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Atomminister Sander 13|05|2011
Auch Wilhelmshaven gönnt sich mit den Thesen des Prof. Appel einen lokalen Atomberichterstatter der ganz besonderen Art, praktisch wie der niedersächsischen Landtag mit Umweltminister Sander.
Atomminister Sander [Niedersachsen]: „Kurzzeit [200 Jahre] Mini End-Gift-Zwischenlager“
Wörtlich sagte Energieminister Hans-Heinrich Sander [FDP]: „Atommüll notfalls oberirdisch endlagern“.
Die gedanklichen Neuschöpfungen [statt nicht stattfindender wissenschaftlicher Lösungen] der um die Profit-Besitzstände des bisherigen Atom-Goldesel-Paradieses bitter kämpfenden Politiker schwarz-gelber Coleur bringen immer grotesker werdende Hirnprodukte ans Tageslicht – für eine technische Problematik, die einfach nicht zu lösen ist – angesichts horrender Profite der Atommwirtschaft aber weiter flächendeckend versteckt werden soll.
Der Begriff „atomares Endlager“ suggeriert, daß eine ein-für-alle-Mal endgültige „Lösung“ für die Lagerung von hochradioaktiv strahlenden Brennelementen [stärker strahlend als das Uran/Plutonium vor der „energiegewinnenden“ Kettenreaktion im Atomkraftwerk] gefunden wurde. Was glatt eine Lüge ist, aber wegen der „Einfachheit“ der Energiegewinnung aus Spaltung von Atomkernen gerne jahrzehntelang von Politikern, Technikern und Wählern flächendeckend erfolgreich verdrängt wurde.
Stattdessen müßte es heißen: „Geschicktes Versteckspiel mit hochgiftigen, durch den Menschen nicht mehr kontrollierbaren chemischen Elementen“.
Was Energieminister Sander jetzt allerdings als neues Endlösungs-Märchen in die Welt setzt, ist an Ignoranz, Dreistigkeit und Verführungskunst der technisch ungebildeten Wählerschicht nicht mehr zu überbieten.
Für den Atommüll soll jetzt politisch nicht mehr eine endgültige Lösung für die „Endlagerung“ gefunden werden [Gorleben ist jetzt in Folge des Machtwechsels in Baden-Württemberg ernsthaft in Frage gestellt, daher zusätzlich die neue Umtriebigkeit der CDU-Minister bundesweit], sondern nur eine – für ungefähr 100 – 300 Jahre [!] nur erforderliche - „Zwischenlagerung“, da ja in dieser Zeitspanne in der Zukunft bestimmt eine wissenschaftliche Lösung für die NUTZUNG der aus dem Häuschen geratenen Atomteilchen [mit Neutronen beschossene und dadurch in der physikalischen Stabilität dramatisch und unumkehrbar veränderte „schwere“ Atome wie Uran oder Plutonium] gefunden werden wird!!!
Die Bändigung des Feuers, die Erfindung des Rades, und die Erfindung des Sprengstoffes waren ja auch nur rückblickend betrachtet eine Frage des wann und nicht des ob. Gleichwohl das perpetuum mobile und ein wirksames Mittel gegen Schnupfen bis heute trotzdem noch nicht gefunden werden konnte.
Das mit für die Zukunft erhofften Erfindungen ist etwa so, als wenn man aus dem Flugzeug springt, in der Hoffnung, daß vor dem sicheren Aufprall auf der Erde ein geschickter Wissenschaftler zufällig noch gerade rechtzeitig einen Fallschirm zur Verhinderung des Aufpralls erfindet [und an dem herabstürzenden Hoffnungsträger noch rechtzeitig festmacht].
Oder so, als wenn sich Minister Sander – für eine nette Prämie – ein AIDS – Virus einspritzen ließe – denn es könnte ja sein, daß zur Beherrschung dieser meist tödlichen Krankheit DOCH irgendwann noch ein Medikament erfunden werden würde.
Meine Frage lautet aber: Warum WARTET man mit dem Sprung ohne Fallschirm oder mit der nur aus Spaß erfolgenden Infizierung mit einem tödlichen Virus nicht so lange, bis eine solche technische Rettung TATSÄCHLICH , und nicht nur in der [von Euro-Noten beeinflußten] Fantasie eines technisch ungebildeten Bundes- oder Landesministers, sicher festgestellt und erfunden wurde.
Halsbrecherische Politik kann man das nur nennen. Welche privatwirtschaftliche Versicherung wäre eigentlich bereit, den vollen Schaden – ohne betragsmäßiges Limit – wirklich zu versichern? Die Versicherungsmathematiker würden sich durch hypothetische Märchen-Annahmen irgendwelcher Atomlobbyisten WAHRSCHEINLICH wohl eher nicht beeinflussen lassen, ginge es nämlich dann um ihr EIGENES Geld, und nicht um das Geld des immer zahlungsbereiten und widerstandslosen Steuerzahlers.
Logik ist nicht die Sache des lobby-getätschelten Politikers. Verantwortung für die Zukunft auch nicht. Aber elegante Wortschöpfungen. „Sprachregelung“ nennen das die Politiker selbst. Flutschige und eingängige Formulierungen, die das Blaue vom Himmel herunter versprechen, sind ihr Metier und Hauptgeschäft. Nicht „sachliche Analysen“, die sie immer gerne ankündigen, um von neuen Posten-Geschachere, wie jetzt gerade wieder bei der FDP, abzulenken, sind ihr Anliegen.
Und so wird es demnächst Hochsicherheits-Turnhallen gleich neben den netten halbkugelförmigen Geldmaschinen namens Atomkraftwerk geben, in denen angeblich „ausgebrannte“, stattdessen aber munter noch um so stärker weiterlodernde, Kernbrennstäbe „geparkt“ werden, ähnlich den Einwohnern rund um Fukushima. Einmal im Jahr kommt dann der Tenno aus Hannover und schwenkt eine Weihrauch-Schatulle über die Stäbe und alles wird gut.
Die Rente ist sicher. Das Atom auch. Das wissen wir doch alle inzwischen. Oder nicht? Dann wiederholen wir es halt noch ein paar hundert Male, dann glaubts auch der letzte linke grüne Weltverbesserer und die Gesamtbevölkerung von Accum sowieso.
Die Sonne hat die Kernfusion schon erfunden [in sicherer megakilometermäßiger Entfernung]. Aber mit der kann man keine blöden Bürger abzocken.
„Die Sonne schickt keine Rechnung“, sagte Hermann Scheer [SPD] schon Anfang der 80er. RWE, e-on und Vattenfall aber gewiß.
Deshalb nehmen wir lieber weiterhin den Umweg über die NICHT erneuerbaren Kunstwerke der Natur, wie Öl, Kohle und schwergewichtige Metalle.
In diesem Sinne einen schönen Sommer wünscht Heidi Berg
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