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Verseuchte Container
Nervengift bedroht unsere Gesundheit
24|03|2009



Wie der Aufschwung im Containerverkehr z. Zt. aussieht, können sie auch im Wilhelmshavener Innenhafen besichtigen. Dass aber von den Containern selbst eine erhebliche Gesundheitsgefahr ausgeht, weiß kaum jemand.

Tausende Container mit Holzpaletten kommen täglich in den großen Seehäfen in Hamburg und Rotterdam an. Doch viele dieser Container mit Textilien, Kinderspielzeug und Lebensmitteln sind mit Nervengiften begast. Eine Gefahr für die Arbeiter und den Endverbraucher.

Giftalarm im Hafen von Rotterdam. Dieser Container aus Asien ist mit Nervengift hoch belastet und wird jetzt professionell entgast. Wie gefährlich Giftgas aus Containern ist, mussten Arbeiter der Messe München im September 2007 erfahren. Die Männer hatten einen Container mit Maschinenteilen aus Indien ausgeladen, die ganze Gruppe wurde mit Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus eingeliefert.

Harald Felgenhauer, Toxikologe Uniklinik München: "Es waren insgesamt 32 betroffene Personen, fünf mussten wir stationär behandeln, die restlichen mussten wir ambulant behandeln. Wir haben uns dann mit der Spedition in Verbindung gesetzt und die hat uns dann gesagt, dass diese Container mit Methylbromid begast waren."

Methylbromid oder Brommethan ist ein Schädlingsbekämpfungsmittel, mit dem Container aus Übersee behandelt werden um zu verhindern, dass Pflanzenschädlinge in die EU importiert werden. Doch das hochgiftige Nervengas bringt nicht nur die Schädlinge um, sondern bedroht auch den Menschen. In Südafrika und der Ukraine kam es zu Todesfällen, immer wieder werden Hafenarbeiter, Zöllner und LKW-Fahrer mit schweren Vergiftungserscheinungen in Kliniken eingeliefert. Das heimtückische Gas ist geruchlos, unsichtbar und wirkt meist mit einer Verzögerung von 4 bis 24 Stunden.

Harald Felgenhauer, Toxikologe Uniklinik München: "Das Gift wird inhalatorisch und über die Haut aufgenommen und wirkt in erster Linie über die Atemwege an den Augen und auch im Zentralnervensystem."

Beim Zoll in Hamburg werden täglich Tausende von Containern abgefertigt. Entsprechend hoch ist die Gefährdung für die Zöllner, weil sie die ersten sind, die Container öffnen und mit Giftgasen konfrontiert werden. Deswegen hat der Zoll Hamburg eine Studie zur Belastung von Import-Containern mit Giftgasen durchgeführt. Die Ergebnisse sind erschreckend.

Kirk Kalisch, Sicherheitsingenieur Zoll Hamburg: "Wir gehen von einer Belastungsgröße von ca. 15 Prozent aus, bei den Begasungsmitteln, zusätzlich noch durch andere erwähnte toxische Stoffe, so dass wir im Ernstfall annehmen müssen, dass wir bis zu 30 Prozent der Container als belastet einstufen müssen."

Knapp ein Drittel der Container, die nach Deutschland importiert werden, sind mit Giften belastet. Besonders schlimm: der Großteil der mit Nervengift behandelten Container ist nicht als solcher gekennzeichnet. Der Zoll zeigt uns Anzeichen von möglicher Begasung: abgeklebte Lüftungsschlitze. Die Fahrer wissen oftmals nicht, ob ihr Container Giftgas enthält oder nicht. Dieser LKW hat abgeklebte Lüftungsschlitze, abgeklebte Türen und verdächtige Aufkleber.

report MÜNCHEN:
"Wissen Sie, was da drin ist in Ihrem LKW, was haben Sie geladen?"
LKW Fahrer:
"Laut Papieren habe ich Spielwaren beladen, vermutlich aus China."
report MÜNCHEN:
"Da sind die Lüftungsschlitze zu, meinen Sie, dass der begast worden ist, Ihr Container?"
LKW Fahrer:
"Hinten ist ein Siegel  drauf, aber das ist aufgemacht. Normalerweise, wenn ein Siegel drauf ist, ist es zu und wenn das aufgemacht ist, ist er normalerweise nicht begast. Davon geht man aus."
report MÜNCHEN:
"Würden Sie den aufmachen, den Container?"
LKW Fahrer:
"Ich mach keinen Container auf, nee Container mach ich keine auf, auch wenn so was mit Siegel mal dran war, mach ich keine auf, das muss dann der Kunde selbst machen."

Der Fahrer wird diesen LKW nicht öffnen, aus Angst vor Giftgas. Die Produkte, die er befördert, landen aber hier, in deutschen Kinderzimmern. Ohnehin kommt der Großteil des Spielzeuges heutzutage aus China. Container von dort sind aber besonders häufig mit Brommethan behandelt. Wie groß ist die Gefahr, dass Reste des Nervengiftes Brommethan noch im Spielzeug sind, wenn diese beim Verbraucher landen? Das Bundesinstitut für Risikobewertung kann keine Entwarnung geben.

Thomas Höfer, Bundesinstitut für Risikobewertung: "Wir gehen im Moment davon aus, dass durchschnittlich mehrere Wochen nötig sind, damit das Gas auch austreten kann. Insbesondere kritisch ist dabei lackiertes Holz. Matratzen sind sehr problematisch. Wir hatten Plüschtiere, Spielzeug auch, das sind so die Hauptprodukte."

Der TÜV Rheinland hat die Ausgasung von Brommethan bei verschieden Warengruppen untersucht. Auch diese Ergebnisse sind nicht wirklich beruhigend.

Ralf Diekmann, TÜV Rheinland: "Es war so, dass nach 5 Tagen sehr hohe Konzentrationen über 50 Prozent des eingesetzten Brommethans im Container nachweisbar waren und dass die Produkte ein Stück von dem Brommethan angenommen hatten und dann noch Tage nachdem wir sie aus dem Container genommen hatten noch ausgasten."

Noch erschreckender sind die Ergebnisse, die Prof. Xaver Baur vom Zentralinstitut für Arbeitsmedizin der Universität Hamburg bei Untersuchungen gemacht hat.

Prof. Xaver Baur, Zentralinstitut für Arbeitsmedizin: "Das war Kakaobutter aus Indonesien, mehrere Container voll, mit horrend hohen, mehrere hundertfache Überschreitung von Grenzwerten bezogen auf Begasungsmittel, ein ganz bestimmtes Begasungsmittel: Brommethan, was erheblich toxisch ist für den Menschen."

Im Hafen von Rotterdam ist das Problem schon länger bekannt. Die Holländer haben strenge Vorschriften erlassen. Begaste Container werden hier in einer abgeschlossenen Halle mindestens 24 Stunden lang entlüftet. Um sicher zu stellen, dass kein Brommethan in die Luft entweicht, werden riesige Filteranlagen eingesetzt. Denn Brommethan ist auch ein gefährliches Umweltgift, das die Ozonschicht angreift.

Jan Suurd, EcO2, umweltfreundliche Schädlingsbekämpfung: "Wenn die holländischen Behörden das entdecken, dass begast worden ist oder Lebensmittel, was in Holland nicht zugestattet ist, dann wird das vernichtet. Es wird einfach zur Verbrennung angeboten."

Im Hamburger Hafen werden mit Brommethan belastete Container einfach im Freien entlüftet, falls sie überhaupt bemerkt werden. Denn der Zoll misst die Belastung nur um seine Mitarbeiter zu schützen und ergreift keine weiteren Maßnahmen.

Kirk Kalisch, Sicherheitsingenieur Zoll Hamburg: "Wir betreiben also hier allein Arbeitsschutz für unsere Beschäftigten, also für die Zollbeamten in der Abfertigung und weitere Maßnahmen im Sinne des Verbraucherschutzes dafür haben wir ja nun kein Mandat."

Doch was wird aus dem verdächtigen LKW voller Holzspielsachen? Der Fahrer veranlasst eine Messung durch eine Privatfirma. Dabei werden erhebliche Mengen giftiger Gase festgestellt. Das genaue Untersuchungsergebnis liegt noch nicht vor. Der Container wird derzeit im Hamburger Hafen entgast. In dem Fall haben die Verbraucher Glück gehabt. Doch in vielen Wohnungen könnten Holzmöbel, Matratzen und Spielzeug landen, die noch Tage und Wochen nach der Ankunft aus Asien hochgiftig ausdünsten. Ein Problem, um das sich die deutsche Politik offenbar zuwenig kümmert.

Quelle: report München

Links:
23|03|09 Eurogate in der Krise: 1.400 Jobs in Gefahr
02|03|09 Training: Wenn Stoiker Lemmingen Häfen verkaufen
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