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Werden Badegäste in Hooksiel bald gepökelt?
05|03|2014



Kurz neben dem Aussenhafen von Hooksiel soll das "Salzwasser" eingeleitet werden.

Salzpipeline nach Hooksiel geplant.

Wenn man seinen Dreck loswerden will, dann ist Wilhelmshaven genau der richtige Ort. Das gilt nicht nur für die zwei bestehenden Kohlekraftwerke auf dem Rüstersieler Groden und ihrem jährlichen Ausstoß von bis zu 10 Millionen Tonnen CO2 oder der Sondermülldeponie für Flugasche. Schon jetzt sorgen die Ausspülungen der Kavernen in Etzel und dem damit verbundenen Eintrag von Sole in den Jadebusen und natürlich die temporären Verklappungen von ungeklärten Fäkalien an den Wilhelmshavener Südstrand, wenn es ´mal wieder zuviel regnet, für Unwohlsein bei umweltbewussten BürgerInnen.

Die Einschränkungen an Möglichkeiten für den touristischen Wilhelmshavener Bürger, sich ´mal ungehindert in irgendwelche Fluten stürzen zu können, die nicht mit irgendetwas kontaminiert sind, das auf Dauer vielleicht nicht so gut für die Haut ist, werden immer "krasser". Eine Stelle, die fehlt, ist natürlich auch der Geniusstrand, der jetzt meterdick unter dem Sand für einen Containerhafen begraben liegt, den niemand wirklich braucht.

Den durch die PolitikerInnen versprochenen Freizeitarealausgleich gibt es bis heute nicht.

Will man dennoch an einem Sandstrand baden, dann muss man vom ehemaligen Geniusstrand etwa 8 Kilometer fahren, um an den Hooksieler Strand zu gelangen.

Dort traf man bis jetzt auf relativ ungetrübtes Badevergnügen, wenn man einmal von den Einleitungen von INEOS [PVC-Werk] und der ehemaligen Raffinerie, die heute nur noch eine "Tankfarm" ist, absieht.

Das soll sich anscheinend ändern.

Raumordnungsverfahren

Im Moment läuft ein Raumordnungsverfahren, wie so oft, mehr oder weniger an den BürgerInnen vorbei, die es betrifft. Im Internet findet man die Unterlagen auf den Seiten des Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Damit die LeserInnen ´mal einen Eindruck bekommen, wie sehr wieder einmal nicht über die Inhaltsstofe, ausser viel Salz, aufgeklärt wird, hier ein kleiner Eindruck:
Zitat: " ... Die K+S KALI GmbH stellt im hessisch-thüringischen Kalirevier aus untertägig gewonnenen Kalirohsalzen kalium- und magnesiumhaltige Mineraldünger und Industrieprodukte sowie Produkte für den Lebensmittel-, Futtermittel- und Pharmabereich her. Hierbei entstehen u.a. nicht weiter verwertbare feste Rückstände und Salzabwässer, die bislang in den Untergrund verpresst bzw. über das Gewässersystem Werra / Weser entsorgt werden. Die K+S KALI GmbH plant zur überregionalen Entsorgung dieser Salzabwässer u. a. eine Rohrfern­leitungsanlage vom Standort Hattorf [Hessen] bis zu einer Einleitstelle in die Nordsee/Jade bei Wilhelmshaven und hat hierfür die Durchführung eines Raumordnungsverfahrens [ROV] beantragt. ... "
[Quelle: www.ml.niedersachsen.de]

Man möchte überregional Salzabwässer entsorgen und wie natürlich in die Nähe des Hooksieler Badestrandes. Das Wort "Abwässer", lässt vermuten, dass mit dem Salz noch Schadstoffe unbekannter Art und Konzentration eingeleitet werden sollen. Natürlich wird sich das, wie die ungeklärten Fäkalien am Wilhelmshavener Südstrand, stark verdünnen, so dass der Eintrag nicht so auffällt, wie an der Weser, wo er stark eingeschränkt wurde und sogar verboten werden könnte.

Grünen schon seit 2009 dafür

Auf den Seiten des amtierenden Landwirtschaftsministers Christian Meyer findet sich schon 2009 folgender Hinweis:
Zitat: " ... Das tägliche Abkippen von bis zu 200 LKW-Ladungen Salzlauge in die Werra und damit in die Weser darf kein Dauerzustand werden. Neben der deutlichen Reduzierung des Salzanfalls durch Produktionsverbesserungen bei der K+S AG wollen wir für die dann noch bestehenden Abwässer die Möglichkeit einer Nordsee-Pipeline vorantreiben, um die Weser zu schützen ... ".
[Quelle: Grüne machen Druck für Nordseepipeline | 08-01-2009] 

Die Werra muss man schützen, die Nordsee nicht?

Zitat: "Meyer: Landesregierung blockiert nachhaltige Lösung der Weserversalzung ... "
[Quelle: Grüne machen Druck für Nordseepipeline | 08-01-2009] 

In der Pressemitteilung von Christian Meyer aus dem Jahre 2009, steht kurioserweise, dass sich der eher für Umweltsünden bekannte damalige Umweltminister Sander weigerte, und den Bau einer Pipeline ablehnte.

Der "Knaller" dieser Pressemitteilung ist der letzte Satz, der die Frage aufwirft, ob die Grünen dem Image einer Umweltpartei überhaupt noch gerecht werden:
Zitat: " ... Es gibt Hinweise über Schwermetalle, Konditionierungsmittel und ähnliche Gifte in den Salzabfällen von K+S. Wenn das stimmt, ist das ein Grund mehr gegen die Einleitung dieser giftigen Brühe in die Weser mit ihren folgenreichen Auswirkungen auf Fischerei, Trinkwassergewinnung, Landwirtschaft und Tourismus."
[Quelle: Grüne machen Druck für Nordseepipeline | 08-01-2009]

Inhaltsstoffe der Salzlösung

"Gift in der Salzlauge" heisst es bei "fuldawiki.de" und das kommt nicht von ungefähr. Kein Wunder, dass "die Hilfsstoffe, mit denen Salzkristalle elektrostatisch aufgeladen und von Rückständen gelöst werden" zum Betriebsgeheimnis zählen.

Hier geben wir Ihnen einen zarten Hinweis auf ein paar Inhaltsstoffe der Salzlauge:
Zitat: " ... Ammine, AOX, Phenole, Kresole, Tenside, 4-Benzoesäure, Salicylsäure gelöste oder emulgierte Kohlenwasserstoffe." ... ein Cocktail, der wohl seinesgeichen sucht und in der Nordsee ebensowenig zu suchen hat, wie in der Werra oder der Weser.

Darüber schweigt man sich in der Ankündigung des Raumordnungsverfahrens natürlich aus und die Firma selbst hat etwas dagegen, dass man allzu offen über sie berichtet und mischt sich schon ´mal ein, wenn das ZDF berichten möchte:
Zitat: " ... Werra-Weser-Versalzung - Die Wahrheit schmerzt

Der ZDF-Bericht vom 17.02.2010 über die Problematik des Kaliabbaus an der Werra zeigt Wirkung bei dem Weltkonzern. Mit massivem juristischem und politischem Druck versucht K+S, die weitere Ausstrahlung des Films zu verhindern.

Der Beitrag aus der Reihe "Abenteuer Wissen" hatte die Folgen der Laugenverpressung und der Werraversalzung beleuchtet und damit das Ausmaß der Umweltzerstörung an der Werra deutlich gemacht. Der Zeitpunkt war für K+S offenbar ungünstig, denn erst vor Kurzem hatte der Konzern einen weit gehenden Kompromissvorschlag des so genannten Runden Tisches abgelehnt, der K+S weitere 17 Jahre Zeit geben wollte, um ihre Abfallentsorgung zu modernisieren. ... "
[Quelle: fuldawiki.de | ZDF Dokumentation]

Weil man aus umweltrechtlichen Auflagen nicht die gesamte Salzlauge in die Werra einleiten durfte, ging man zur Salzlaugenversenkung in 400 - 500 Metern über. Dieses Verfahren wurde am 11. April 2008 vom Regierungspräsidium gestoppt.

Vor dem Stopp wurden sogar die Bezeichnungen des eigentlichen Vorgangs verändert, damit gesetzliche Restriktionen eine Verpressung nicht unmöglich machten:

Zitat: " ... Der Vorgang wird dann eben nicht Versenkung oder Verpressung genannt sondern es ist einfach eine "Bergbeprobung".  ... "
[Quelle: fuldawiki.de]

In Neuhof wurden 30 Jahre Laugenabwässer in den Boden versenkt!

In einer Presseerklärung der LINKEN im Hessischen Landtag heisst es:
Zitat: " ... K + S: Geplante Pipeline ist nur eine Verlagerung von Umweltproblemen an die Weser und in die Nordsee ...
... "Abwässer via Pipeline einfach mal ins Nachbarbundesland und später in die Nordsee zu leiten, ist Umwelt- und Industriepolitik wie in den1960er und 70er Jahren. K+S verrät dabei noch nicht einmal, welche giftigen Stoffe eingeleitet werden sollen. Die Zusammensetzung bezeichnen sie als ‚Betriebsgeheimnis’. Darüber hinaus ist es erschreckend, dass hier mit dem Argument hantiert wird, man könne die salzhaltigen Abwässer aus der Düngemittelproduktion einfach in die Nordsee einleiten kann, weil diese ja auch Salz enthalte." ... "
[Quelle: fuldawiki.de | Pipeline an die Nordsee]

Am 18. August 2010 hielt der heutige niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel eine Rede mit dem Titel: "Meeresschutz in Niedersachsen – Nordsee sauber halten. Schadstoffbelastung der Nordsee senken". Damals schien es so, als wolle man Badegäste entgegen dem Ansinnen aus dem Jahre 2009 doch nicht "pökeln":
Zitat:  ... kommen wir zum Frage und Antwortkomplex: Salzeinleitungen in die Nordsee.

Die erschreckendste Zahl in den Darstellungen der Landesregierung ist der Umfang der in Niedersachsen genehmigten Salzeinleitungen in die Nordsee.

128 Millionen Kubikmeter Salzlauge jährlich.

Im letzten Jahr betrug die genehmigte Einleitungsmenge noch 87 Millionen Kubikmeter Lauge. Diese Einleitungsgenehmigungen sind über einen langen Zeitraum von bis zu dreißig Jahren oder sogar unbefristet genehmigt. Nach Auffassung der Landesregierung hat die Einleitung von mehreren Milliarden Kubikmetern Salzlauge in die Nordsee keine negativen oder schädlichen Auswirkungen auf die marinen Ökosysteme. Wir werden der Frage von möglichen schädlichen Auswirkungen dieser Laugeneinleitungen noch einmal gesondert nachgehen, diese Aussagen kritisch überprüfen lassen. ...

... die Folgen des Kavernenbaus an der Küste auf allein 234 Kavernen am Standort Jemgum bei Wilhelmshaven hat nicht nur eine energiepolitische, eine raumordnerische, sondern auch eine ökologische Dimension, ... "
[Quelle: Rede Stefan Wenzel | 18-08-2010]

Die Grünen wollen laut eigenen Aussagen "eine genaue Prüfung dieser Option", kritisieren die bestehende massive Salzeinleitung aber schärfstens - was denn nun - ist Salzlauge ohne die beschriebenen Gifte tolerierbar?

Die Salzeinleitung ist bis heute ein "Heisses Eisen" und eine Diskussion über das für und wider findet wahrscheinlich deshalb eher im Verborgenen statt.

Die Pipeline könnte 400 Kilometer lang werden und mindestens 700 Millionen Euro verschlingen!
[Quelle: westfalen-blatt.de | 04-03-2014]

Sensibilisierung dringend nötig

Es wird Zeit für eine flächendeckende Empörung. Es muss klar werden, dass man am Umweltschutz nicht ewig nach Belieben rumbasteln kann, ohne dass das verheerende Folgen hat, ganz zu schweigen von den Kosten.


Während des Baus des Containerterminals Wilhelmshaven wurden die Salzeinleitungen aus den Kavernen in Etzel umgeleitet.

Das Weltnaturerbe Wattenmeer wird schon an der Niedersachsenbrücke mit Salzlauge von den Ausspülungen der Kavernen in Etzel belastet. Zu Zeiten des Baus des Containerterminals Wilhelmshaven wurde die Belastung durch den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz [NLWKN] zwischenzeitlich beanstandet.

Zur Zeit schätzt man den Ertrag aus den Kali-Gruben auf 38 Jahre. Sollte das Raumordnungsverfahren positiv beschieden werden, könnte teils giftige Salzlauge über Jahrzente ohne Folgen für die Nordsee quasi an den Hooksieler Strand gepumpt werden - halbwegs durch die Bundesrepublik!?

Den PolitikerInnen muss endlich klar werden, dass man seine Wähler nicht immer wieder mit Lügen und Dreck beschmeissen kann, nur, um der Industriealisierung bedingungslos zu huldigen.

In Wilhelmshaven ist das Mass schon lange voll.


Wolf-Dietrich Hufenbach
GRUPPO|635 definitif | Wilhelmshaven


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