Bild: GRUPPO635.com | hufenbach


UMZU













VERMISCHTES






WETTER



Mixt "NGO´s"













PARTEIEN



Bild: GRUPPO635.com | hufenbach





Bild: GRUPPO635.com | hufenbach
   
Seit 24-03-2022 online:

FOTO: Hufenbach
Zur Webside (https://help.gov.ua/): [Hilfe für die Ukraine]

Aufarbeitung eines Mauerfalls
09|11|2009



In Berlin erinnern heute hauptsächlich Strassenschilder oder Tafeln an die DDR Gechichte.

Tag der deutschen Einheit nicht am 9. November - nur zufällig oder knallharte Kalkulation?

Im Fernsehen läuft eine Dokumentation nach der anderen, und sogar die Bundeskanzlerin lobt die Rolle der Kirchen bei dem Prozess der deutschen Wiedervereinigung: der 9. November vor zwanzig Jahren übt immer noch eine enorme Faszination auf die Menschen aus, die sich an damals erinnern können, und wo sie sich gerade aufhielten, als die ersten Nachrichten über den Äther kamen.

Um den 9. November kommt man – auch zwanzig Jahre danach – nicht herum. Hier sind die Emotionen terminlich und assoziativ verortet, die damals für viele einen Aufbruch in eine völlig neue Zeit und/oder auch ein lange ersehntes, aber nicht mehr erwartetes Ereignis bedeutete:
der Fall der Berliner Mauer  

Andere Länder machen aus solch einem Vorgang mindestens einen eigenen Nationalfeiertag.  Ungeachtet eventuell konkurrierender Bedeutungen aus noch weiter zurückliegender Vergangenheit [so z.B. Ungarn].

Nicht so die Deutschen. Oder zumindest nicht die damalige Führung der [West-]Deutschen:     


der 3. Oktober und zwar nicht 1989[!] sondern 1990


wurde zu unserem neuen Nationalfeiertag. 


Wie kommt das denn? Was in denn in die Bürokraten da in -damals- Bonn geraten? Welcher Teufel hat denn die damals geritten? Wieso denn ausgerechnet den 3. Oktober?

Die Wahrheit ist simpel, aber man glaubt sie zunächst nicht:
Vordergründig wurde damals vorgebracht, der 9. November, der ginge nicht, der sei ja schon belegt. Als Erinnerung an die Reichskristallnacht im ehemaligen Nazi-Deutschland. Und die wolle man ja nicht durch das nun neue eingetretene Ereignis einer [ersten friedlichen und überhaupt geglückten] deutschen Revolution verdrängen.

Toll!

Die damaligen Ereignisse [und Mächte] haben das Zepter immer noch fest in der Hand und erlauben uns nicht mal einen neuen passenden Nationalfeiertag, der den Namen auch verdient.

Nein, nein, es soll ja der Opfer gedacht werden.

Ja, was würden die damaligen Opfer, also unsere damalige kulturelle und berufständische Elite, jüdische Ärzte, Literaten, Rechtsanwälte, Wissenschaftler etc. und deren Familien, die von unserem Volk brutal vergast wurden, um Rechtsanwälten, Ärzten, Universitätsdirektoren der zweiten Reihe, aber „deutschen Blutes“ Platz zu machen
[Posten und Gehälter], denn wohl sagen, wenn sie bei dem Fall der Mauer vor zwanzig Jahren in Berlin „Unter den Linden“ und anderswo hätten dabei sein können???

Hätten die ernsthaft gesagt: Ne ne, der 9. November gehört uns, bitte reißt die Mauer meinetwegen zwei Tage später ein oder noch besser erst in einer Woche!


Auch wenn ich über keinen zuverlässigen Draht ins Jenseits verfüge, möchte ich arbeitshypothesenhalber einmal davon ausgehen, daß die Opfer von damals nichts, aber auch rein gar nichts gegen einen 9. November als deutschen Feiertag einzuwenden hätten, der nun an zweierlei gleichzeitig erinnern würde: an die dunkle und auch an die helle Seite in der Seele des deutschen Volkes.

Gefeiert wird aber seit 1990 der juristischen, also rein formalen Wiedervereinigung ein ganzes Jahr später. Das ist grotesk. Und perfide zugleich. Wie komme ich zu solch einer Behauptung?

Dem mit hervorragendem Machtinstinkt ausgestatteten damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl und seiner ganzen Machtclique in Bonn war es ein außerordentlicher Dorn im Auge, daß ausgerechnet das Volk auf der Straße diese Veränderung der deutschen Geschichte zustande gebracht hatte, und nicht er, als Held, der in die Geschichte eingehen würde.

Und deshalb BENUTZTEN sie das zufällige Aufeinandertreffen zweier deutscher Geschichtsdaten als Ausrede, um
:

1. zu verhindern, daß dem neuen Slogan „Wir sind das Volk“ auch noch nachträglich ein Denkmal gemacht wird


und


2. gleichzeitig das Ergebnis der deutschen Wiedervereinigung sich selber als Leistung zuschreiben zu können [„Helmut Kohl, der Kanzler der deutschen Einheit“], indem man den rein juristischen Termin der offiziellen staatsrechtlichen Vereinigung zum nationalen Feiertag erhebt.


Es entsteht also psychologisch folgender Effekt: im Laufe der Jahre geraten die Ereignisse um den 9. November 1989 immer mehr in Vergessenheit oder in den Hintergrund und: es ist auch ein Machtdemonstrationseffekt gegenüber denen, die „immer noch nicht begriffen haben“, wo der Hammer hängt. Nicht auf der Straße und nicht im Volk jedenfalls. 

Das ist schon ganz schön perfide! Die Juristen und die Politiker als die Götter unseres Schicksals. Was zählen da schon ein paar Kerzen und Lieder in der Nikolaikirche. Und der Mut der Menschen, die damals unter Lebensgefahr auf die Straßen gegangen sind.

Lebensgefahr, nicht einmal ein gesundheitlicher oder finanzieller Schaden, geschweige denn Freiheitsentzug drohte Herrn Helmut Kohl, als er am 3. Oktober 1990, ein Jahr später, seinen goldenen Füllfederhalter zückte, um seinen – leider nicht: Willy -  sondern Dr. usw. unter den Vertrag zu setzen. 


Dafür fand dies ganze wenigstens exakt am gleichen Datum seines ersten Amtsantritts als Bundeskanzler, am 3. Oktober 1982, statt. Wenigstens etwas. Die Gnade der späten Geburt. Vielleicht haben seine Mitarbeiter im Bundeskanzleramt mit der Auswahl des Unterzeichnungstages ja ein verspätetes [wieder exakt um genau ein halbes Jahr: Dr. Kohl ist am 3. April geboren] Geburtstagsgeschenk gemacht.

Wie auch immer. Wir werden es nie herausfinden, denn der Kanzler der Einheit hat bei Treffen im Kanzlerbungalow seinen Mitarbeitern stets verboten, schriftliche Notizen zu machen. Und die Tonbänder usw. im Bundeskanzleramt hat er nach dem – für ihn wohl doch überraschenden – Wahlverlust im September 1998 gleich löschen lassen. 

Sehr demokratisch! 

Die Stasi hat ihm das dann in den Tagen nach dem 9. November 1989 gleich vorbildlich nachgemacht. 

Mein Gott, jetzt bin ich aber gehässig geworden! Ich habe doch gar nichts persönlich gegen unseren immerhin 16-jährigen Bundeskanzler. Aber irgendwie ist das damals mit der Festlegung des neuen deutschen Feiertags schon ein bißchen komisch gelaufen, oder?

Was meinen Sie? Schreiben Sie einen Kommentar, ich freue mich über jeden, auch kritische!

Ihre Heidi Berg

P.S.
Die Losung „Wir sind das Volk“ wurde erstmals auf einer Demonstration in Leipzig am 2. Oktober 1989 gerufen. Man hätte also doch zumindest diesen Tag nehmen können, wenn das Völkerrecht keinen anderen Monat zuließ als den Oktober?

Sie möchten diesen Artikel kommentieren? - Kein Problem:
Hier klicken
und Kommentar über das Kontaktformular an die Redaktion senden!
Vielen Dank!


Startseite/Aktuell | Kontakt | Links | Termine | Impressum | Karikaturen |
Fiktive Interviews| Schicken Sie uns Ihre Leserbriefe | Archiv | Spenden |
Leserbriefe | Newsletter |

Wilhelmshavener Momente

Bild: GRUPPO635.com | hufenbach

Die Darstelllung des "Trio Infernale Wilhelmshavens" sorgt für Aufregung.
Eine Menge Wilhelmshavener Bürgerinnen protestieren unter dem Motto "Planungswahnsinn am Banter See tut 5.000 Menschen weh" für den Erhalt des Banter Sees, so, wie er ist. Sie wehren sich gegen eine Wohnbebauung für "Priveligierte". Mehr dazu in einem Video ... [das Bild ist vom 15-07-2014] ... .... zum Video | youtube ...



Wenn Sie auch ihre ganz persönlichen Momente auf dem Bürgerportal Wilhelmshaven veröffentlichen möchten, senden Sie ihre Bilder an:
redaktion@buerger-whv.de
Vielen Dank!

Archiv:
Archiv | Wilhelmshavener Momente
nach oben