Seit 24-03-2022 online:

Zur Webside (https://help.gov.ua/): [Hilfe für die Ukraine]
Die letzten PISA-Ergebnisse 03|12|2008
Schulkinder werden nicht nur mit fortwährenden Erlassen aus dem Kultusministerium "gequält" sondern auch mit den Anforderungen der PISA-Studie.Vielleicht sollte man ab und zu einmal mehr grundlegend in die Bildung investieren, als in zwiespältige Projekte von Großindustriellen.
Die
letzten PISA-Ergebnisse werden von der grünen Schulexpertin MdL Ina
Korter mit dem Satz kommentiert: „Die jüngsten PISA-Ergebnisse sind
kein Grund für ein selbstzufriedenes Weiter so!“ Betrachtete
man die Reaktionen der Kultusminister der einzelnen Bundesländer, hatte
man nicht das Gefühl, dass nach den eigentlichen Ursachen für das
wiederum schlechte Abschneiden der BRD im internationalen Vergleich
gesucht würde – Nein – es wurde begründet, warum gerade welches
Bundesland besser oder schlechter als das andere abschnitt.
Die
Kernaussage aller bisherigen PISA-Studien war doch, dass der
Bildungserfolg bei den Kindern in Deutschland immer noch in hohem Maße
von der sozialen oder ethnischen Herkunft abhängt. Im Klartext:
Arbeiterkinder, Hartz IV-Kinder, Kinder von Alleinerziehenden Frauen
und Männern, Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund, Kinder von
Aussiedlern uvm müssen ohne große Unterstützung der Gesellschaft hart
daran arbeiten, überhaupt Abschlüsse zu bekommen
Zwischen 8 und 10 Prozent aller Jugendlichen verlassen in Niedersachsen jährlich die Schule ohne irgendeinen Abschluss.
Die
Schuldfrage ist schnell gestellt und wird, je nach eigenem Standort,
auch schnell beantwortet. Für die einen ist es die fehlende
Methodenvielfalt im Unterricht, für die anderen die schlechte
Ausbildung der Lehrer, für die dritten die zu großen Klassen und
irgendwann sind auch noch die Eltern dran, die ihre Kinder einfach
nicht gut genug erziehen können.
Die skandinavischen Länder, allen voran Finnland, zeigen doch, wie es besser geht.
Als
oberstes Gebot steht in diesen Ländern eine völlig andere Betrachtung
vom eigentlichen Wert der Bildung. Sätze wie: „Wir können es uns als
Gesellschaft einfach nicht leisten, Versager zu produzieren“ oder „Wir
investieren früh und sparen am Ende in erheblichem Maße Sozial- und
Knastkosten“ oder „Nur die Bildung führt zum wirtschaftlichen Erfolg
eines Volkes“ sind dort normaler, von allen gesellschaftlichen Gruppen
akzeptierter Standard. Und diesem Standard wird die gesamte
Bildungspolitik unterworfen!
Bei uns muss immer noch gekämpft werden darum, ob Kitas nun 25 oder 22 Kinder in der Gruppe haben [Finnland 8 – 10 bei zwei bis drei Kindergartenlehrern mit Abitur und Studium], ob Kinder einen Rechtsanspruch auf Krippen- oder Hortplätze haben sollen [in Finnland für jede Gemeinde obligatorisch], ob ein Schulpsychologe für 5000 oder 8000 Jugendliche zuständig ist [Finnland 1: 500], ob die arbeitende oder die versorgende Mutter die bessere Mutter ist, ob die Klassenfrequenzen nicht endlich niedriger werden können, mehr Lehrer für kleinere Klassen zur Verfügung stehen usw.
In einer
Diskussion in Turku erlebte ich bei dortiger Lehrerschaft völliges
Unverständnis über den in Deutschland allseits akzeptierten Begriff
„Schulversager“. Die finnische Antwort darauf war: „Wenn bei uns ein
Kind versagt hat, sind WIR als Gesellschaft für dieses Kind nicht gut
genug gewesen!“
Das deutsche dreigliedrige Schulsystem und die damit verbundene frühe Selektion nach der vierten Klasse wären in Finnland verfassungswidrig!
Also – Wach endlich auf, Niedersachsen!
Werner Biehl Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt Wilhelmshaven
Email: aw_biehl@gmx.de www.gruene-wilhelmshaven.de
_____________________________________________________________
Startseite/Aktuell | Kontakt | Links | Termine | Impressum | Karikaturen Fiktive Interviews | Schicken Sie uns Ihre Leserbriefe | Archiv | Leserbriefe | Spenden |
Startseite/Aktuell |
Kontakt |
Links |
Termine |
Impressum |
Karikaturen |
Fiktive Interviews|
Schicken Sie uns Ihre Leserbriefe |
Archiv |
Spenden |
Leserbriefe |
Newsletter |
|