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Die Lösung der Kinderfrage
28|04|2012



Die Gesellschaft befindet sich z. Zt. im Endstadium mit ultramonetärem Bewusstsein und sollte sich ´mal überlegen, ob es da nich noch ein paar andere Dinge gibt, die vielleicht wichtiger sind, als Geld.

TAKE CARE, TAKE A CHILD, JOIN THE FUTURE!

Sanft trommeln die manikürten Fingernägel auf dem Rosenholzschreibtisch, ein ernster Blick unterstreicht seine Worte: "Wir haben das damals nicht mehr ausgehalten, diese ständige Benachteiligung der armen Kinder: Erst wurden die ärmeren Familien von der Bundesregierung beim Elterngeld grob benachteiligt, dann sollte ihnen auch noch das Betreuungsgeld, das die Verdiener bekommen, vom Hartz-IV-Satz abgezogen werden."

Der Chairman von Child-Invest Inc. setzt seine schwere Hornbrille ab, poliert sie am Ärmel seines weichen Zegna-Anzugs und schaut sorgenvoll aus dem Fenster seines Büros im 20. Stock. "Sehen Sie, diese vielen Kinder, allein in Deutschland leben 1,6 Millionen von Hartz IV, die sind doch ein Kapital für die Zukunft, das lag völlig brach, das konnten wir nicht mit ansehen."

Den Chairman hält es nicht in seinem Eames-Chair, mit großen Schritten pflügt er den tiefblauen chinesischen Seidenteppich: "Als dann zu uns durchdrang, dass so ein Hartz-Kind nur 2,57 Euro täglich für Essen und Trinken bekam, haben wir uns zusammengesetzt. Ausgezeichnete Ärzte waren bei unserem ersten Treffen dabei, eine Reihe prominenter Juristen, unverzichtbar wenn man die Verträge wasserdicht machen will, und natürlich Private-Equity-Leute, denn bevor wir an die Börse gingen, brauchten wir ja eine Menge Risiko-Kapital. Und 1,6 Millionen Kinder wollen natürlich erstmal bewältigt werden." Der Chairman lockert den Knoten seiner Herm?s-Krawatte. "Jeden Tag ordentliches Essen für alle, nicht unbedingt Luxus, aber ausgewogene Kost: Obst und Gemüse, frischer Fisch, kein Fastfood, alles aus biologischem Anbau, darauf bestehen wir."

Ein scharfer Blick über die Brille signalisiert: Der Mann hat alles im Griff, dem kann man vertrauen. "Extrem wichtig war für uns auch die Gesundheitsfürsorge. Die Kleinen sollten ein Rund-um-sorglos-Paket bekommen, keine Wartezeiten beim Arzt mehr, regelmäßige Untersuchungen, da haben wir an nichts gespart. Und natürlich Sport, auf zehn Kinder kommt ein Personal-Trainer. Zeit genug war ja da, denn in diese Schulen, mit Ihren unerträglichen hygienischen Verhältnissen, mit ihren Schulhof-Prügeleien, den Risiken früher Verletzungen, haben wir sie natürlich nicht geschickt. Nein, wer von uns ausgewählt wurde, der war frei. Frei von allen Sorgen und Mühen. Schulfrei für alle habe ich immer gesagt." Ein mildes Lächeln ziert das glatte Gesicht des Chairman.

"Ich habe dann diesen Slogan erfunden: TAKE CARE, TAKE A CHILD, JOIN THE FUTURE! Anzeigen in allen Opinion-Leader-Blättern. Hat ein Heidengeld gekostet, aber damit haben wir jede Menge Kapital eingesammelt. Anfänglich gab es Kritik an der späten Verzinsung, aber als dann klar wurde, das jeder Anleger ab einer bestimmten Größenordnung ein eigenes Kind für sich bekommen würde, war dann kein Halten mehr. Uns wurden die Anteilscheine nur so aus den Händen gerissen. Denn unser Geschäftsmodell ist für alle Beteiligten ideal: Die Kinder haben bis zum 14. Lebensjahr eine wundervolle Kindheit, die Eltern müssen sich um nichts mehr kümmern und dem Staat liegt keiner mehr auf der Tasche. Die Anleger haben neben beträchtlichen Gewinnen auch den Anspruch auf persönliche Human-Ressources.

Sicher, nach dem 14. Lebensjahr müssen die Jugendlichen dann in die Verantwortung: Mal ist es eine Niere, die gebraucht wird, schon mal ein Auge, dann wieder Hautstücke zur Transplantation, selten ein ganzer Arm oder ein Bein. So ein junger Mensch weiß, dass er etwas Gutes tut, wenn er Organe spendet. Zugegeben, wenn sie 18 werden, und damit reif für die Herz-Leber-Lunge-Transplantationen, dann ist das Verfallsdatum abhängig vom Markt: Manchmal geht Herz oder Leber gerade besonders gut. Das war es dann. Aber bis dahin leben unsere Kleinen doch wie Gott in Frankreich. Und natürlich kümmern wir uns um eine würdige Beerdigung, Orgel, Blumen, Priester, alles da."

Der Mann im Dreiteiler setzt sich wieder, ein kurzer Blick auf das Handgelenk, seine Chopard zeigt ihm an, dass er zum Ende kommen muss. "Ich bin sicher, an unserem Beispiel wird deutlich, dass nur der Markt gesellschaftliche Probleme löst. Angebot und Nachfrage haben in unserem Fall zu einem eindeutig besseren Leben für alle Beteiligten geführt. Für Anleger und Angelegte.

Ich denke, wir werden unser Geschäftsmodell ausweiten. In Spanien zum Beispiel ist die Hälfte der Jugend arbeitslos, in Großbritannien ist es auch bald so weit, da kann ich nur sagen: Das Angebot existiert bereits, wir müssen nur die Nachfrage noch organisieren. - Und dass Sie mir ja gut über unser Unternehmen schreiben. Wenn Sie rausgehen, können Sie gleich eine frische Leber mitnehmen, in Redaktionen wird doch immer so viel getrunken", sagt der Chairman und zum ersten Mal höre ich ihn kichern.


Uli Gellermann

Quelle: Rationalgalerie

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