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Wer eine eigene Meinung hat, ist ein Populist
22|11|2016



Sind wir nicht alle Populisten?

Das Wort des Jahres lautet nicht "postfaktisch", sondern das Wort des Jahres ist, mit einer gewissen Jahresendrallye, "Populist".

Mit "Populist" bezeichnen etablierte Politiker gerne aufkeimende Konkurrenz. Mit diesem Kampfbegriff soll eine Person negativ bewertet werden, die sich "zu sehr nach dem Volke" richte. Nichts anderes kann gemeint sein, da das Wort vom lateinischen "populus, - i, neutrum = das Volk" abgeleitet wird.

Das Gegenmodell dazu ist, daß ein paar wenige "Experten" wissen, was das "Richtige" ist – fürs Volk. Notfalls auch gegen dessen Willen. Z.B. wenn eine elitäre Firma, wie die "Oxford Dictionaries" einfach mal so beschließt, im stillen Kämmerlein, dass das neue Wort des Jahres – europaweit bzw. sogar weltweit - "postfaktisch" sei. Auf Englisch: "Post-truth". Zufälligerweise genau in dem Moment, in dem ein Neuling im "politischen Geschäft" an die Spitze des militärisch mächtigsten Landes der Erde gewählt worden ist, der so einigen Leuten in Hinterzimmern überhaupt nicht passt. Z.B. den ganzen wohlhabenden Privatleuten und Regierungen, die insgesamt 900 Millionen Dollar für dessen Gegnerin "gespendet" haben [Hillary Clinton: Spender verlieren 900 Millionen Dollar].

Kann man solche Spenden eigentlich von der Steuer absetzen, wenn man selber der Staat ist?

Die Süddeutsche Zeitung [SZ] zeigt durch ihr Titelfoto zu dem neuen angeblichen "internationalen Wort des Jahres" auch gleich, was bzw. wer damit gemeint ist: Donald Trump, der frisch gebackene Präsident, und Nigel Farage, der dafür verantwortlich gemacht wird, jedenfalls von der SZ, daß die Briten jetzt aus der EU wollen. Denn sie haben mehrheitlich per Referendum so abgestimmt. Und daran kann natürlich nur die einzelne Stimme von Farage schuld sein, der ja auch mit abgestimmt hat. Rechnen muß man können.

Wenn das Volk mal ausnahmsweise über etwas selbst abstimmt, statt es "unabhängigen Experten", Lobbyisten oder Hinterzimmern "anzuvertrauen" [= sogenannte repräsentative Demokratie], dann ist das halt gleich "postfaktisch", was, im Englischen wird es noch deutlicher, nichts anderes heißen soll, daß sich das Volk mächtig mit seiner Wahl geirrt hat. Noch genauer: es hat gegen die "Wahrheit" verstoßen, die allgemein bekannt im alleinigen Besitz der internationalen großen Medienkonzerne und der von Parteivorsitzenden ausgewählten Politiker ist [z.B. "Landesliste für die Bundestagswahl"].

Nach dieser Logik ist Frank-Walter Steinmeier übrigens ein "Populist", denn er wird ja laut Umfragen am meisten von den Deutschen geliebt und für das Amt des Bundespräsidenten als am geeignetsten gehalten.

Das Argument der Macht- und Geldelite, "das Volk sei zu doof für komplexe Zukunftsentscheidungen", wird übrigens nicht nur in Fällen einer unvorhergesehen verlorenen echten demokratischen Wahl [so selten sie auch vorkommen – höchstens alle vier Jahre], sondern noch engagierter gegen allgemeine Bestrebungen ins Feld geführt, mehr Elemente "direkter Demokratie" in der Verfassung und in dem Alltagsleben der Menschen [z.B. auf kommunaler Ebene] zu verankern. Dagegen laufen auf dem "repräsentativen" Wege "gewählte" [bestimmte] Politiker regelmäßig Sturm, und zwar sagen die alle unisono, wenn das Volk wählt, dann haben wir wieder den Hitler, weil der Hitler war ein Demagoge, und der ist ja vom Volk gewählt worden, und um in alle Zukunft hinein wieder Judenverfolgung und alles andere Schlimme vom Hitler zu verhindern, muß ausgeschlossen werden, daß das Volk selber über sich bestimmt.

Halten Sie das jetzt etwa für überzogen?

Dann schauen Sie mal in verfassungsrechtliche Kommentare zum Thema Volksbegehren usw. hinein. Dort wird genau diese Gefahr vor "Demagogen" beschworen.

Mit dem gleichen Argument wird übrigens eine direkte Wahl des Bundespräsidenten vom Volk abgelehnt, siehe z.B. das Presseecho in der Bundesrepublik, als im benachbarten Österreich – dort wird der Präsident direkt gewählt [Verfassung v. 1929] - ein Kandidat von der FPÖ drohte zu gewinnen.
[Siehe zu dem Thema allgemein auch Heribert Prantl in der SZ:
Die Direktwahl des Bundespräsidenten wäre das falsche Mittel]

Den etablierten Politikern sitzt die Angst im Nacken. Das Volk läßt sich anscheinend nicht mehr in elitestabilisierendem Maße für blöd verkaufen, die alten Gegensätze zwischen links [SPD] und rechts [CDU] hauen schon lange nicht mehr hin [vor allem seit Einführung Hartz Vier usw.]. Regierungen der alten Machteliten sind nur noch über "große Koalitionen" möglich, wo dann der irritierte Wählerwille am Abend der Wahl einfach in einen "Willen zur großen Koalition" uminterpretiert wird. So einfach kann man eigene Wahlschlappen kaschieren. Wilhelmshaven ist da keine Ausnahme!

Bei uns bevorzugt "man" [also die Eliten] immer noch das repräsentative System. Der Wille des Souveräns [Volk, Art. 20 GG] wird delegiert an ein paar Experten [Abgeordnete], weil Entscheidungen einer modernen Welt "komplex" seien und nicht durch das Volk auf Anhieb durchschaubar. Weil diese gewählten Abgeordneten sich aber in der Regel auch nicht mehr auskennen, hilft man uneigensinnigerweise mit Lobbyisten nach, die inzwischen schon ganze Gesetzesvorschläge selbst formulieren. Lobbyisten werden übrigens auch gewählt, nämlich von Konzernvorständen.

Aber die wahre Gefahr droht von "Populisten"! Postfaktisch sozusagen. Das Mißtrauen der Eliten gegenüber den Beherrschten ist einfach zu groß. Um das Volk erneut zu irritieren, wird einfach ein neuer Begriff geschaffen, der die Warnung aussprechen soll: wenn Ihr, das Volk, in Zukunft noch einmal gegen unsere [Eliten] Interessen wählt, dann seid Ihr verstandlose, unkritische, nur von Euren Gefühlen gesteuerte Tiere. Genau das soll der Begriff "jenseits der Wahrheit und Fakten" = "post [lat. nach, hinter] – truth" oder "post [hinter] faktisch" zum Ausdruck bringen. Unmißverständlich.

Es gibt übrigens noch einen Anwärter auf das "Wort des Jahres": schlechter Verlierer.

Heidi Berg

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