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Sachverstand kontra Unverstand
17|12|2015



Die Krankenhauspolitik gipfelt in der Fortschreibung einer Zerstörung bestehender Strukturen, wie auch der Schließung des St. Willehad Krankenhauses.

Die sachverständigen Krebsärzte in der Region um den Jadebusen herum schlagen Alarm.

Die Mediziner haben endlich den Mut gefaßt um gegen willkürliche rathäuslerische Zerstörungspolitik aufzubegehren. Einer Zerstörungspolitik, die wohl eher auf Kungelei und Zuschusterei einträglicher Pfründe an bestimmte Klientel innerhalb der jadestädtischen Grenzen fußt. Wie anders ist der nicht nachvollziehbare 7 Millionen Schuldenerlaß des kommunalen Geldinstitutes Sparkasse zum Vorteil der Mitglieder des St. Willehad-Vereins zu deuten. Ein unseliges Führungsgespann aus der SPD geführten Vorgängerstadtregierung hat offenbar unter nachgefolgter CDU Ägide einen entsprechenden Nachfolger gefunden. Der Scherbenhaufen, der die bisher zurückgelegte Wegstrecke des Menzelschen Amtsnachfolgers zeichnet, der lässt keine andere Deutung zu.

Der tote Reinhard Nieter als Stadtgeschichtsperson wäre vermutlich heilfroh und erleichtert, nicht mehr als Namensgeber eines schon seit längerer Zeit Skandalkrankenhauses herhalten zu müssen.

Aber warum melden sich die Mediziner erst jetzt zu Wort – jetzt, wo das Kind schon in den Brunnen gefallen ist?

Das sie lieber Wiederbelebungsversuche an einem ertrunkenen Wesen vornehmen, um dann nach erfolgter Rettung größere Lorbeeren einheimsen zu können, DAS vermag ich mir aus persönlicher Betroffenheit, Erfahrung und Umgang mit ihnen absolut nicht vorzustellen.

Es ist wohl eher die deutschentypische und durch die Zeiten eingewachsene Einstellung der in Medizinerkreisen herrschenden vornehmen Zurückhaltung, wenn es um politisch bestimmte Abläufe und Handlungsweisen in unserem Lande geht. Die Onkologen in unserer Region haben zumindest jetzt mit ihrer Hinwendung zur Öffentlichkeit einen entscheidenden Schritt getan – vielleicht auch aus der Erkenntnis heraus, dass es für das gesamtgesellschaftliche Wohl nicht ausreicht, wenn ein paar Montgomerys oder Lauterbachs in den politischen Arenen ihre oft nicht mehr als Tanzbärennummern hinlegen – mögen sie in der ärztlichen Kunstfertigkeit auch noch so beschlagen sein.

Ich mag den Hippokrates Jüngern in unserem Lande nur ans Herz legen, in Punkto politischer Enthaltsamkeit und Zurückhaltung gegenüber mißfälligen gesellschaftlichen Entwicklungen nicht den Fußstapfen unseliger medizinischer Vorgängergenerationen zu folgen, denn DAS führt immer gerade dahin, wohin sie garantiert NICHT wollen. Von den mir bekannten Medizinern jeder Coleur darf ich solches jedenfalls mit Fug und Recht behaupten.

Ewald Eden


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