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JadeWeserPort: Waaaaaahnsinn
07|08|2012



Symbolisch steuern die Verantwortlichem den Containerhafen gerade in eine ungewisse Zukunft, komme was da wolle und es riecht nach Vorsatz.

"Ein Politiker wird nicht dadurch zum Experten, dass er etwas über etwas sagt." 

Manfred Rommel

Auf Pleiten, Pech und Pannen folgt jetzt die Entblößung.


Nachdem man den Bau eines Schlepperhafens vergessen hatte, und ihn dann noch schnell baute, feiert man sich trotzdem, als hätte man etwas ganz besonderes geleistet.

Okay, man hat jede Menge Steuergeld versenkt, man steuert direkt auf die nächste Weltwirtschaftskrise zu, man glaubt fest im Besitz vom Tor der Welt zu sein und es werden von Jörg Bode [FDP - niedersachsens Wirtschaftsminister] die "Helden der Baustelle gelobt".

Vorher hatte man schlicht vergessen, die Partner aus Bremen zur Schlepperhafeneinweihung einzuladen und die vor der Spundwand errichtete nagelneue Betonverschalung mit dahinterliegendem Unterwasserbeton bröckelt auch schon wieder.

Eurogate hatte vor Unterspülungen gewarnt und eine zweite Spundwand favorisiert, aber das war wohl mit dem kommenden Termin der Landtagswahl nicht vereinbar - da braucht es Erfolge, und seien sie noch so klein und ambivalent.

Jetzt feiert man schon ´mal prophylaktisch, übt das Präsenteüberreichen, kämpft gegen projektfeindliche Presse, die Negativschlagzeilen und schafft genau damit den Sprung in die Tagesschau.

Der Bericht mit der Überschrift:
Zitat: "Wilhelmshaven: Eröffnung vom Tiefwasserhafen wird verschoben ... "

... und der Bildüberschrift dahinter:

Zitat: "Probleme um Tiefwasserhafen" war schlichtweg eine satte Ohrfeige für die Bauherren und verantwortlichen Politiker - allein schon der trostlose Kameraschwenk im Schlepperhafen ohne eben einen von diesen.

Zur Eröffnung wird Eurogate nach den vorangegangenen Querelen und dem inzwischen tief zerrütteten Verhältnis zwischen JadeWeserPort-Realisierungsgesellschaft [JWP-REGE], Arge und Hafenbetreiber höchstwahrscheinlich nur noch zähneknirschend eines der weltgrößten Containerschiffe am Tag der Eröffnung an die Kaje ketten, damit die Gesamtkomposition mediengerecht in die Analen der Geschichtsbücher eingehen kann.

Der JadeWeserPort hat es wohl endgültig in die Charts der "Mördermilliardenprojekte" geschafft, wie die Elbphilharmonie, Stuttgart 21, der Nürburgring oder der neue Berliner Vorzeigeflughafen. Alle haben etwas gemeinsam: Sie werden nicht rechtzeitig fertig, die Kosten für die Steuerzahler explodieren und es sitzen jede Menge Volksvertreter in den Aufsichtsräten, denen zwar alles sehr leid tut, die aber jede persönliche Verantwortung von sich weisen.

Nach wie vor glauben Politiker, dass man das Volk weiterhin durch Schönschreibschlagzeilen im Schwebezustand der Grenzdebilität halten kann - fragt sich trotz Occupy Zwangsräumung in Frankfurt am 06. August 2012 eigentlich nur noch: wie lange!

Die Summen für den Containerhafen, die sich inzwischen auftürmen, sind eigentlich besorgniserregend:

- ursprüngliche Kalkulation für den Hafen: 650 Millionen Euro [Steuergelder]


... und zusätzlich:

- Bahnanbindung und Lärmschutzmassnahmen [ca. 500 Millionen Euro]


- die im Hintergrund schwelenden juristischen Auseinandersetzungen um die Nachforderung der Papenburger Bunte-Gruppe [50 Millionen Euro]


- die laufenden Planungskosten [bis jetzt geschätzte 40 Millionen Euro]


- die Ausbildungskosten für die Hafenarbeiter [ca. 20 Millionen Euro]


- die Reparatur der Spundwand [ca. 50 Millionen Euro]


- die Schadenersatzforderung von Nordfrost


- Subventionen von 70 Prozent im Bereich der zukünftigen Liegegebühren am Containerterminal Wilhelmshaven

-
die noch juristisch auszufechtende monetäre Haftung für die Schäden an der Kaikante

... und was sonst noch folgt ...


Zählt man nur diese Summen zusammen, so hat sich der ehemalige Steuerzahlerbetrag [650 Millionen Euro] glattweg mehr als verdoppelt.

Jetzt weiss auch der Letzte, warum es in Wilhelmshaven so schwer war, das Geld [16 Millionen  Euro] für ein neues Gymnasium aufzutreiben.

Dass Eurogate noch nicht klagt [Eurogate will keinen Schadenersatz einklagen], aber schon vertraglich Ansprüche prüft, passt voll ins Bild, denn den zukünftigen Hafenbetreiber interessiert nur Geld, sonst gar nichts. Ethische Grundsätze kennt der mit einem 40 Jahresvertrag ausgestattete Partner aus Bremen nicht, der ´mal eben den eigentlichen Eröffnungstermin um satte 9 Monate verschob - natürlich alles rechtlich abgesegnet.

Ganz urprünglich war die schon für 2010 prognostizierte Eröffnung des "Jahrhunderthafens", wie ihn die Befürworter gerne betiteln, für den 5. August 2011 geplant - na gut, über ein Jahr weniger Einnahmen! Auch damals "eierte" man herum, was den Starttermin betraf und auch damals stand er felsenfest fest, so wie jetzt.

Der deutsche Steuerzahler scheint in Sachen "Geldausgeben" besonders belastbar zu sein und der gemeine Wilhelmshavener merkt anscheinend schon lange nicht mehr, wenn er über den Tisch gezogen wird, denn er zahlt aus dem laufenden Haushalt die abstrusen Planungskosten für ein professionelles Pleiten, Pech und Pannenteam.

In Emden zeichnet sich nun das ab, was Wilhelmshaven auch hätte haben können, ein Offshore-Hafen mit mehr Fläche, als beim Containerterminal an der Jade. In dieser Stadt hatte man auch den Mut nach sachdienlichen aber deutlichen Hinweisen aus der Bevölkerung, kein Kohlekraftwerk zu bauen, trotz Masterplan aus der Landeshauptstadt.

In Wilhelmshaven ergibt man sich in das Schicksal der Planer und einer ganz besonderen Art von Hafenlobby, die trotz globaler Stagnation im Containerverkehr immer noch das hohe Lied vom ewigen Wachstum singt.

Wilhelmshaven ist in Feierlaune und erstickt seine Zweifel mit Sommerfesten, die, wie immer, als Vorboten längst verloren geglaubter Chancen proklamiert werden, während die Verschuldung des Haushaltes exorbitante Höhen ansteuert oder ein Krankenhaus gerade so liquide gehalten wird, kreditfinanziert, versteht sich doch von selbst!

Nebanbei plant man mit einer 55 Millionen Euro schweren Landesbeteiligung einen innerstädtischen Klinikfusionsneubau, der im Endeffekt ein Ableger der Rhön-Klinik werden könnte [Anm. d. Red.: ... hier schon einmal ein Namensvorschlag: Jade-Weser-Rhön-Klinik!], diesem Hospitalkonzernmonster, das mindestens 10 Prozent Rendite voraussetzt, um im hart umkämpften aber äusserst lukrativen Markt überleben zu können. Zusätzlich möchte das Rhön-Konsortium noch mit Fresenius fusionieren, damit der Einkauf von Medizinprodukten noch günstiger und symbiotischer wird!

Wir empfehlen zur besseren Einschätzung des Artikels den Film "Im Sumpf der Subventionen: Was passiert eigentlich genau mit den reichlich fließenden Fördermitteln der Europäischen Union?", der heute Abend um 22:30 Uhr zum wiederholten Male auf ARTE läuft.

Da können Sie unter anderem erleben, wie man in einer strukturschwachen Region eine Ski-Piste anlegt, Butter mit Tierfett panscht bis man erwischt wird, wie man eine Autobahn mitten durch Kalabrien baut, die seltsamerweise nie fertig wird, aber dafür immer teurer, wie Europas Subventionshüter weggucken oder mit was für einem Selbstverständnis sich Lobbyisten betrachten.

Wer es nicht abwarten kann, der Dokumentarfilm ist auch auf youtube abrufbar:
Im Sumpf der Subventionen | youtube, ein Film über die verkehrte Welt mitten in Europa mit dem Aussenstandort Wilhelmshaven?

Viel Spass und weiterhin immer schön mitjubeln und das Kölner Grundgesetz befolgen:
Zitat: " ... Artikel 3: Et hät noch emmer joot jejange. [„Es ist bisher noch immer gut gegangen.“]"

Wenn Artikel 3 nicht ausreicht dann beziehen wir uns auf das Notstandsgesetz der Kölner, das da heisst:

Zitat: "Notstandsgesetz: Et hätt noch schlimmer kumme künne." [„Es hätte noch schlimmer kommen können.“] ...

 ... und es kam noch schlimmer? ... na denn!


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven

Links:
06|08|12: Eurogate will keinen Schadenersatz einklagen
05|08|12: Schlepperhafen eröffnet: Ein bisschen Inbetriebnahme im Jade-Weser-Port

Filmtipp:
youtube: Im Sumpf der Subventionen

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