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Hände weg vom Grodendamm
26|07|2014



Jochen Martin während seiner Rede auf dem Valois-Platz in Wilhelmshaven am 15. Juli 2014.

Rede-Manuskript anlässlich der Demonstration gegen den Bebauungswahn am Banter See am 15. Juli 2014.

Liebe Banter-See-Freunde,
das schöne Fußballfest klingt allmählich aus und unmittelbar bevorstehende Entscheidungen zwingen uns in den Alltag zurück:
So soll der Rat der Stadt schon nach der Sommerpause erneut einen Beschluss zur Öffnung des Grodendamms fassen.

Dies sei eine Möglichkeit, mit der Blaualgenblüte fertig zu werden. So jedenfalls der von der Stadt bestellte Gutachter Dr. Manzenrieder. Seine Hand dafür ins Feuer legen, das will er aber dann doch nicht…

Diese verdammten Blaualgen! Sie tauchten auf, nachdem im Jahre 1983 6.000 aktive Wilhelmshavener die drohende Öffnung des Grodendamms abwenden konnten. Damit war die Absicht, den Banter See in ein Hafenbecken umzuwandeln, gescheitert. Es war unser Lohn für ein fünf Jahre andauerndes zähes Ringen.

Anteil an diesem Erfolg hatte sicherlich auch eine ungekannte Anzahl von SPD-Mitgliedern, die auf ihre Ratsvertreter eingewirkt haben.

Doch wen Gott liebt, den prüft er auch: In unserem Fall hat er den Lucifer dazu angestiftet, uns mit dieser Algenplage gehörig in die Suppe zu spucken.

Jetzt aber will die Stadt für Abhilfe sorgen: Grodendamm auf - Hafenwasser rein - Problem gelöst.

Klingt zunächst verlockend einfach: Mit dem Salzwasserzulauf aus dem Innenhafen den Killeralgen zu Leibe rücken und schon ist die Wasserqualität im Banter See wieder ok.

Doch diese Botschaft ist so simpel wie irreführend. Man muss nur den Beipackzettel zu dieser Salzkur-Therapie lesen:
In einer Tabelle hat besagter Gutachter festgehalten, dass man diese Heilmethode auf Risiken und Nebenwirkungen überprüfen muss. 10 Risiken listet er auf, bei denen er Handlungsbedarf sieht. Bei der Hälfte davon mahnt er erhöhten Handlungsbedarf an…

Doch das möchte man am liebsten bis zum Öffnungsbeschluss unter dem Teppich halten. Dies hat mir übrigens jüngst die Stadtverwaltung auch mehr oder weniger verklausuliert mitgeteilt.

Seit 2009 hat sich indessen das Artenspektrum der Blaualgen stark verändert. Und seit drei Jahren sind diese Plagegeister zudem nur noch selten aufgetaucht. Diese hoffnungsvollen Hinweise scheinen aber nicht bis ins Rathaus vorgedrungen zu sein. So unterbleibt denn auch die Frage nach dem Wieso und Warum.

Nun wär’s ja eigentlich das Gebot der Stunde, zunächst mal abzuwarten, wie sich diese ökologischen Veränderungsprozesse weiter entwickeln. Dies ist aber offenbar nicht im Sinne der Macher in unserer Stadt. Sie wollen den Rat jetzt zu einer überhasteten Entscheidung drängen.

Wir dagegen sollten den Rat dazu auffordern, dem Banter See eine Chance zum Selbstheilungsprozess einzuräumen. Diesen könnte man unterstützen, indem man den Blaualgen die Nahrungsgrundlage entzieht. Das Algenfutter steckt bekanntlich in den Weichsedimenten auf dem Boden des Banter Sees. Die könnte man absaugen. Für’s Erste würde es reichen, einige der tiefen Bodenlöcher mit Sand aufzufüllen. Durch das Zudecken der dort bis zu 4 m dicken Schlammschichten kämen die Giftalgen nicht mehr an ihr Futter heran.

Solche Begleitmaßnamen eines ökologischen Veränderungsprozesses sind weit weniger riskant als die Brachialmethode ‚Grodendammöffnung’.

Aber geht es den Machern wirklich nur um die Verbesserung der Wasserqualität?

Als ich den Vortrag von Herrn Manzenrieder auf der 2. Banter-See-Konferenz verarbeitete, kamen mir erste Zweifel.

Und bei anschließender Lektüre seines Gutachtens bestätigte sich mein Verdacht. Nach der Entschlackung eines Satzungetüms über die in Frage stehende Öffnungsweite des Grodendamms bleibt folgender aufschlussreicher Inhaltskern übrig:

Ich zitiere:
Die minimale Breite der Öffnung wird von den langfristigen Anforderungen der nautisch ausgerichteten Nutzungsperspektiven bestimmt.

Ich schließe daraus: Der alte Ratsbeschluss von 1978, den Banter See mit der Option des Anschlusses ans seeschifftiefe Wasser zu öffnen, soll jetzt handstreichartig durchgeboxt werden…

Das ist so schockierend, dass mich dies bis zum Einschlafen und darüber hinaus nicht loslässt:

I don’t have a Dream – I have a Nightmare -  einen Albtraum:

Mein inneres Auge erblickt zwei aus dem Wasser des Großen Hafens hervorlugende Augen. Die haben den Grodendamm fest im Blick!

Ich habe diese Augen schon mal gesehen - vor dem Geniusstrand. Es waren die Augen des Leviathans, eines monströsen Krokodils, das schon unseren Geniusstrand vernichtet hat. Mit seinem scharfzahnigen Riesenmaul und seinen spitzen Krallen hat es tiefe Löcher aus dem Jadebett gegraben und den hervorgeholten Sand solange mit dem Schwanz auf den Strand geschleudert bis der darunter begraben lag.

Jetzt sehe ich das Gruselmonster also im Großen Hafen auf der Lauer liegen. Offenbar will es in den Banter See hinein. Geduldig wartet es darauf, dass man den Grodendamm ein ganz klein bisschen öffnet, um sich dann blitzartig in das Loch hineinzuzwängen. Was dann kommt, ist nur noch Routinearbeit. Mit Zähnen und Klauen lockert es die Festigkeit des Dammkörpers auf und mit kräftigen Rüttelbewegungen des Körpers - unterstützt durch die Peitschenschläge seines Hinterteils - schafft es den Schutt beiseite. Und schon ist der Weg frei für die nautisch ausgerichteten Nutzungsperspektiven.

Sowas dürfen wir uns nicht gefallen lassen! Deshalb auch ein Appell speziell an die SPD- und CDU-Parteimitglieder: Sprecht mit Euren Ratsvertretern! Überzeugt sie davon, dass es für den Banter See besser ist, den Selbstheilungsprozess durch Entfernung bzw. Isolierung der Algennahrung zu unterstützen. Macht ihnen unmissverständlich klar:

Der Banter See ist ein Bürgersee!
Und das soll auch so bleiben!

Deshalb:

Hände weg vom Grodendamm

Keine Wohnbebauung am Banter See

Kein Campingplatz auf Klein Wangerooge

Also jetzt auf Daueralarm umschalten: Alle Banter-See-Freunde an Deck und klar zum Gefecht! Mit einem Bürgerbegehren in der Hand als gute Wehr und Waffe.

Zum Schluss ein Stoßgebet:
Lieber Gott, prüfe unseren Wehrwillen und mach den Grodendamm zu unserer festen Burg. Den glaubenfesten Hiob hast Du nach langer Prüfung ja auch aus seiner Not gerettet.

Jochen Martin
[Es gilt das gesprochene Wort]



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Die Darstelllung des "Trio Infernale Wilhelmshavens" sorgt für Aufregung.
Eine Menge Wilhelmshavener Bürgerinnen protestieren unter dem Motto "Planungswahnsinn am Banter See tut 5.000 Menschen weh" für den Erhalt des Banter Sees, so, wie er ist. Sie wehren sich gegen eine Wohnbebauung für "Priveligierte". Mehr dazu in einem Video ... [das Bild ist vom 15-07-2014] ... .... zum Video | youtube ...



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