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Eine Sprudelflasche für das Königreich am Jadebusen
oder: wie man eine nicht vorhandenen Technologie
salonfähig machen möchte
21|04|2009



Schon das jetzige E.on Kohlekraftwerk auf dem Rüstersieler Groden gehört zu den dreckigsten Europas. Im Hintergrund entsteht gerade die zweite Dreckschleuder von Electrabel [jetzt GDF-Suez], die den Gesamtausstoß allein an CO2 in Wilhelmshaven auf 9, 8 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr schrauben wird.

CCS heißt das neue Zauberwort am Jadebusen, dem Oberausbildungszentrum für Lobbyisten, mit weit geöffnetem Scheunentor, damit auch jeder Interessenvertreter das Dorf an der Nordsee findet.

Bevor die Heimatillustrierte den CCS-Einführungsartikel für Kohlekraftwerksbefürworter brachte, hatten wir schon längst bei E.on angefragt, weil wir wissen wollten, wie das so ist, mit den Versuchsanlagen hier und dort und wieviel Eneregie sie verbrauchen, bevor man das abgeschiedene CO2 irgendwo in der Erde versenken kann.

Am 4. August 2008 schrieb man uns:
Zitat: "E.ON erforscht mehrere Ansätze zur Abtrennung und Speicherung von CO2.
Im Bereich der Oxyfuel-Technologie engagiert sich E.ON in den deutschen Gemeinschaftsvorhaben ADECOS und OxyCOAL-AC. Ein Verbundprojekt, an dem E.ON UK beteiligt ist, führt im englischen Kraftwerk Ratcliffe zu diesem Verfahren Untersuchungen in einer Pilotanlage durch.

Das IGCC-Verfahren steht im Mittelpunkt des FutureGen-Projekts, an dem E.ON US beteiligt ist. Auch E.ON UK untersucht die Möglichkeiten dieser Technologie am Standort Killingholme.

In den Niederlanden ist E.ON am Verbundprojekt CATO beteiligt, welches die Post Combustion-Technologie erforscht. Eine Pilotanlage zur Post Combustion-Technologie soll im Dezember im schwedischen Kraftwerk Karlshamn den Betrieb aufnehmen, eine weitere Anlage ist am Standort Wilhelmshaven geplant"

Interessant war, dass wir auch gefragt hatten, wieviel Wirkungsgradverlust ein Kohlekraftwerk letztendlich erleidet, setzt man die Technologie ein. Man konnte zu diesem Zeitpunkt zwar sagen, dass man 5 Pilotanlagen in Betrieb hat, aber leider keine Auskünfte zum Wirkungsgradverlust erteilen.

Andere Energiekonzerne konnten das und sprachen, wie das dänische Unternehmen DONG, von einem erheblichen Wirkungsgradverlust und einem bis zu 50 Prozent an Mehreinsatz von Kohle, was die Stromerzeugung mit Kohlekraftwerken erheblich verteuern würde und die privaten Verbraucher müßten dies letztendlich mit höheren Strompreisen bezahlen.

Auf einem Scooping-Termin erklärten wir, dass die Technologie sich selbst in Frage stellt, weil sie eine langwierige Entwicklung beinhalte und mehrere Anlagen sogar wegen nicht Wirtschaftlichkeit ein-oder zurückgestellt wurden:
Zitat: "Beim ersten Projekt handelte es sich um den Bau eines Gaskraftwerkes in Tjeldbergodden in der Nähe von Trondheim. Das bei der Gasverbrennung entstehende CO2 sollte in leere Ölfelder unter dem Meer gepumpt und dort gespeichert werden. Dieses Projekt wurde aufgegeben, da es zum jetzigen Zeitpunkt und unter den dort gegebenen Rahmenbedingungen wirtschaftlich nicht realisierbar war. Ein vergleichbares Projekt in Mongstad bei Bergen wurde aus den gleichen Gründen vorerst zurückgestellt."

Die Energiekonzerne treiben ihre Greenwashing-Kampagnen so lange auf die Spitze, bis auch der letzte Umweltpolitiker begreifen muß, wie notwendig eine staatliche Subvention für ein unnützes Projekt ist.

Tief in die Erde will man das Kohlendioxid verbringen, was wohl doch ein wenig problematischer ist, als es uns unsere Heimatillustrierte so schön um den Bart pinseln möchte:
Zitat: "Zu den Speicherplänen äußert man sich im Unternehmen indessen skeptisch. Ein leitender Mitarbeiter, der nicht namentlich zitiert werden möchte, erklärt, vor Mitte des kommenden Jahrzehnts werde es keine aktive Standortsuche geben. Zu viele technische und administrative Fragen seien ungeklärt. Bis 2020 wolle E.on die Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid jedoch in großem Maßstab einsetzen. Die Zurückhaltung hat möglicherweise gute Gründe.
Kurt Wagemann, stellvertretender Geschäftsführer der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie [DECHEMA] in Frankfurt am Main, erklärt: "Abgesehen von allen sicherheitsrelevanten Aspekten kann man die Akzeptanz in der Bevölkerung nicht als gegeben ansehen. Es kann sehr leicht eine ähnliche Situation wie bei der Kernenergie eintreten. Viele Menschen wollen keinen CO2-Speicher tief unter ihrem Keller haben. Mit Widerstand dürfte bei konkreten Plänen zu rechnen sein, denn niemand weiß nach Ansicht des Chemikers derzeit, ob die Einlagerung wirklich für lange Zeiten funktioniert."

<...>
Der Gesetzentwurf verlangt den Betreibern für rund 80 Jahre Garantien darüber ab, dass das gespeicherte CO2 sich nicht mit Grundwasser zu Kohlensäure verbindet und sich durch die Gesteinsschichten einen Weg zurück an die Oberfläche frisst. Geschähe das langsam, wäre der Klimaschutz passé - bei plötzlichem Austreten bestünde akute Lebensgefahr für die umliegende Bevölkerung.
<...>
Die Energiewirtschaft wittert in der CCS-Technik eine Chance zum Fortbetrieb der klimaschädlichen Kohlekraftwerke, möchte aber keine schlafenden Hunde wecken. Dass, wie das Gesetz vorsieht, bis 2015 bereits verlässliche Ergebnisse aus den Probelagerstätten vorliegen, die eine Entscheidung über den großflächigen Einsatz zulassen, gilt unter technischen Experten immerhin als nahezu ausgeschlossen."
[Quelle: Weser Kurier - 05.04.2009]

Wenn man selbst als Energieunternehmen eher skeptisch ist, dass sich die neue Technologie jemals durchsetzen wird, warum investiert man dann soviel Zeit in Greenwashing Kampagnen?

Warum erzählt man den Menschen, dass man CO2 abtrennen möchte, wie z. B. bei den Gesrächen während des Kraftwerksforums, um es dann wieder in den Rauchgasstrom einzuleiten - wo bitteschön ist dann der Klimaeffekt?

Emissionszertifikate sollen Abhilfe schaffen und die könnten durch die Globalisierung im Ausland eingekauft werden:
Zitat: "Geschäfte mit heißer Luft – Der Handel mit den Treibhausgasen - Doch das Kyoto-Protokoll hat der internationalen Investment- und Finanzbranche aber einen ganz neuen Markt eröffnet: das Geschäft mit sogenannten Emissionszertifikaten.
Im Auftrag von Banken und internationalen Unternehmensberatern reisen Agenten mit Koffern voller Geld durch Länder wie Brasilien, Indien oder China. Dort suchen sie schwelende Mülldeponien, gefährliche Kohlegruben und stinkende Chemiefabriken. Denn hier, auf den „Müllkippen“ der 3. Welt, können Klimagifte billig eingespart werden. Dafür gibt es Emissionsgutschriften, mit denen teure Klimaschutz-Investitionen in den eigenen Werken in Europa vermieden werden."

[Quelle: Die Story- 20|04|2009]

Wer sich die Mühe machen möchte, der kann im RWE Geschäftsbericht auf der Webseite der RWE einmal nachlesen, wie viel das Unternehmen für den Kauf von Emissionsrechten aufwenden muss.

Durch schöne PR-Leitartikel mit leisen Zweifeln soll uns wieder klargemacht werden, wie nötig Wilhelmshaven Kohlekraftwerke braucht. Uns soll gar nicht erst der Sinn nach Hinterfragung kommen, sondern wir sollen möglichst schnell lernen, dass es sich schon jetzt, ohne KraftWärmeKopplung um klimaschonenden Kohlestrom handelt, damit die Konzerne ihre Gewinne noch mehr steigern dürfen.

Es sei noch einmal daran erinnert, dass schon das bestehende E.on Kohlekraftwerk 420 Tonnen Fisch pro Jahr schreddert, was etwa dem Fangvolumen von 4 Fischern pro Jahr entspricht.

Ein Klimaschutzprogramm könnte man auch durchaus mit anderen Kraftwerken und wesentlich effizienter durchführen, wie z. B. mit Gaskraftwerken, dezentralen Kraftwerken, Biogasanlagen, Solaranlagen, usw., die man intelligent vernetzt und konsequent weiterentwickelt.

Wilhelmshaven und das Gros der politischen Entscheider befindet sich in dieser Hinsicht noch im Zeitalter  der Steinzeit und zehrt von jahrzehntelangen unrealistischen Traumdeutungen, klammert sich an obskure Quantensprungtheorien und beschreibt das Versenken von Millionen Tonnen verflüssigtem CO2 mit niedlichen Vergleichen wie Sprudelflaschen.

Für wie dumm halten die uns eigentlich?



Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven

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