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Antiport erhält Preis für Zivilcourage 2009
16|03|2010



Michael Diers bei der Übergabe des Preises für Zivilcourage 2009

Bevor ich den diesjährigen Preisträger benenne, möchte ich vorab etwas zum Preis und zum Thema Zivilcourage sagen.

Heute ist der niedersächsische Aktionstag für Zivilcourage und auch in unserer Region sollte dieses Thema ernster genommen werden. Diesen Preis heute verstehe ich auch als politischen Preis für Zivilcourage.
 
Ohne die Arbeit der Bürgerinitiativen würden viele Projekte, die ausschließlich von wirtschafts- und politischen Interessen geprägt sind, eins zu eins verwirklicht werden. Daher war es und wird es Zeit, dass auch die BürgerInnen in Wilhelmshaven sich organisieren und ihre Rechte auf Mitbestimmung einfordern.

Und genau hier sehe ich ein Problem für die Zukunft. Der Bürger, zieht sich mehr und mehr zurück. Läßt andere Stimme sein und damit andere für ihre eigenen Interessen kämpfen. Das mag an der Ohnmacht liegen, an dem Gefühl nichts bewirken zu können. Aber diese Auseinandersetzung ist notwendig.

Umso mehr, da gerade die letzten Jahre seitens der Politik die Bereitschaft zuzuhören abgenommen hat. Vielleicht werden deswegen Forderungen immer radikaler formuliert, weil erst dann etwas bewegt werden kann.


Sich im Stillen auf die Bürgerinitiative zu berufen und die Bürgerinitiative als Stellvertreter der eigenen Tatenlosigkeit zu instrumentalisieren, spielt denjenigen in die Hände, die sich händereibend über alles hinwegsetzen. Hier muss es dauerhaft gelingen, den Bürger zu motivieren ihn aus der Untätigkeit herauszulösen.

Und nun darf ich Ihnen den diesjährigen Preisträger für das Jahr 2009 nennen. Es ist die Bürgerinitiative Antiport, die Bürger gegen den JadeWeserPort.

Bürgerinitiativen sind Sinnbild für Bürgerbewusstsein und für Aufklärung und das auch gegen die stärksten gegenteiligen Interessensstürme.
 
Vielleicht sind Bürgerinitiativen der natürlich Feind des Lobbyisten.
Und genau diesen Lobbyisten haben die Antiportler immer wieder die Stirn geboten.
 
Leider gibt es in dieser Stadt so etwas wie „Wilhelmshavener Verhältnisse“. Diese Verhältnisse stehen oft für die Verdrängung der Realität und nicht für eine konstruktive Auseinandersetzung.
 
Das sogenannte "Jahrhundertprojekt", kann genauso auch ein „Jahrhundertprojekt des Scheiterns“ sein und genau das müsste nicht sein, wenn man von vornherein versucht hätte Kritiker wie Befürworter, von Anfang an, gleich ernst zu nehmen. Hier zeigt sich einmal mehr, wie wichtig eben auch eine Gegenbasis ist, die aus Eigeninitiative und Gegenöffentlichkeitsbewusstsein gesteuert wird.

Gerade solche Gruppierungen sind notwendig, ihr Handeln wird somit eine Form der Zivilcourage, die gebraucht wird.
 
Das bedeutet dann eben auch Standfestigkeit, Glauben an die eigene Sache, Glauben an sich; denn mit Gegenwind ist immer zu rechnen und die Antiportler hatten genügend davon. Selbst eine Klage hat sie keineswegs verschreckt. Unbeirrbar und selbstbewusst zeigten und zeigen sie sich auch heute noch in anderen Zusammenhängen.

In öffentlichen Auftritten widerlegten sie auf der Basis von sauber recherchierten und realistischen Zahlen die waghalsigen und überzogenen Versprechen der Lobbyisten und der PolitikerInnen. Denn viele PolitikerInnen agierten allzuoft nach der Adenauerdevise: Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?

Die Containerumschlagszahlen sind drastisch gesunken und die Warenstromverlagerung nach Rotterdam und Antwerpen zeugen von einem sich verhärtenden Konkurrenzgefüge. Jetzt wird überlegt, Containerkontingente aus Bremerhaven abzuziehen, damit der Wilhelmshavener Hafen wenigstens zum Teil bebaut und ausgelastet werden kann. Ob zukünftig jemals die Warenverkehre überhaupt noch dem Wachstumsdenken folgen werden, ist fraglich.

Klar wird, dass nichts klar ist. Es wird behauptet, gegenbehauptet, in Frage gestellt und dann von allem wieder das Gegenteil behauptet. Letztendlich der immer wiederkehrende Versuch Verwirrung zu stiften, um auf diese Weise alles so umzusetzen, wie es gerade passt.
 
Wobei ich auch dazu sagen möchte. Wir wissen nicht was passiert. Die Vorzeichen mögen im Augenblick schlecht stehen, aber wissen wir wirklich schon jetzt was in fünf oder in zehn Jahren sein wird?


Der Preis für Zivilcourage 2009.

Und dennoch, es gibt immer wieder Gründe genug für diese und andere Bürgerinitiativen. Sie sind wichtig um den Überblick zu behalten und den Finger in die Wunde zu legen. Die Bürgerinitiative gegen den Jade Weser Port mit ihren Mitgliedern klagte im Rahmen ihrer Tätigkeit bis zum Jahre 2008 sogar in einem aufwendigen Verfahren gegen den geplanten Containerhafen, welches sie aber letztlich verlor.

Für den Jade Weser Port werden wohl ca. 1 Milliarde Euro ausgegeben.
Viel Geld und wichtiges Geld für das Menschen die Verantwortung übernehmen müssen und werden. Vielleicht auch ein Erfolg der Antiportler.

Wir ehren heute eine Bürgerinitiative, die ihre Arbeit mit dem Beginn der Bauarbeiten am geplanten Containerhafen eingestellt hat, deren Mitglieder sich aber teilweise immer noch in anderen Initiativen, neu organisierten Vereinigungen wie z. B. der Zeche Rüstersiel oder den Kaiserlichen Kanalarbeiterinnen oder sogar im Rat der Stadt Wilhelmshaven für die Umwelt und mehr Ehrlichkeit in öffentlichen Debatten engagieren.

Und so freue ich mich heute diesen Preis für Zivilcourage 2009 an die Bürger gegen den Jade Weser Port zu überreichen.

Laudatio:

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Michael Diers
Geschäftsführender Redaktionsleiter | Radio Jade

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