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Super-Gau in Japan: "Mitarbeiter von Daimler Benz sind nicht gefährdet" 14|03|2011
Völlig veraltet und gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Störfällen: Das Atomkraftwerk Biblis mitten in Deutschland!
So lautete der erste Kommentar zur Gefahr der Kernschmelze Freitagabend 21:45 Uhr im swr-Fernsehen.
Gleich anschließend beruhigte Umweltminister Röttgen noch die Bevölkerung: Gefahr für Deutschland ginge von einem möglichen Atom-Unfall nicht aus: 1. wegen der räumlichen Entfernung 2. wegen der Wetterverhältnisse. !!! Da bleibt einem die Spucke weg angesichts so viel Sicherheit auf unserer eigenen Scholle. Der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland ist durch die ungünstigen Wetterverhältnisse [Erdbeben, Tsunami] in Asien nicht gefährdet. Na gottseidank!
Nur ein paar Kommentare auf der twitter-Seite Suchwort [tag] "AKW": "AKW Fukushima Betriebserlaubnis läuft März 2011 aus. Punktgenaue Landung!" ...oder: Deutsche Minister bereiten sofort Power Point Folien vor für die Betrachtung, daß in Deutschland solch ein Atom-Unfall nicht passieren kann.
Es ist eingetreten, was "linke" "Miesmacher" schon vor vierzig Jahren als "schwarzen Teufel an die Wand malten": Japan braucht gar keinen Feind von außen, der mit B-52 Bombern die todbringende Strahlung über einer oder auch zwei japanischen Städten abwirft. "Big Boy" wurde die erste über zivilem Gebiet absichtlich abgeworfene Bombe damals genannt. Sie sollte das Sterben von vielen weiteren amerikanischen Soldaten in einem sinnlos, weil nicht mehr zu gewinnenden Krieg für die Japaner, beenden. Hiroshima und Nagasaki sind zu Sinnbildern für die Grausamkeit und Sinnlosigkeit von technischem Terror gegen Zivilpersonen geworden.
Aber nach dem ersten Schock über die gewaltige Zerstörungskraft einer einzigen Bombe wurde, angesichts lockender Milliardengewinne, fein säuberlich zwischen der sogenannten friedlichen und militärischen "Nutzung" der Kernenergie unterschieden - sprachlich. Für durch radioaktive Strahlung zugrunde gehende Lebewesen ist es zwar wurscht, ob sie durch friedlich oder wirtschaftlich oder militärisch motivierte Kernspaltung zugrundegehen. Für politische Öffentlichkeitsarbeit und PR-Strategen jedoch nicht.
Außerdem hat man sich in den "westlichen" bzw. sämtlichen industrialisierten Staaten und Völkern inzwischen daran gewöhnt, daß der "billige Strom" "aus der Steckdose" kommt. Es ist einfach nur zu schön, technisch wunderbare Maschinen einfach anzuschalten und sie verrichten ihren Dienst.
Seit einiger Zeit gibt es aber auch Alternativen zu der Stromgewinnung aus Atom. Solarzellen auf dem Dach, in reger Menge insbesondere auf landwirschaftlichen Grundstücken [ja, Bauern können rechnen], in noch verbesserungswürdiger Anzahl auf den Dächern deutscher Eigenheime und öffentlicher Gebäude, Windmühlen quer durch Deutschland, selbst in Bayern schon, wenn der Wind nur genügend pfeift, Biogas, Pellets usw. usw. Der Markt der regenerativen Energien boomt. Boomte, muß man genauer sagen.
Seit der Eroberung der Macht im Bund durch die atomfarbene [schwarz-gelb] Koalition von CDU und FDP wurde die Förderung der regnerativen Energien systematisch wieder zurückgefahren und stattdessen auf verfassungsrechtlich zweifelhafte Weise die Laufzeit der deutschen Kernkraftwerke ordentlich verlängert.
Ob den entsprechenden "Entscheidern" der Atomgefahr-Verlängerung nun inzwischen doch ein bißchen mulmig wird?
Zumindest hinsichtlich ihrer schon fest eingeplanten Aufsichtsratpöstchen bei deutschen Energiekonzernen nach eher kurzer Laufzeit in einem Parlament [die konservativen Abgeordneten streben immer schneller in die Wirtschaft, kaum haben sie sich mal ein bißchen in den eigentlich höchsten Ämtern zurecht gefunden]. Also man könnte auch statt kurzer Laufzeit kurze Sitzungszeit in Parlamenten sagen.
Zumindest nach den ersten Reaktionen unserer Oberverantwortlichen im Staate auf die kleine japanische Krise weit weg an der Datumsgrenze zweifle ich noch ein bißchen, ob Mulmigkeit nun in der Gefahr von Atommüll, radioaktiver Verstrahlung bei "unvorhergesehenen" Unfällen in "friedlichen" Kernschmelzkraftwerken [Schmelzkäse ist ja auch ungefährlich], ob Mulmigkeit in ausreichendem Maße bei den vor allem atomfarbenen konservativen Politikern eingetreten ist. Die Bilder, die wir in den nächsten Tagen zu sehen bekommen werden, werden vielleicht diesmal nicht ganz so schnell von der alltäglichen Nachrichtenlage verschwinden wie die von dem letzten Super-Gau mit dem Adeligen in Splitterschutzweste.
Warten wir's mal ab, ob Erkenntnisfähigkeit eintritt oder neu entsteht man darf das Hoffen ja nie aufgeben ...
Heidi Berg
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