitsgehalt der eigenen Aussagen bezweifeln – „stimmt nicht!“ und Ähnliches –, wurde nie eine organisierte Suche, geschweige denn eine Bergung veranlasst. Das aber hält Nehring dem WATERKANT-Bericht zufolge für unerlässlich:
„Kampfstoffe und speziell das besonders gefährliche Senfgas haben im Meer nichts zu suchen – das gilt insbesondere für Flachwasser und erst recht, wenn Ufer nur wenige hundert Meter entfernt sind. Kampfstoffe waren, sind und bleiben eine tödliche Gefahr.“ Es gebe viel zu tun, heißt es in der Zeitschrift weiter. Schifffahrt und Fischerei sollten besonders gewarnt, dänische Behörden informiert und das HELCOM-Sekretariat gebeten werden, die Munitionsverdachtsfläche zu erweitern.

Darüber hinaus sollten „unabhängige Experten mit einer vertiefenden historischen Erkundung von Munitionsversenkungen inner- und außerhalb der Flensburger Förde beauftragt werden“, schreibt Nehring in der WATERKANT: Dringend notwendig sei ferner „eine Munitionssuche inner- und außerhalb der Flensburger Förde mit Bergung und nachfolgender munitionstechnischer Begutachtung von Projektilen“. Auch gelte es, „aus Sicherheitsgründen“ den freien Zugriff auf die dort im Flachwasser noch lagernden unzähligen Chemiewaffen strikt zu unterbinden.

Abschließend mahnt Nehring in der Zeitschrift: „In vielen deutschen Häfen wurde Giftgas zur Versenkung auf Schiffe verladen – und bis heute ist deren Verbleib oft ungeklärt.“

Quelle: WATERKANT

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