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Wachleute protestieren in Stade vor der WAKO-Zentrale gegen Massenentlassung 12|11|2008
So wie hier vor dem Rathaus in Wilhelmshaven protestieren immer mmehr Menschen gegen menschenunwürdige Arbeitsbedingungen.
Ver.di: Wir wollen einen Sozialplan für die 159 gekündigten Wachleute vom Wachkommando Niedersachsen!
Großenkneten/Quakenbrück/Wilhelmshaven/Schortens/Leer - „Wir wollen einen Sozialplan für die gekündigten 159 Wachleute,“ fordert ver.di-Gewerkschaftssekretär Frank Buscher. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, sind am Dienstag, den 11.11.2008, mehr als 150 Bewacher und Familienangehörige nach Stade gekommen, um vor der Firmenzentrale der WAKO-Unternehmensgruppe gegen die starre Haltung des Arbeitgebers zu protestieren.
Der Unmut unter den Demonstranten über das „unverantwortliche Verhalten“ des WAKO-Chefs Peter Schmidt ist groß. Auf den Schildern steht „Peter Schmidt heißt er, uns verweigert er einen Sozialplan!“ und „Verraten und verkauft!“ oder „Eiskalt abserviert vom WAKO-Chef!“ Die einhellige Meinung unter den Teilnehmern an der Protestkundgebung, die mit einem Protestmarsch durch Stade begann, kommt deutlich und lautstark: „So nicht, Herr Schmidt! Wir wehren uns!“
WAKO-Chef Peter Schmidt aus Stade, der auf Arbeitgeberseite höchste Ämter bekleidet und als Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbandes für die Bewachung vor kurzem durch den umstrittenen Tarifabschluss mit der „Gewerkschaft Öffentlicher Dienst“ [GÖD] für Aufsehen sorgte, hatte sämtliche militärische Wachaufträge sowie die dort eingesetzten 159 Beschäftigten zum Ende des Jahres gekündigt. Die Liquidation der Firma Wachkommando Niedersachsen GmbH zum 31. Dezember dieses Jahres ist ebenfalls beschlossene Sache. Daraufhin formierte sich unter den Arbeitnehmern Widerstand. „Alles auf unsere Kosten und auf dem Rücken der kleinen Leute!“ schimpft ein Wachmann. Es wurden drei Betriebsräte, ein Gesamtbetriebsrat sowie heute außerdem ein Konzernbetriebsrat gegründet und versucht, mit dem Bewachungs-Chef Schmidt ins Gespräch über sozialverträgliche Lösungen zu kommen.
WAKO-Geschäftsführer Schmidt ließ die Wachleute und die Betriebsräte immer wieder abblitzen. „Es kann nicht angehen, dass sich der WAKO-Chef anscheinend so aus seiner Verantwortung stehlen will. Das nehmen wir nicht hin,“ sagt ver.di-Sekretär Buscher.
Das Bewachungsunternehmen muss sich jetzt nicht nur mit einer Flut von Kündigungsschutzklagen der betroffenen Arbeitnehmer auseinandersetzen, sondern zusätzlich mit einer Vielzahl von Verfahren wegen Verstößen gegen Arbeitnehmerrechte und gegen das Betriebsverfassungsgesetz. Der WAKO-Chef weigert sich beharrlich, die Betriebsräte anzuerkennen und widersetzt sich fortgesetzt jeglicher Zusammenarbeit. Buscher: „Das dürfte noch ein unangenehmes gerichtliches Nachspiel haben.“
Der Gewerkschaftssekretär weiter: „Diese Kundgebung hier ist erst der Anfang. Ich würde mir auch im Interesse des Wachunternehmens wünschen, dass Herr Schmidt seine Haltung doch noch einmal überdenkt und sich jetzt endlich mit den Betriebsräten an einen Tisch setzt, um einen Sozialplan zu verhandeln.“ Auch ver.di sei zu konstruktiven sozialverträglichen Verhandlungen und beiderseits tragfähigen Lösungen bereit, betont Buscher. Aber es müsse jetzt schnell etwas passieren, ergänzt der Gewerkschafter.
Die Enttäuschung unter den Wachleuten über das Verhalten des Stader Wach-Unternehmens ist riesengroß.
„Wir hatten wirklich gehofft, durch unseren schmerzhaften Verzicht auf Lohn und auf Urlaubstage und auf Urlaubsgeld wenigstens unsere Arbeitsplätze dauerhaft sichern zu können,“ sagt ein Wachmann der Firma Wachkommando Niedersachsen GmbH, der auf der Protestkundgebung eine ver.di-Fahne schwenkt.
Mittlerweile ist klar, dass diese Kündigungen von langer Hand vorbereitet waren. Der Antrag auf Massenentlassung war bereits im Frühsommer gestellt worden, zu einem Zeitpunkt, als den Wachleuten noch massive Zugeständnisse zum Erhalt ihrer Arbeitsplätze abgefordert wurden. Wie sich herausstellte, hatte sich anscheinend ein anderes Unternehmen aus der gleichen WAKO-Gruppe, nämlich die WAKO Nord GmbH, anscheinend parallel dazu gleichzeitig um diese militärischen Wachaufträge beworben. Die betroffenen Arbeitnehmer befürchten, dass ihr Arbeitsplatz wegfällt, weil der Geschäftsführer der WAKO-Gruppe, Peter Schmidt, möglicherweise durch Fördergelder der Agentur für Arbeit sowie möglicherweise durch weitere Einsparungen bei Stundenlöhnen, Urlaubstagen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld eine höhere Rendite aus den Bewachungsaufträgen herausholen wollte. Die Wachmänner sind jedenfalls sauer. Die Versprechungen der WAKO-Führung hatten sich als „heiße Luft“ erwiesen. Wie sich herausgestellt hat, hatte Geschäftsführer Peter Schmidt zu dem Zeitpunkt, als den Mitarbeitern noch massive Zugeständnisse abverlangt wurden und den Bewachern eine berufliche Zukunft versprochen wurde, bereits längst das AUS für die Wachleute eingefädelt. Die Beschäftigten wollen den Verlust ihrer Arbeitsplätze nicht einfach so hinnehmen und haben vielfach Kündigungsschutzklagen bei den zuständigen Arbeitsgerichten eingereicht. Die Wachleute werden dabei durch die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft [ver.di] unterstützt. Gewerkschaftssekretär Frank Buscher: „Wir wollen gemeinsam mit aller Kraft versuchen, so viele Arbeitsplätze wir nur irgend möglich zu erhalten!“ Und für den schlimmsten Fall des Arbeitsplatzverlustes gelte es natürlich, so gut wie möglich vorzusorgen.
Buscher: „Also ein vernünftiger Sozialplan muss her!“
Die Wachleute kommen unter anderem aus Wittmund, Leer, aus Großenkneten, aus Aurich, aus Dinklage, aus Twistringen, aus Vechta, aus Wagenfeld, aus Ankum, aus Nordhorn, aus Westerstede, aus Weener, aus Schortens, aus Südbrookmerland, aus Friesland, aus Wilhelmshaven und aus weiteren Orten aus der gesamten Region Weser-Ems. Ver.di-Sekretär Buscher: „Die Wachleute stehen mit ihren Familien vor dem Nichts.“ Besonders erschüttert habe es ihn, dass ein Arbeitgeber, der als Verhandlungsführer für Arbeitgeberverbände der Bewachung ein besonderes Maß an Verantwortung trage, sich offensichtlich nicht einmal in seinem eigenen Unternehmen WAKO an die Einhaltung der von ihm selbst unterschriebenen Tarifverträge halte. „Das darf man wohl als dreist und als wenig vorbildlich bezeichnen,“ meint der Gewerkschaftssekretär.
V.i.S.d.P.: Frank Buscher ver.di Weser Ems | Fachbereich 13 | Besondere Dienste ver.di-Geschäftsstelle | Rheinstr. 118 | 26382 Wilhelmshaven Tel.: 04421 - 14 48 15 | Fax: 04421 - 14 48 18 | Mobil: 0175 - 72 47 639
Email: frank.buscher@verdi.de
Links:
17|09|08 Wachmann Abbau 03|04|08 Verdi: Mitgliederbefragung
26|03|08 RNK - Sklaven
04|03|08 Demo Hannover
14|02|08 RNK Streik
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