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Industriegebiet geplant: Loges Schule veranstaltet erste Diskussionsrunde
08|03|2011



Die Loges Schule müsste sich wahrscheinlich umorientieren, entstünde in ihrer Nähe ein Industriegebiet.

Etwa 70 Interessierte erschienen zu einem ersten öffentlichen Informationstreffen in der Gaststätte Antonslust.

Mit der Ruhe scheint es nach über 30 Jahren an der Antonslust vorbei zu sein, geht es nach den Wilhelmshavener Ratsmitgliedern, die in ihrer letzten Ratssitzung beschlossen, ganz in der Nähe der Loges Schule, ein Industriegebiet auszuweisen.

Worum geht es:
Ein weiteres Industriegebiet soll autobahnnah entstehen und gefährdet damit das Weiterbestehen der Loges Schule, die auf ein ruhiges Umfeld angewiesen ist, um ihre "Philosopie" der Ausbildung zum Physiotherapeuten weiter "verwirklichen" zu können. Die Loges Schule, die auf eine lange Tradition zurückblicken kann, müßte sich dann "überlegen", ob sie die Ausbildung an diesem Ort weiterhin durchführen kann.

In der Diskussion, ging es teilweise hoch her. Beteiligte und Betroffene fühlen sich übergangen.

"Man hätte ja auch einmal vorher fragen können, um die Beteiligten in das "Projekt" einzuweihen. Dann hätte man sich das, was jetzt passiert, sparen können", sagte Sigrid Loges [sinngemäss].

Der Vorwurf lautet, dass man hier den zweiten- vor dem ersten Schritt machen würde.

Der Ratsherr Michael von Teichman [FDP], der die Veranstaltung mitmoderierte und gegen den Aufstellungsbeschluss für ein Industriegebiet des Rates stimmte, wollte beschwichtigen und erklärte, dass, bevor die eigentliche Entscheidung definitiv fallen würde, noch eine Menge Beschlüsse zu fassen wären und auch genügend Zeit für Einsprüche seitens der BürgerInnen wäre. Seine "Zeitschiene" zur endgültigen Beschlussfassung beläuft sich auf etwa ein Jahr.

Die Verwaltung prüfe seinen Aussagen nach, wieviel Industrie- und Gewerbegebiete sie überhaupt hat, d. h. sie weiss es gar nicht, was kein gutes Licht auf die Stadtverwaltung wirft, die, wie vor kurzem festgestellt, auch nicht weiss, wieviele Fahrzeuge sich im städtischen Fuhrpark befinden.

Mitauslöser für die Diskussion ist, dass die Stadt einen Platz für ein Umspannwerk für das neue Kohlekraftwerk benötigt, dass "angeblich" nicht auf dem Rüstersieler Groden gebaut werden kann.

Joachim Tjaden [BASU] entkräftete dieses "Schein-Argument". Er wies darauf hin, dass es entgegen der Aussage der Verwaltung keine technischen Probleme gäbe, und man es doch an der geplanten Stelle, dem Umspannwerk an der Maade, bauen könne.

Eine Summe der Eon Netz Ag von 1,5 Millionen Euro steht im Raum, die gezahlt würde, wenn das Industriegebiet entsteht.

"Das wiederum stimme gar nicht, denn die würden dem Chemieunternehmen INEOS gezahlt, das Chlorgas auf dem Rüstersieler Groden herstellt," so Dr. Michael von Teichman [sinngemäss]. Die Trasse zum Umspannwerk müsste das Industriegrundstück überqueren und dafür müsste man dem Unternehmen dann das Geld zahlen. Würde das Umspannwerk aber am neu "geplanten" Standort realisiert, würde die Stadt diese 1,5 Millionen Euro bekommen, aber zusätzlich ein neues Industriegebiet ausweisen müssen, bzw. die Erschliessungskosten tragen und es ist fraglich, ob diese Rechnung jemals aufgeht.

In der zeitweise hitzigen Diskussion kristallisierte sich auch heraus, dass man noch gar nicht so recht weiss, wer oder was sich auf der neu geplanten Fläche ansiedeln wird. Einige Vermutungen gehen in Richtung "Containerumschlagplatz", d. h. hier könnten die Stahlboxen mitsamt LKWs zwischengeparkt werden. Das bedeutet letztendlich viel Lastkraftwagenverkehr, eine Menge Lärm- und Abgasemissionen.

"Sollte es so kommen," so Kai Fischer, Geschäftsführer der Loges Schule, "dann müsse man sich umorientieren."

Mehrere der Interessierten an diesem Abend sprachen sich dafür aus, erstmal die vorhandenen Flächen einer Überprüfung zu unterziehen, ob diese sich nicht für einen "Containerzwischenparkplatz" eignen könnten.

Der Vorsitzende des Bürgervereins Antonslust, Karl Eilers, sagte in Richtung Dr. Michael von Teichman: "Gewerbegebiet: ja - Industriegebiet nein, das können Sie schon einmal mitnehmen".

Wolle Willig, der eigentliche Moderator der Veranstaltung, plädierte am Ende dieser ersten Veranstaltung dafür, sich zunächst einmal sachkundig zu machen. Dafür ist eine weitere Veranstaltung geplant, in der auch Fachleute zu Wort kommen sollen, um mehr Licht ins "Dunkel" zu bringen.

Letztendlich weiss man noch nicht einmal, ob ein reines Industriegebiet, ein Gewerbgebiet oder ein Mischgebiet entstehen wird.

Auffällig ist, dass immer wieder der Containerterminal Wilhelmshaven [ehemals JadeweserPort] ins Gespräch gebracht wird, wenn es um "undurchsichtige" Investitionen geht und Ratsmitglieder "schnell" entscheiden sollen.

Man rechnet sich sich seitens der Verwaltung wahrscheinlich schon eine Art "Zustimmungs-Wohlwollen" der städtischen Entscheider aus, so wie bei der Südzentrale, die man in einem Gutachten auch mit dem bestehenden Containerhafen in Verbindung brachte:

Zitat: " ... - Büro- und Geschäftshaus:
Hierfür könnte sich bei intensiver Vermarktung und politischer Unterstützung ein Bedarf in Zusammenhang mit dem JadeWeserPort ergeben. Gute verkehrstechnische Anbindung über den Niedersachsendamm an die Autobahn A 29 und direkte Anbindung an alle Hafenbereiche, trotzdem zentraler Stützpunkt.

Es könnten Vermietungsflächen erstellt werden, z.B.: Erdgeschoss: Schiffsausrüster mit Ladenverkauf, Obergeschosse: Büroflächen für Stadtwerke, Wilhelmshaven, Hafenbetrieb mit Hafenkapitän – Hafendienstleiter, Reedereien: EUROGATE, Speditionsbetriebe: MIDGARD, Büro der Hafenwirtschaftsvereinigung. ... "
[Quelle: Die Südzentrale ein ehemaliges Kraftwerk aus der Kaiserzeit vergammelt seit über einem Jahrzehnt vor sich hin! Bürgerportal Wilhelmshaven | 2006]

Schon damals schrieben wir:
Zitat: " ... Merke: Jade-Weser-Port gleich Zauberwort! ... "

Das geplante Projekt, entstünde ein Industriegebiet, das das Ende für einer Physiotherapieschule mit langer Tradition bedeuten könnte, mutet, wie so vieles in Wilhelmshaven wieder einmal unüberlegt an.

Dieser Abend hat gezeigt, dass sich mehr und mehr Unmut über die Entscheidungen des Wilhelmshavener Rates entwickelt und das die BürgerInnen jetzt und in Zukunft mitreden und -gestalten möchten und nicht der zweite vor dem ersten Schritt getan werden sollte, so wie in diesem Fall.

Nun werden die BürgerInnen sich organisieren und in einem engeren Kreis beratschlagen, wie es weitergehen soll. Dann wird eine weitere öffentliche Diskussion stattfinden und es wird nicht die letzte sein, soviel ist sicher.

Die Zeiten, in denen der Rat der Stadt Wilhelmshaven nach Gutdünken entscheiden kann, scheinen sich ihrem Ende zu nähern.


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven

Links:
Loges Schule
05|03|2011 Fortbestand der Loges Schule Wilhelmshaven durch Industriegebiet bedroht

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