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CCS Anlage als Pilotprojekt für das neue E-on Kohlekraftwerk in Wilhelmshaven 07|05|2009
 Allein das alte Eon-Kohlekraftwerk auf dem Rüstersieler Groden soll noch bis zum Jahre 2020 weiterlaufen. Es produziert im Jahr neben jeder Menge Feinstaub und Schwermetallen, 4,2 Milionen Tonnen CO2.
CCS steht für Carbon Capture and Storage was übersetzt soviel heißt wie „Kohlenstoff einfangen und einlagern“. CCS soll das neue Wunderverfahren zur Reduzierung der CO2 Emissionen von Kohlekraftwerken sein. Ja, die Energiekonzerne gehen so weit zu sagen, dass durch dieses Verfahren Kohlekraftwerke frei von CO2 Emissionen betrieben werden können.
Das Problem an dieser neuen Technologie ist nur, dass es sie in industriellem Maßstab noch nicht gibt. Die Zeitschiene bis zur Einführung dieses Verfahrens wird von den Energiekonzernen mit mindestens 10 bis 15 Jahren angegeben. Ob das Projekt CCS allerdings in dieser Zeit tatsächlich technisch umsetzbar und serienreif ist, weiß niemand. Die Hoffnung stirbt auch hier zuletzt.
Neben diesem kleinen Problem, die Technik erst noch entwickeln zu müssen, gibt es zahlreiche pikante Details, die von den Energiekonzernen in diesem Zusammenhang nicht so gern an die Öffentlichkeit getragen werden.
Da wäre zum Beispiel der Wirkungsgradverlust eines Kohlekraftwerkes beim Einsatz dieser Technologie. CCS ist nämlich so energieintensiv, dass der Wirkungsgrad eines Kraftwerkes von heute ca. 46 – 48 % um sage und schreibe bis zu 20 % fallen würde. Damit wären sämtliche Effizienzgewinne der letzten 50 Jahre bei dieser Form der Energieerzeugung dahin. Um aber dann weiter die gleiche Menge Strom zu produzieren, müssten noch mehr Kohlekraftwerke gebaut werden und noch mehr Kohle verheizt werden. Dabei entstehen natürlich auch entsprechend mehr CO2, nichtfilterbare Feinstäube und Schwermetalle, die die Umwelt und uns belasten.
Ein weiteres Problem dieser Technologie der Einlagerung von CO2 ist die Sache selbst. Es gibt keinerlei Studien, Versuche oder Daten darüber, wie sich diese Einlagerung in den Erdschichten verhält. Mehrere hundert Millionen Tonnen CO2 müssten für mindestens 1000 Jahre sicher in den tiefen Erdschichten aufbewahrt werden. Wie lang 1000 Jahre sein können, sehen wir am Beispiel Asse schon nach 30 Jahren sehr gut. Sollte auch nur 1% dieses eingelagerten bzw. verpressten CO2 aus dem Erdreich diffundieren, also wieder nach außen in die Atmosphäre dringen, wären alle Klimaschutzbemühungen zunichte gemacht.
Zum Dritten blockieren diese Bemühungen um die CCS Technologie den Ausbau der erneuerbaren Energien. Enorme Summen von mehreren Milliarden Euro werden in die Forschung zur CCS Technologie gesteckt. Die Umrüstung bestehender Kraftwerke kostet nochmal mehrere Milliarden Euro. Unglaublich große Ressourcen an Ingenieurleistungen werden in eine Technologie investiert, die eh‘ zum Aussterben verurteilt ist. Die Zeit der Kohlekraftwerke neigt sich dem Ende zu. Der Untergang dieser Technologie ist nicht mehr zu stoppen.
Das Einzige was die Energiekonzerne mit einer neuen und letzten Generation dieser Klimakillerkraftwerke erreichen will, ist, die Innovationen, die unsere Zukunft im Energiesektor bestimmen werden, zu behindern. Monopolistische Strukturen lassen sich am besten über Großkraftwerke aufrecht erhalten. Für die Manager dieser Konzerne heißt es noch ein letztes Mal als Energiemulties ihre Macht im Energiesektor spielen zu lassen und Geld verdienen.
Die Zeitenwende im Energiesektor ist bereits unumkehrbar eingetreten. Der Ausbau der erneuerbaren Energien wird unsere Zukunft bestimmen. CO2 muss vermieden werden. Energieeffizienz muss steigen. Nur so können wir dem globalen Klimawandel noch begegnen.
Zum Schluss noch ein Beispiel für die toxische Wirksamkeit von CO2: 1986 hat sich am Seegrund des Lake Nyos in Kamerun nach einem Vulkanausbruch eine große Menge CO2 abgelagert. Die plötzliche Freisetzung dieses CO2 tötete dann 1700 Menschen und mehrere tausend Rinder im Umkreis von 25 km. Der Transport von hoch komprimiertem und verflüssigtem CO2 durch Pipelines zu den Anlagen an denen es dann in tiefe Erdschichten verpresst werden soll, ist hoch risikobehaftet und darf bei der ganzen Diskussion um die Einlagerung von CO2 und der CCS Technologie nicht vergessen werden.

Peter Sokolowski 1. Vorsitzender der Grünen Wilhelmshaven und Sprecher der Bürgerinitiative Zeche Rüstersiel - Gegen Kohlekraftwerke und für Klimaschutz
Quelle: Grüne Wilhelmshaven
Links: 15|12|08 Klimarückschritt
20|09|08 'Sander mit klimapolitischer Blindheit geschlagen'
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