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Chaostage Banter See
Auch Schwäne fühlen sich ohne Grodendammöffnung sauwohl am und im Banter See.
12-05-2017 - Gutachterei wird endgültig zur Farce.
Nachdem auch der Letzte feststellen musste, dass das jüngste Gutachten zur Blaualgenbekämpfung das Papier nicht wert ist, auf dem es steht, wurde genau das ca 2 Stunden im Umweltausschuss am 11. Mai 2017 zelebriert.
Die Stimmung war wie bei einem Sketch von Loriot, d. h. man versuchte sich in einer sinnlosen Diskussion über ein Gutachten, das von seinem "Macher" als Zusammenfassung der vorgelegten Datensätze der Verwaltung dargestellt wurde.
Anstatt neue Messungen vorzunehmen, bezog man sich in fast jeder Hinsicht auf das, wir wiederholen uns hier gerne, hochumstrittene Manzenrieder Gutachten, das auf Vermutungen fusst.
Manzenrieder hat schon das Hookstief bearbeitet, d. h. durch den massiven Salzwassereintrag zwar die Blaualgenblüte eleminiert, aber dafür Flora und Faunea komplett verändert.
Dass, so stellte man fest, wird auch bei einer geregelten Zufuhr von Wasser aus dem Großen Hafen passieren und somit, wie ein Angler im Publikum, ca 14 Arten von Fischen den Garaus bereiten – schlecht für den Angelverein, aber ´mal ganz ehrlich unter uns; gut für wen eigentlich?
Klaus Börgmann [NABU-Kreisgruppe Wilhelmshaven e. V.] definiert den Banter See als ausgewachsenes und wichtiges Biotop. Seine Zahlen der Rastvögel weiche stark von denen des Gutachtens ab, was nur daran liegen kann, weil der Banter See so artenreich wäre. Er hat Probleme damit, dass der See nach der Öffnung des Grodendamms nicht so bleiben könnte, wie er ist.
Er plädiert für die Nullhypothese, also nichts tun und nebenbei die günstigste Lösung, da die Blaualgenblüte von 2008 bis heute nicht mehr so häufig auftrat, was hypothetisch belegt, dass das Freistrahlverfahren oder die Verringerung der Nährstoffeinträge Wirkung zeigen, auch wenn immer darauf verwiesen würde, dass man sich gerade beim Freistrahlverfahren immer gutachterlich darauf beruft, dass die Verwirbelung des Wassers durch das Wetter bzw. den Wind überlagert würde.
Dr. Günther Schulte [FDP] wies mehrfach darauf hin, dass überhaupt keine beweisbaren Fakten vorliegen würden, was bedeutet, es gibt gar keine wissenschaftliche Grundlage, um den Grodendamm zu öffnen. Das bedeutet, dass man auch nicht mit einer Machbarkeitsstudie überprüfen muss, wie man den Grodendamm öffnet und was es letzendlich kostet.
Da blieb Oliver Leinert [Eigenbetrieb Grundstücke und Gebäude der Stadt Wilhelmshaven (GGS)] schmerzfrei und versuchte unter die Abstimmungsberechtigten den Virus zu verbreiten, dass so eine Machbarkeitsstudie letztendlich doch zu einer objektiveren Meinungsbildung beitragen würde, weil man so schon anhand der Kosten eine geregelte Öffnung ausschließen könnte, weil es einfach zu teuer wäre?
Livesatire wirklich nicht mehr zu überbietenDer Gutachter selbst plädiert für weitere grundlegendere Untersuchungen, weil alle dargerstellten Szenarien auf Vermutungen beruhen.
In der Zwischenzeit überprüft man, ob der Banter See unter die sogenannte Wasserrahmenrichtlinie fällt. Das bedeutet, würde sich das Wasser des Banter Sees oder das des Großen Hafens durch eine Öffnung verschlechtern, gar nicht geöffnet werden dürfte.
Der anwesende Ulrich Wegener [Abteilungsleiter, Wasserwirtschaft und Küstenschutz] hatte noch im Kopf, dass das Wasser aus dem Großen Hafen mitnichten qualitativ besser wäre, als das des Banter Sees. Er ging auf die Nährstoffeinträge der Landwirtschaft ein, die bei einer Öffnung über den Ems-Jade-Kanal und den Großen Hafen letztendlich auch im Banter See landen würden.
Dadurch würde die Wasserqualität verschlechtert, was für ein Planfeststellungsverfahren bedeuten würde, er müsste die Unterlagen dauernd zurückschicken.
Nikša Marušić [Sachbearbeiter/in Bodenschutz - Altlasten/Grundwasser], der auch den Arbeitskreis Banter See leitet, vermisste im vorgelegten Gutachten die Betrachtung des Ultrasschallverfahrens oder verstand überhaupt nicht, wie man die Salinität kaum verändern möchte, aber Salzwasser unbedingt bräuchte, um die Blaualgenblüte zu bekämpfen.
Michael von den Berg [Grüne Wilhelmshaven] stellte einen Antrag auf Vertagung, weil man im Gegensatz zur Verwaltung gar keine Zeit hatte, sich die 100 Seiten [satirische Anm. d. Red.:] "Gutachten für ein Gutachten" in ausreichender Zeit durchzulesen. Diesem Antrag wurde letztendlich aber nicht stattgegeben.
Nebenbei sei bemerkt, dass es einige Arten auf der Roten Liste gäbe, wie z. B. die "Schraubige Salde", die bei einer Versalzung des Banter Sees schlichtweg von der Bildfläche verschwinden würde.
Letztendlich diskutierte man über "try and error" für mindestens 15 Millionen Euro Steuergeld.
War da nicht was mit Geld sinnvoll einsetzen und die Stadt muss sparen, um sich dringend ein millionenschweres niegelnagelneues Krankenhaus zulegen zu können?
Jetzt prüft man die technische Machbarkeit einer Grodendammöffnung, obwohl man gar nicht weiß, ob man das überhaupt will und ob es sachlich sinnvoll wäre – Chapeau, darauf muss man erstmal von selbst kommen.
Fundstück vom Grodendamm im Banter See: Seenadeln.
... ach ja, so ganz nebenbei fanden Taucher am Grodendamm Seenadeln und fragen sich gerade, ob diese Art auch auf der Roten Liste steht.
Fazit:Wenigstens behauptet niemand mehr, der Banter See sei tot.
Es lebe Loriot!
Wolf-Dietrich Hufenbach
GRUPPO635 | definitif
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