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30 Prozent der Nivea-Produkte enthalten hormonell wirksame Stoffet 10|09|2013
Die Cremes von Nivea und ihre möglichen Nebenwirkungen.
30.000 Menschen fordern Hersteller Beiersdorf zum Ausstieg auf
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland [BUND] hat den Kosmetikhersteller Beiersdorf aufgefordert, auf hormonell wirksame Chemikalien in Nivea-Produkten zu verzichten. Der BUND startete auf der Internetplattform change.org gemeinsam mit einer Berliner Mutter eine entsprechende Petition. Die Berlinerin Britta Steffenhagen hatte zuvor festgestellt, dass mehrere ihrer Nivea-Produkte hormonell wirksame Stoffe enthalten, darunter auch eine Body Lotion, die sie während ihrer Schwangerschaft benutzt hatte. Die Petition wurde inzwischen bereits von mehr als 30.000 Menschen unterzeichnet.
Eine Auswertung der Inhaltsstoffe der 250 auf der Nivea-Webseite aufgeführten Produkte hätte ergeben, dass ein Drittel hormonell wirksame Chemikalien enthalten, sagte der BUND-Chemieexperte Jurek Vengels. Diese stünden im Verdacht, Brust- und Hodenkrebs zu begünstigen, die männliche Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen und bei Mädchen zu einer verfrühten Pubertät zu führen. Besonders häufig mit hormonell wirksamen Parabenen oder UV-Filtern belastete Nivea-Produkte seien Gesichtscremes, Bodylotions, Handcremes und Sonnenmilch.
Dr. Klaus Peter Liesenkötter, Berliner Kinderarzt und Endokrinologe: "Für die Stoffe gibt es zwar Grenzwerte, die in den einzelnen Kosmetikprodukten nicht überschritten werden. Bei der häufigen Benutzung von Produkten mit hormonell wirksamen Chemikalien summieren sich diese im Körper jedoch zu Dosen, die zu Krankheiten führen können. Besonders gefährdet sind jüngere Kinder und Föten, die die Chemikalien über die Nabelschnur ihrer Mütter aufnehmen. Dieses Risiko kann und sollte vermieden werden, indem die Hersteller Alternativen einsetzen."
"Beiersdorf muss die Sorgen von zigtausenden Verbrauchern ernst nehmen. Wir erwarten, dass der Konzern einen Plan vorlegt, bis wann er hormonähnliche Stoffe in Nivea-Produkten ersetzen wird. Bis dahin wird der Protest weitergehen", sagte der BUND-Chemieexperte Jurek Vengels.
Wer wissen möchte, welche Kosmetika hormonell wirksame Stoffe enthalten, kann dies mit der kostenlosen ToxFox-App vom BUND herausfinden. Diese ermöglicht es, den Barcode von Kosmetikprodukten einzuscannen oder einzutippen. Dann wird sofort sichtbar, ob hormonell wirksame Chemikalien enthalten sind. Bei belasteten Produkten lässt sich über die App außerdem eine Protestmail an den jeweiligen Hersteller senden. Die ToxFox-App gibt es kostenlos für das iPhone im iTunes App-Store und als Web-App.
Quelle: BUND
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