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Landwirte hoffen auf beständiges Erntewetter
Die Witterungsbedingungen führen auch zu Schäden an den Getreidefeldern.
24-07-2017 - 1. DBV-Erntebericht: Wintergerstenernte erreicht Vorjahresniveau von 9 Millionen Tonnen
In weiten Teilen Deutschlands sind mehr als drei Viertel der Wintergerste geerntet worden. Die zuletzt unbeständige Witterung hat jedoch regional immer wieder zu Unterbrechungen der Erntearbeiten geführt. Vor allem für die noch bevorstehende Ernte von Winterweizen und Winterraps benötigen die Landwirte trockene und sonnige Witterungsbedingungen für einen zügigen Erntefortgang. Schon jetzt ist zu erkennen, dass in einigen Regionen Winterweizen und insbesondere auch Raps stark unter der Frühjahrstrockenheit und zuletzt unter der Hitzewelle im Juni gelitten haben. Die daraus resultierenden Ertragsminderungen zeichnen sich deutlich ab. Dies geht aus dem 1. Erntebericht des Deutschen Bauernverbandes [DBV] hervor, der auf Umfragen unter den 18 Landesbauernverbänden über die tatsächlich geernteten Mengen basiert. Über den weiteren Verlauf der Getreide- und Rapsernte wird der DBV im vierzehntägigen Turnus berichten.
Nahezu abgeschlossen ist die Wintergerstenernte in den Frühdruschgebieten entlang der Rheinschiene. Die Wintergerstenbestände in den nördlichen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie den Mittelgebirgslagen sind dagegen erst später erntereif. Auf der Grundlage der bisherigen Ernteergebnisse geht der Deutsche Bauernverband im Bundesdurchschnitt von einem Wintergerstenertrag von knapp 7,3 Tonnen pro Hektar aus. Gegenüber dem Vorjahresertrag [7,1 Tonnen pro Hektar] entspricht dies einer dreiprozentigen Ertragssteigerung. Regional wurden jedoch sehr unterschiedliche Erträge verbucht, kritische Einflussfaktoren waren hier Bodengüte und Wasserhaltevermögen. Bei einer Anbaufläche von knapp 1,24 Millionen Hektar Wintergerste [minus 2,3 Prozent gegenüber 2016] erwartet der DBV eine Wintergerstenernte von insgesamt 9,0 Millionen Tonnen, was der Vorjahresernte entspricht. Der Mittelwert der Jahre 2012 bis 2016 in Höhe von 8,7 Millionen Tonnen wird damit leicht übertroffen. Die Qualitäten der Wintergerstenernte 2017, gemessen in Hektolitergewicht, liegen überwiegend im zufriedenstellenden Bereich [64 kg/hl bis 68 kg/hl], fallen aber örtlich auf teils deutlich unter 60 kg/hl ab.
Die im Winter 2016/17 und in diesem Frühjahr vielfach geringen Niederschläge sowie die Hitzewelle in der zweiten Juni-Hälfte haben den Wintergerstenbeständen also nicht so stark geschadet wie zunächst befürchtet. Regional war die unbeständige Witterung Ende Juni/Anfang Juli problematischer für die erntereifen Wintergerstenbestände. So haben wiederkehrende Niederschläge die Befahrbarkeit der Flächen beeinträchtigt und zu Lagergetreide, abknickenden Ähren sowie Zwiewuchs geführt.
Die zu erzielenden Getreidepreise und damit die wirtschaftliche Situation der deutschen Ackerbaubetriebe hat sich gegenüber der vergangenen Ernte leicht verbessert. Lagen die Erzeugerpreise für eine Tonne Wintergerste zu Beginn der Ernte 2016 teilweise deutlich unter 120 Euro, lassen sich aktuell Erzeugerpreise von 125 bis 145 Euro pro Tonne Wintergerste erlösen. Die weitere Preisentwicklung für die deutschen Ackerbaubetriebe ist jedoch nicht allein vom Ernteaufkommen und von den erzielten Qualitäten in Deutschland abhängig. Vielmehr geht ein entscheidender Einfluss von der europäischen und der weltweiten Getreideernte aus. So wird für die EU-28 mit 298 Millionen Tonnen nur noch eine knapp durchschnittliche Ernte erwartet. Auch die Bestände des weltweit wichtigsten Getreides Mais werden aufgrund der das Angebot übersteigenden Nachfrage schrumpfen.
Quelle: Deutscher Bauernverband
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