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Scheinsicherheiten 04|09|2007

Viele unterschiedliche Meinungen ranken sich inzwischen um die Fäkalieneinleitungen am Südstrand. Neben genervten [‚ich kann das schon nicht mehr hören’], verzweifelten [‚das Baden ist kein Vergnügen mehr für mich’], wütenden [‚das darf doch nicht wahr sein, so eine Sauerei!’ ‚Hier schwimmt ja Scheiße!’] hört man Argumente, die das Problem herunterspielen [‚das war schon immer so’; ‚ich glaube nicht, dass das gesundheitsgefährdend ist’].
Es ist durchaus legitim, persönliche Auffassungen zu äußern. Für fragwürdig halte ich es allerdings, wenn die eigene ungeprüfte Meinung als Wahrheit dargestellt wird. Zur Beurteilung, mit welcher Bakteriendichte ich in Berührung komme, wie schnell sich das Abwasser im Tidenstrom verteilt, wann es im Ostteil des Südstrandes ankommt, ob es die Gesundheit beeinträchtigt etc., ist Faktenwissen erforderlich.
Wer ohne dieses für Folgenlosigkeit
der Einleitungen plädiert, sollte klar
sagen, dass es sich um eine unbewiesene
Vermutung handelt. Vage Wunschbilder
von der Wahrheit, nicht überprüfte
Wahrnehmungen haben keinen Anspruch
auf Realität.Zur Dimension der Realität: Seit Anfang des Jahres bis einschließlich 31.07.07 gab es insgesamt 66 Einleitungstage, davon allein im Juli 14 mit insgesamt 27 Abschlägen, da an manchen Tagen mehrfach abgeschlagen wird.
Allein im Juli d.J. lag die Einleitungsmenge
bei 129.050 Kubikmeter. Vom 18.06.07 bis
zum 16.08.07 gab es 12 Tage mit Badeverboten
die aber nur während der Badezeit [3 h vor
bis 3 h nach Hochwasser] erteilt werden. Insgesamt lagen in dieser Zeit 24 Einleitungstage, also 12 außerhalb der Badezeit. Wer dann gebadet hat, sah keine rote Flagge!
Fragwürdig finde ich auch, dass die städtische Verwaltung qua Festlegung über Sein oder Nichtsein von Gesundheitsgefährdungen ent- scheidet [siehe Antwort des Umweltdezernenten in der ‚EXTRA 3’-Sendung auf die Frage, ob eine Gesundheitsgefährdung vorläge: ‚NEIN’]. Irgendwie erinnert mich das an den Erzbischof Usher [1581-1656], der die Vertreibung aus dem Paradies auf Montag, den 10. November 4004 v. Chr. datierte. Weder dafür, noch für die Richtigkeit der Antwort des Dezernenten gibt es Belege. Fakten bilden den Kontrast: schon winzige Hautverletzungen können Einfallstore für Entzündungen verursachende Bakterien sein [WZ vom 25.08.07]; solche sind bei einer Einleitung reichlich im Abwasserstrom vorhanden; das belastete Wasser kann erheblich zeitverzögert die östlichen Teile des Badestrandes erreichen; erhebliche Grenzwertüberschreitungen der pathogenen Bakterien von der Einleitstelle bis zum Aquarium wurden festge- stellt [Ergebnisse der Untersuchung vom 28.02.07].
Kontraste bilden auch Berichte von Südstrand- schwimmern, die mit entzündeten Hautverletzungen zu kämpfen hatten bzw. haben. Wenn angeblich keine Gefahr der Kontamination mit den Fäkalbakterien besteht, warum wurden dann die Badeverbote beschlossen?
Die Diskussion ist von einer erstaunlichen
Unfähigkeit, zwischen Wunschdenken und
Realität zu unterscheiden, gekennzeichnet. Wissenschaftliche Gutachten werden herangezogen, um Scheinsicherheiten zu verbreiten, selbst wenn die bakterielle Badegewässerverunreinigung nicht Gegen- stand des Gutachtens war. Warum wird nicht ehrlich gesagt, dass es keine Beweislage für Sicherheit gibt und jeder Einzelne daher ausschließlich für sich selbst entscheiden muss, ob er/sie das Risiko auf sich nehmen will, ggf. in Kontakt mit den Abwasserbakterien zu kommen?
Der Beweispflicht, dass die Fäkaleinleitungen
am Badestrand trotz ihrer großen Mengen undHäufigkeiten unschädlich seien, kann durchLippenbekenntnisse nicht Genüge getan werden.
 Dr. Gisela Gerdes Südstrand 68 26382 Wilhelmshaven
Infoblatt: [Download Infoblatt Messung vom 28. Februar 2007] Videoempfehlung: EXTRA 3 und die Fäkalien
...probieren Sie unbedingt auch: [28|09|06 BADEZONEN-PRÄVENTION_2007] [07|09|06 STADT LÖST FÄKALIEN PROBLEM]
...oder den Menuepunkt: [Fäkalien-Einleitung] _____________________________________________________
Die veröffentlichten Leserbriefe stellen keine redaktionelle Meinungsäusserung dar. Wir stellen die Leserbriefe möglichst ungekürzt [ungeschminkt] ins Netz, damit hier die Bürger mit vollem Wortlaut ihrer Meinung Ausdruck verleihen können. ...und bitte schreiben Sie uns weiter! _____________________________________________________
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