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JadeWeserPort: Die "Blenderlobby" ist wieder multimedial unterwegs 01|09|2015
Oberbürgermeister Andreas Wagner hat deutlich Image-Probleme und versucht andere Theman auf die Tagesordnung zu heben, die von den wirklichen Problemen ablenken sollen.
Eine Welle macht noch keinen Sommer.
Jetzt, wo der Oberbürgermeister Andreas Wagner heftig in die Kritik geraten ist, treibt er die nächste Sau durch das Dorf Wilhelmshaven und postuliert die Erweiterung des Containerterminals Wilhelmshaven als die Weissagung des Jahrhunderts.
Die Dringlichkeit ist seiner Aussage nach kaum zu übersehen, so, als wären wir spät dran.
Aber auch wirklich jedes Schiff, das am JadeWeserPort nur ´mal vorbeischrammt, wird inzwischen multimedial gezählt, damit die Statistik so verzerrt wird, das jeder glauben möge, der Containerterminal Wilhelmshaven rangiere noch vor Rotterdam oder Antwerpen.
Wagner sei gesagt, dass auch 3 Jahre nach Eröffnung des Containerhafens am Tiefen Fahrwasser noch immer keine 16 Contiainerbrücken an der 1.750 Meter langen Kaje stehen, so wie eigentlich vorgesehen. Dafür hat Eurogate eine "Ausrede" und ließ verlauten, dass die restlichen 8 nur kommen, wenn das Unternehmen einen Bedarf sieht.
Welche Schiffe wirklich kommen können Interessierte hier [Wilhelmshavener Segelliste] oder hier [Schiffsankünfte | JWP] wunderbar nachverfolgen. Führt man selbst Statistik, so hat die Hafendynamik seltsamerweise deutlich nachgelassen hat, was die Ankunft großer Schiffe anbelangt, deren Ziel doch eigentlich nur der Containerterminal Wilhelmshaven sein kann, weil die Jadestadt doch so ein wahnsinnig tiefes Fahrwasser hat.
Man hält sich bedecktDie Reederallianz "2M" spuckt derweil in vielerlei Richtungen gerichtete Aussagen, die bedeuten könnten, das der Ergänzungshafen zukünftig erstmal weniger oft angelaufen wird.
Dass das Wachstum von selbst kommt, das glaubt wohl nur Andreas Wagner. Der amtierende niedersächsische Wirtschaftzsminister Olaf Lies [SPD] dürfte bei diesen Worten wohl gerade "im Dreieck springen", weil er ein Lied davon singen kann, wie ihn die Reeder "um die Fichte führen", wenn es um Ladung Richtung Wilhelmshaven geht.
Konkurrenz genießt VorsprungLeider ist das in Wilhelmshaven viel gepriesene tiefe Fahrwasser in Rotterdam noch viel tiefer und mit Maasvlakte haben die Niederlande ein Konkurrenzprodukt, das dem Management noch ganz anderen Häfen wegen der geostrategisch günstigen Lage und der hervorragenden Hinterlandanbindung tiefe Sorgenfalten auf die Stirn treiben dürfte.
Genau in dieser Phase und wahrscheinlich, weil das Sommerloch noch nicht ganz gefüllt werden konnte, oder, um vom Wilhelmshavener Klinik-Chaos abzulenken, "brüllt" Andreas Wagner gute Nachrichten für die Bauwirtschaft in den Raum, die sich natürlich die Finger leckt, wenn Millionenaufträge im Raum stehen
Verstärkung der Hafen-Propaganda?
Zwei wie Pech und Schwefel. Links der Oberbürgermeister von Wilhelmshaven Andreas Wagner und rechts John H. Niemann, Präsident der Hafenwirtschaftsvereinigung, auf ihrem Lieblingsspielplatz, dem Milliardengrab JadeWeserPort.
Werden wir in den nächsten Tagen oder Wochen den AWV [Allgemeiner Wirtschaftsverband für Industrie, Handwerk, Handel und Gewerbe, Wilhelmshaven-Friesland-Wittmund e.V.] oder etwa die WHV [Wilhelmshavener Hafenwirtschaftsvereinigung] erleben, die sich für die Ziele einer weiteren Verlängerung des Containerhafen-Milliardengrabes stark machen oder wird die Reaktion zurückhaltender sein?
Sogar die Wilhelmshavener Hafenwirtschaftsvereinigung [WHV] schreibt in ihre Mitgliederinformation:Zitat: " ... Das bisher größte Projekt war der JadeWeserPort, den die WHV e.V. über 19 Jahre von der Idee bis zur Realisierung entwickelt und begleitet hat. Das EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven im JadeWeserPort konnte bisher trotz exzellenter nautischer Lage und bester Hinterlandanbindungen über Straße und Bahn die geplanten Umschlagszahlen noch nicht erreichen.Aber: Wir können die Situation am Weltmarkt nicht ändern. ... "[Quelle: Mitgliederinformation | Wilhelmshavener Hafenwirtschafts Vereinigung e.V. | 150129_Mitgliederinformation.pdf] An der Stagnation der Hafenauslastung sind natürlich die anderen Schuld, nicht die eigenen rosigen Aussichten, die man jahrelang in das Containerhafenprojekt transferierte. Im Gegensatz zum Wilhelmshavener Verwaltungsoberhaupt, hat man aber schon einmal Tuchfühlung mit dem Wort "Krise" aufgenommen.
Die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts Vereinigung erkennt die Probleme, schreibt sich die Lage typischerweise dennoch schön:Zitat: " ... Neue Häfen brauchen Zeit, um das Vertrauen der Kunden und Reeder zu gewinnen.Der Hafen Zeebrügge zum Beispiel hat 7 Jahre gebraucht, sich zu entwickeln. ... "[Quelle: Mitgliederinformation | Wilhelmshavener Hafenwirtschafts Vereinigung e.V. | 150129_Mitgliederinformation.pdf] Da der Containerterminal knapp 3 Jahre in Betrieb ist, hat der als "Jahrhundertprojekt" gepriesene Hafen ja noch 4 Jahre Zeit, um sich gegen die immer härtere Konkurrenz zu etablieren. Das Licht am Horizont sind nach wie vor die großen Schiffe.
Weniger Euphorie angebrachtGrund für leisere Töne könnte sein, dass sich die nächste Weltwirtschaftskrise anbahnt.
Manche betrachten den Zenit des Weltwirtschaftswachstums sogar schon als überschritten, wie z. B. die Welthandelsorganiation [WTO]:Zitat: " WTO: Die Globalisierung hat ihren Höhepunkt überschrittenIm ersten Halbjahr 2015 ist der globale Handel so stark eingebrochen wie seit 2009 nicht mehr. Die Welthandelsorganisation sieht als Grund einen strukturellen Wandel: China verändert sich von einer exportorientierten Wirtschaft hin zu mehr Inlandsnachfrage. Die USA wird zu einem Energie-Exporteur. Viele Hersteller kürzen ihre Lieferkette und holen die Produktion wieder zurück nach Hause. ...... Die Trendwende deutet Koopman als ein Zeichen dafür, dass die Globalisierung als Phänomen insgesamt ihren Zenit überschritten hat.Dass diese Entwicklung langfristig ist, sieht Koopman auch durch die technologische Entwicklung bedingt: Neuerungen wie etwa der 3D-Druck führten dazu, dass langfristig der Handel mit Gütern über weite Strecken überflüssig wird, da immer mehr Produkte vor Ort produziert werden können, so Koopman."[Quelle: deutsche-wirtschafts-nachrichten.de | 29-08-2015] Vorsätzliche Desinformationstrategie?Da dürfte dem "kommunalen Wirtschaftsexperten" Andreas Wagner zumindest eine Information fehlen. Damit flattern schlechte Nachrichten in den Amtssitz des Wilhelmshavener Verwaltungsoberhauptes, der bekanntermaßen eher durch Schlagzeilen in Form von ökonomischen Rohrkrepierern "glänzt". Um nur ´mal zwei aus dem desaströsen Wirtschafts-Verbesserungs-Portfolio des kommunalen "Oberwirtschaftsförders" zu nennen, seien hier "Jet-Port-City" oder die "Jade Werke" genannt.
Was viele vorher wußten: Andreas Wagner kann seine hochtrabenden Wahlkampfversprechungen gar nicht einlösen.
Inzwischen glauben viele, dass Wilhelmshaven viel besser ohne das amtierende Oberhaupt "gehen" würde und viele haben schon vorher geahnt, dass Andreas Wagner seine hochtrabenden Wahlkampfversprechungen gar nicht einlösen kann.
Die Schlagzeilen sind natürlich auch der kommenden Kommunalwahl geschuldet, dem schlechten Image des Oberbürgermeisters Andreas Wagner sowieso. Nach dem Abriss der Südzentrale, den Irrungen und Wirrungen im Klinikum Wilhelmshaven und den beiden laufenden Strafanzeigen gegen das Verwaltungsoberhaupt, gilt es andere Themen auf die tagespolitische Agenda zu heben.
Das kommunale Heimatblatt macht wie immer großzügig mit und spendiert am 31. August sogar die Titelseite, nicht ganz ohne Eigennutz, weil, da winken Lobbyisten schon mit Anzeigenstrecken.
Umwelt
Wenn man früh genug reagiert hätte, wäre der Geniusstrand nicht unter einem Hafen verschüttet worden.
Ein wesentlicher Aspekt, der eines umweltschonenden Tourismus und damit eine viel größerer wirtschaftlicher Faktor, fällt bei all der Lobbyistenpolemik vom ewigen Wachstum wieder vollends unter den Tisch.
Auch die Bauwut hat Konsequenzen für die Umwelt und wird z. B. heute [01-09-2015] in dem auf Arte wiederholt gezeigten Film "Sand" thematisiert:Zitat: "Sand - Die neue UmweltzeitbombeDas Bevölkerungswachstum und die wirtschaftliche Entwicklung in den Schwellenländern sorgen weltweit für einen Bauboom. Die Folge: Der Bedarf an Sand steigt. Da sich Wüstensand nicht zur Betonherstellung eignet, hat die Bauindustrie den Meeresboden im Visier. Der Film zeigt Schauplätze des Sandabbaus rund um den Globus und geht Zusammenhängen und Hintergründen auf die Spur ...... Der größte Sandbedarf entsteht jedoch durch den weltweiten Bauboom aufgrund des Bevölkerungswachstums und der wirtschaftlichen Entwicklung in den Schwellenländern. Stahlbeton besteht zu einem Drittel aus Zement und zu zwei Dritteln aus Sand.Angesichts dieses Bedarfs wurde Sand in den letzten Jahren zu einer Ressource von entscheidender Bedeutung. Wüstensand ist - man mag es kaum glauben - nicht zur Betonverarbeitung geeignet. Deshalb haben Baukonzerne bislang Sand aus Flussbetten oder Kiesgruben abgebaut. Doch dieser Vorrat geht langsam zur Neige, und so hat die Bauwirtschaft den Meeresboden ins Visier genommen - eine ökologische Zeitbombe. ... "[Quelle: arte.tv | Sand - Die neue Umweltzeitbombe] Diesen Film sollte man auch als Oberwirtschaftsförderer schon mal gesehen haben, bevor man "blendende Zeilen" produzieren lässt. Auch die oft richtig wenig informierten kommunalen VolksvertreterInnen täten gut daren, sich in Sachen Umwelt und Nachhaltigkeit weiterzubilden. Diese Thematik birgt neben viel Arbeitsplatzpotential auch teure Problemzonen, um die man sich schon ´mal vorher kümmern sollte, gerade wenn man sich den maroden Wilhelmshavener Haushalt ins Gedächnis ruft und ein in der Schublade vermoderndes Klimakonzept weiterhin negiert.
Wachstum für alleJeder Hafen möchte von dem angeblichen Wachstum durch größere Schiffe etwas abhaben. Deshalb investieren alle diese Häfen immer mehr in einen Wachstumsmarkt, was Zweifel aufkommen lässt. Die Basis der heutigen Weltwirtschaft ist fragiler denn je und wenn die strauchelt, straucheln auch die Standorte, die Häfen haben.
Das Geld, das dann in diese zweifelhaften Projekte transferiert wurde, fehlt dann in ganz wichtigen Bereichen, wie z. B. der Bildung oder im Gesundheitswesen.
UnbelehrbarkeitAndreas Wagner würde trotzdem zu denjenigen gehören, die eine Fehmarn Belt Tunnel bauen würden, eine Elbphilharmonie, einen Bahnhof, wie "Stuttgart 21" oder einen Flughafen, wie den in Berlin, Hauptsache, die Bauwirtschaft bekommt ein bischen überflüssiges Wachstum und die Schlagzeilen lenken von den wirklichen Problemen dieses Oberbürgermeisters ab, wie z. B im Klinikum Wilhelmshaven.
Das Wilhelmshavener Verwaltungsoberhaupt gehört zu den austauschbaren Figuren, die Wilhelmshaven schon in der Vergangenheit hauptsächlich mit dem Lokalen Heimatblatt hofierte. Er reiht sich damit in den Kreis von Wirtschaftsweisen ein, die Wilhelmshaven immer weiter verschulden, dennoch eine blendende Zukunft verkünden.
Die durch das Containerhafenprojekt versprochen Dividende für Wilhelmshaven wird auch weiterhin ausbleiben, denn die Jadestadt muss jede Menge Vermögen z. B. in die Infrastruktur "pumpen". Die dringenden eigenen Probleme der Stadt, wie z. B. der Infrastrukturstau werden zukünftig zu einer echten Herausforderung für die jadestädtische Politprominenz werden.
Die klammert sich im Moment lieber an den Sitz des Stadtparlamentes, anstatt die Zeichen der Zeit zu erkennen, um dieses Stadtoberhaupt, trotz zu zahlender fetter Abfindung, abzuwählen und "vom Hof zu jagen".
Schiffe kommen und gehen, Oberbürgermeister auch!
Nur Mut!
Wolf-Dietrich Hufenbach
GRUPPO635 | definitif
Kommentare
Dietmar Bieniek | via facebook Und es begab sich zu jener Zeit, als der "Herr" noch über staubige Straßen wandelte. Eines Tages begegneten ihm zwei Männer in zerlumpter Kleidung. Sie zitterten vor Hunger Durst und Kälte. Der "Herr" sprach die beiden Pilger an: "Wie lauten eure Namen und wohin des Weges?" Der jüngerer der Beiden sagte: "Ich heiße Stefan und mein Bruder im Herrn nennt sich Karlheinz." Der Ältere sank auf die Knie und antwortete: "Wir sind auf dem Weg nach Wilhelmshaven. Wir wollen unserem OB huldigen. Wir wollen Ihm Lob und Ehre erweisen." Da wandte sich der "Herr" ab und weinte bitterlich.
Peter Freudenberg | via facebook Unser OB. Eine schillernde Persönlichkeit. Eine Erweiterung des JWP findet er gut. Cool. Verglichen mit einem akuten Herzinfarkt wäre das einer Medikation von 0,5 ml Nikotin Intravenös. Wie kann man einem nicht funktionierendem Unternehmen eine Vergrößerung anbieten? Wenn mein Laden nicht läuft, fange ich an zu akquirieren, und baue nicht vorher ein Seminarhotel auf Steuerkosten.
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