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Gedankenfreiheit
05|09|2009
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Gut sichtbar: die dunkle Ölschicht im Erdreich.
Die Ausgrabungen gehen weiter. Jetzt aber unter Ausschluß der Öffentlichkeit.
Warum nur? Der wiederentdeckte Oelschatz von anno dunnemals, aus unserer glorreichen Sprung-auf-marsch-marsch-Zeit, ist doch eine interessante Variante für das touristische Angebot, als Ergänzung zu den geplanten Bunkerführungen der WTF.
Hier haben wir die Menschen versteckt, dort die Antriebskraft der Flotte.
Dazu ein flotter Spruch, wie: "Vergangenheit trifft Zukunft, Stillgestanden", oder so ähnlich. Eben nicht oberflächlich. Was mit Tiefgang.
Das, was man da ausgräbt, kann man doch nutzen, das muß man doch nicht gleich zuschütten wollen. Schön sauber machen, restaurieren, Dieselimmitat rein, dicke Glasplatte drauf und schon hat man im Erdgeschoß des neuen Baues ein feines, begehbares Fenster in die ewig gestrige Welt der ansonsten, wenn auch teilweise sehr rostigen, drauflosboomenden Seefahrermetropole hier an der Jade.
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Der Sichtschutzzaun, damit sich keine neue Bürgerinitiative bildet oder einfach: damit niemeand etwas von dem merkt, was gar nicht da ist.
Vielleicht aber soll der neue
Sichtschutzzaun um den Ausgrabungsort auch verhindern, daß gewissenlose
Energieräuber und Dieseldiebe auf eben ihre Räuberideen kommen und sich
mit tankfreien Autotouren einen Lenz machen um unsere
Nordseeheilbadbrise zu vergiften und zu verstinken. Da achten
wir nämlich drauf! Aber ganz genau!
Einen Zweck erfüllt die undurchsichtige Wand vor der "Oelquelle" auf alle Fälle:
Was man nicht sieht, ist eben auch gar nicht da. Und in die Lücke des
Bewußtseins kann wieder Frohsinn einziehen. Man muß sich keine Gedanken
machen.
Genau so, wie bei den "Mischwasser"einleitungen am güldenen Siel. Kacke gerührt und seeganggeschüttelt ist ja auch wie weggeblasen.
Wilhelm Schönborn
Investigativer Rentner
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