Damit liegt die Erntemenge in etwa im Mittel der Jahre 2015 bis 2019, aber mit einem Minus von 9 Prozent bzw. 900.000 Tonnen recht deutlich unterhalb des Vorjahresergebnisses von 9,8 Millionen Tonnen. Dieses Ergebnis ist auf eine geringere Anbaufläche in Höhe von 1,32 Millionen Hektar
[- 2,3 Prozent gegenüber 2019] und auf geringere Hektarerträge von 6,7 Tonnen
[-7 Prozent gegenüber 2019] zurückzuführen. Dieses Ertragsniveau zeigt, dass die Niederschläge im Mai und Juni für die Wintergerste zu spät kamen und somit nicht mehr zu einer Ertragsstabilisierung beitragen konnten.
Die Wintergerstenerträge fallen in Abhängigkeit der Niederschlagsmengen und der -verteilung, der Bodengüte und damit der Wasserhaltefähigkeit der Böden selbst kleinräumig sehr heterogen aus. Ebenfalls sehr unterschiedlich gestaltet sich der Fortgang der Erntearbeiten. Die unbeständigen Witterungsbedingungen der letzten beiden Wochen haben die Landwirte immer wieder zu Erntepausen gezwungen. Die Ernte von Winterweizen und von Winterraps hat erst in wenigen Regionen begonnen. Repräsentative Angaben über Erntemengen und -qualitäten sind voraussichtlich Ende Juli verfügbar.
Für einen zügigen Fortgang der Getreide- und Rapsernte hoffen die deutschen Landwirte in den nächsten Wochen auf trockene Witterungsbedingungen. "Gerade der Winterweizen verliert an Qualität, sofern die erntereifen Bestände wiederholten Niederschlägen ausgesetzt sind und somit nicht geerntet werden können" erläutert Rukwied mit Blick auf die Ernte der wichtigsten Getreideart im deutschen Anbau. Für eine üppige Entwicklung der Maisbestände und des Grünlandaufwuchses ist dagegen eine gleichmäßige Wasserversorgung erforderlich, damit Futterbaubetriebe ausreichend Grundfutter für ihre Tierbestände bergen können.
Der Erntebericht des DBV basiert auf den Umfragen unter den 18 Landesbauerverbänden über die tatsächlich geernteten Mengen. Über den weiteren Verlauf der Getreide- und Rapsernte wird der DBV in 14 Tagen berichten.
Quelle:
Deutscher Bauernverband
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