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Klarheit bei Klimafinanzierung entscheidend für Durchbruch 08|12|2015
Nichtstun wird verdammt "teuer".
Germanwatch sieht Fortschritte, aber auch noch viel Arbeit für Minister / Echte Nachbesserungsrunden und mehr Geld für Klimaschutz und -anpassung sowie Schäden und Verluste gefordert
Ein deutlich zu langsames Verhandlungstempo aber auch erste wichtige Fortschritte sieht die Umwelt-und Entwicklungsorganisation Germanwatch nach dem Ende der ersten Halbzeit beim Klimagipfel in Paris. "Ab jetzt liegt die Verantwortung für einen erfolgreichen Abschluss des Klimagipfels bei der französischen Präsidentschaft und den Ministern. Das Tempo in der ersten Woche war zu langsam - die Minister müssen nun mit neuer Ernsthaftigkeit verhandeln", sagt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch.
Dennoch seien auch erste wichtige Fortschritte gemacht worden. "Es wird wahrscheinlicher, dass ein zentrales Anliegen der verletzlichsten Länder zumindest im Text anerkannt wird: den Anstieg der Temperatur auf 1,5 Grad zu begrenzen", so Bals. Es sei zudem deutlich geworden, dass die meisten Länder alle fünf Jahre die Klimaziele überprüfen wollen. Christoph Bals warnt jedoch: "Bei der angestrebten Nachbesserung der Ziele alle fünf Jahre darf es nicht um Plauderrunden gehen. Es muss ein klares Mandat geben, die Klimaschutz- und Finanzierungsziele der Staaten so zu verschärfen, dass die globalen Langfristziele für Klimaschutz und Anpassung erreicht werden. Diese Themen müssen nun die Minister angehen."
Für einen Durchbruch dürfte entscheidend sein, dass auch Klarheit zur Klimafinanzierung im neuen Abkommen geschaffen wird. Bals: "Es muss Verlässlichkeit geben, dass nach 2020 ausreichend Finanzierung bereit steht - denn sie ermöglicht die notwendige Anpassung an den Klimawandel und ambitionierteren Klimaschutz in ärmeren Ländern." Ein Durchbruch könnte so aussehen: Die Industrieländer wären bereit, alle fünf Jahre auch ihre Klimafinanzierungsziele anzuheben und die reicheren Schwellenländer würden einen Teil des Anstiegs mobilisieren, der über die bereits zugesagten 100 Milliarden Dollar jährlich für ärmere Länder hinausgeht.
Nicht zuletzt werde bei den Verhandlungen zunehmend anerkannt, dass der Umgang mit klimabedingten Schäden und Verlusten in das Abkommen aufgenommen werden muss. Christoph Bals: "Es ist aber noch ein weiter Weg zu dem ehrgeizigen und wirksamen Abkommen, das wir brauchen. Eine Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 2 oder gar 1,5 Grad wird erst dann glaubwürdig, wenn sie in ein konkretes Ziel zum weltweiten Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas übersetzt wird. Und wenn es ernsthafte Nachbesserungen gibt, um das Ziel zu erreichen."
Quelle: Germanwatch
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