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GRÜNdonnerstag in Jever zur Nachhaltigen Krabbenfischerei
Krabbenfischer stehen sozusagen zwischen den Stühlen, denn sie müssen mit der Fischerei ihren Lebensunterhalt in einer Naturschutzzone verdienen, was nicht immer ganz spannungsfrei verläuft.
20-06-2018 – Zum monatlichen grünen Donnerstag im Juni konnte der KV-Friesland Bündnis90/Die Grünen dieses Mal Günter Klever aus Großheide, Geschäftsführer zweier Erzeugergemeinschaften von Küstenfischern im Wattenmeer in Ost- und Nordfriesland, begrüßen.
Die 55 in den Erzeugergemeinschaften zusammengeschlossenen Krabbenfischer achten auf nachhaltigen, fürsorglichen- und verantwortungsvollen Krabbenfang im Weltnaturerbe Wattenmeer.
Um die Qualität seiner Produkte zu belegen hatte Günter Klever einige Kilo Krabben mitgebracht, die von den anwesenden Grünen in Handarbeit gepult und verzehrt werden durften, was alle mit Begeisterung taten und dabei ihre Geschichten mit den Krabben austauschten. Günter Klever verstand es, die Gesprächsrunde zu einem lockeren Klönsnack werden zu lassen und beantwortete dabei sehr kompetent und erfahren alle aufkommenden Fragen. Nebenbei zeigte er ein Modell eines Siebfanggerätes, das so konstruiert ist, dass es den Beifang größerer Fische verhindert. Dieses Netz berührt zwar den Meeresboden, wühlt ihn aber nicht auf. Auch die umstrittene Verarbeitung der Krabben in Marokko und ihren Rücktransport in die EU wurde ausführlich erläutert. Eine wirtschaftliche und örtliche Alternative ist bisher nicht in Sicht, da die Entwicklung einer effizienten Krabbenschälmachine bisher gescheitert ist und die Lohnkosten in Europa vergleichsweise hoch sind.
Jeder, der schon einmal an einer Fahrt mit einem Fischkutter teilgenommen hat, weiß, dass die frischgefangenen Krabben gleich an Bord in Nordseewasser handwerklich gekocht und bis zur Anlandung im Kühlraum bei niedrigen Temperaturen gelagert werden. Zur Qualitätssicherung durchlaufen alle Krabbenfischer an der Nordsee einen aufwendigen Zertifizierungsprozess nach den Regeln des Marine Stewardship Council [MSC]. Jeder Verbraucher, der verantwortungsbewusst Fisch kauft, sollte auf dieses Zeichen beim Kauf achten. Die Krabbenfischer unterwerfen sich außerdem den Richtlinien zur Behandlung und Verarbeitung von Speisekrabben an Bord. So soll sich der Fang nur auf eine Tide beschränken. Auch gibt es ganz klare Regeln für die Nutzung der Schöpfgeräte oder Kescher, das Siedewasser, Siededauer, die Abfüllung und allgemeine hygienische Vorschriften. So dürfen Krabben nach dem Sieden generell nicht mit Wasser abgekühlt und nur bedingt Salz in das Siedewasser gegeben werden. Die Fischer verpflichten sich freiwillig zu höheren Naturschutzauflagen als gefordert und wollen mit der Einhaltung der Förderungsrichtlinie u.a. die Schaffung von Mehrwert, Steigerung der Attraktivität für junge Menschen und die Förderung von Innovation bei der Verarbeitung und Vermarktung der Fischereierzeugnisse erreichen. Auch die Stärkung und Nutzung des Umweltvermögens im Fischwirtschaftsgebiet gehört dazu.
Zum Schluss hatten die Anwesenden das sichere Gefühl, dass die Krabbenfischer in dieser Form nicht nur zur Wertschöpfung, sondern auch zum Erhalt des Wattenmeeres und ihres soziokulturellen Erbe beitragen. Was wäre die Küste ohne ihre Fischkutter und den Verzehr frischer Krabben?
Quelle: BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN | KREISVERBAND FRIESLAND
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