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Aktionen: Bildungsprotesttage 06|06|2009
Turbo-Abi ausgetragen auf dem Rücken der Kinder.
Rund um den 17. Juni 2009 sind Bildungsprotesttage angekündigt, am 17. Juni soll erneut ein bundesweiter Schülerstreiktag stattfinden. Was bedeutet das für Eltern? Erwarten Sie Ärger mit den eigenen Kindern oder der Schulleitung? Wird der 17. Juni einfach ein weiterer Tag mit Unterrichtsausfall sein? Oder könnte mehr daraus werden?
Die Bildungsmisere hat viele Ursachen – und die jungen Leute haben gute Gründe für ihre Proteste. Die Schülerinnen und Schüler bedürfen Ihrer Unterstützung, damit es ihnen wirklich gelingen kann, „Bildungsbarrikaden einzureißen“.
Sie erleben es sicher auch täglich: - Unterrichtsausfälle, Lehrer-Engpässe, hilflose Entschuldigungen der Schulleitungen - Klagen von Ihren Kindern oder deren Lehrern über zu große Klassen, in denen konzentriertes Arbeiten nicht mehr zu gewährleisten ist - Ein hoher Druck auf die Kinder, das dichte Lernpensum zu erfüllen - Kaum noch Zeit für Dinge, die die Schulzeit so wertvoll machten, wie Extra-Projekte, gemeinsame Unternehmungen und vieles mehr
Schon in der Grundschule zählt fast jede Note, spätestens Drittklässler erleben einen enormen Druck, weil ihre nächsten Zeugnisse über die weitere Bildungs-Zukunft entscheiden. Wer „versagt“, dem droht die Hauptschule. Die Hauptschulen, die einst für eine solide Grundbildung standen, verkommen zu „Restschulen“, mit unterbezahlten LehrerInnen, die überfordert sind, den jungen Leuten Bildung und Perspektiven zu vermitteln, weil die Gesellschaft kaum noch auf Hauptschüler setzt.
Die Gymnasien wurden in fast allen Bundesländern zwangsumgestellt auf das „G8“, das Abitur nach der 12. Klasse. Weil gleichzeitig der Lernstoff kaum verändert wurde, ist der Druck auf die Jugendlichen enorm.
Das Bildungssystem zeigt extrem wenig Flexibilität für besondere Bedürfnisse. Regelmäßig stellt die Pisa-Studie unserer Gesellschaft ein Armuts-Zeugnis aus: Wer daheim nicht stark gefördert wird, hat kaum Chancen in der Schule. In Deutschland erreichen nur wenige Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund das Abitur. Aber auch andere Abweichungen von der in den Ministerien errechneten Lern- und Konzentrationsfähigkeit enden häufig im Desaster. Es ist keine Seltenheit, dass bis zu einem Drittel der pubertierenden Achtklässler das Klassenziel nicht erreichen.
Deshalb wollen Schülerinnen und Schüler, viele Eltern aber auch Studierende, Auszubildende und Lehrerinnen und Lehrer im Juni diese Bildungsprotesttage veranstalten.
Die Proteste ihrer Kinder brauchen Ihre Unterstützung
Auch Sie als Eltern können die Proteste ihrer Kinder unterstützen! Möglichkeiten dazu gibt es viele: - Als Eltern Kinder bestärken. - Selbst hingehen. - Mit anderen Eltern reden. Mit Lehrern reden. - Politiker in die Mangel nehmen. - gemeinsam fordern: Bildungsbarrikaden müssen weg!
Es muss mehr Geld für die Bildung bereit gestellt werden – denn das ist Geld für die Zukunft Ihrer Kinder und der gesamten Gesellschaft. Wir erleben in diesen Monaten, wie innerhalb kurzer Zeit Millionen und Milliarden für die Rettung der Banken mobilisiert werden. Für ein vergleichbares Engagement zur Rettung des Bildungssystems fehlt bisher jede Spur.
Auf keinen Fall dürfen die Krisenkosten das Bildungssystem weiter belasten. In den letzten Jahren haben zahlreiche Menschen von dem auf Risiko gebauten Finanzsystem profitiert. Die Reichsten in der Gesellschaft müssen jetzt belastet werden, damit die Schwächsten nicht vollends in die Knie gehen. Attac fordert eine Vermögensabgabe auf hohe Vermögen zur Finanzierung der Krisenkosten, damit nicht am Ende unsere Schulen noch mehr beschnitten werden oder die Ärmsten noch weniger Unterstützung bekommen als bereits jetzt.
Den Neoliberalismus im Bildungssystem gemeinsam überwinden
Und nicht zuletzt: Wir müssen der Idee einiger Bildungspolitiker und Wirtschaftsvertreter eine Absage erteilen, aus Schulen könnten Unternehmen werden. Das Bildungssystem ist „am Markt“ nicht gut aufgehoben. Die neoliberalen Konzepte haben den Druck auf Kinder und Lehrer drastisch erhöht. In privatisierten Schulgebäuden fehlen Hausmeister als soziale Ansprechpartner, in „selbstständigen Schulen“ wird über die „Kapitalisierung der Lehrkräfte“ diskutiert, werden Sponsoren gesucht und Werbung in die Schule herein geholt. Die Zukunft der Bildung darf nicht Bertelsmann&Co. überlassen werden.
Chancen für Alle und besondere Unterstützung für die Schwächeren sind in der Markt-Logik nicht vorgesehen. So wichtig die Förderung besonders begabter Kinder ist, so wichtig ist auch die Förderung sozialer Kompetenz aller Kinder und tägliche Solidarität und tatkräftige Unterstützung für diejenigen, die sich schwer tun mit dem Lernstoff oder -tempo.
Quelle: www.ATTAC.de
Links: www.elternverband-gesamtschule.de
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