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Wilhelmshavener Südstrand: Dorado für Alltagsraser?



Der Wilhelmshavener Südstrand im Spannungsfeld zwischen Erholung und absolutem Kommerz?

17-09-2018 - Wohnen, Arbeiten, Chillen [Erholen, Entspannen], seit je typische Funktionen des Wilhelmshavener Südstrands, werden seit geraumer Zeit beträchtlich durch Alltagsraser gestört. Warum ist der Südstrand ihre "dreamsite"?.

Nun, er hat schön asphaltierte, gerade, ampelfreie Strecken, keine Fahrbahnschwellen und wird verhältnismäßig selten kontrolliert. Zudem gilt Raserei, vorausgesetzt, dass keine Unfälle anhängig sind, "nur" als Ordnungswidrigkeit mit meist geringer Geldbuße. Was ist los mit Menschen, die meinen, im Straßenverkehr ihr Mütchen am Steuer kühlen zu müssen? Sollen Persönlichkeitsdefizite kompensiert, Selbstwertgefühle durch "Dicke Hose-Verhalten" aufpoliert werden?

Zufälle im alltäglichen Straßenverkehr sind nicht reduzierbar. Mir stockte einmal der Atem, als ich spätabends einen verwirrten Nachbarn mitten auf der Fahrbahn der Südstrandstraße fand. Ein zufällig in dem Moment heranbrausender Raser hätte ihn erfasst. Ein Kind, das an der Hand der Mutter auf dem Gehweg läuft, kann sich unvermutet von der Hand der Mutter losreißen und im nächsten Moment auf der Fahrbahn sein. Ob und mit welcher Härte Zufälle zu Unfällen werden, hängt weitgehend von der Fähigkeit der Fahrer ab, blitzschnell die Szene zu analysieren und spontan zu handeln. Gilt das auch für in hohe Tempi verliebte, von Egoismus und Eitelkeit geleitete Raser?

Vielfach fahren Motorräder auf der Südstrandstraße, deren Fahrer unverkennbar das vermeintliche Recht "Freie Fahrt für freie Bürger" für sich beanspruchen. Höllischer Lärm getunter Maschinen und hohe Geschwindigkeiten sind ihre "Markenzeichen". Nach Untersuchungen [z. B. der Verkehrswacht Bremen] basieren rund 70 % der von Motorradfahrern verursachten Unfälle auf nicht angepasster Geschwindigkeit, wobei die Fahrer besonders in Linkskurven Kontrollen über ihre Maschinen verlieren.

Im vergangenen Juni rutschte auf der Südstrandstraße ein Motorradfahrer beim Überholen eines vor ihm fahrenden Autos in der Linkskurve aus, prallte funkenschlagend gegen einen geparkten PKW, wurde von dort auf den gegenüberliegenden Gehweg geschleudert und brannte aus. Der Fahrer wurde leicht verletzt. Dem Pressebericht der Polizei zufolge sei die Geschwindigkeit des Motorrads nach Augenzeugenberichten nicht überhöht gewesen. Wie verbindlich sind aber solche auf Schätzungen beruhende Aussagen? Der Gedanke ist nicht abwegig, dass das Tempo im Überholvorgang, bei dem der Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor, höher gewesen sein kann, zumal der geparkte PKW Totalschaden erlitt.

Bestrebungen der Stadt Wilhelmshaven, gegen Südstrandraser vorzugehen, wirken wenig überzeugend. Manchmal steht ein einzelner mobiler Blitzer wie vergessen am Straßenrand zwischen parkenden Autos. Stippvisiten der Polizei sind kurz und vor allem dann spärlich, wenn die Raser am frühen Abend und Wochenende "ausschwärmen". Nur auf Temposchätzungen bezogene Anzeigen sind wertlos, Fahrzeugnummern bei 100 km/h und mehr schwer lesbar.

Angeblich seien, wie es in einer Einladung an Medien zu einem Ortstermin hieß, im Sommer 2017 größere Mengen an Geschwindigkeitsmessungen am Südstrand vorgenommen worden, deren Ergebnisse mit wenigen Ausnahmen gezeigt hätten, dass sich die Fahrzeugführer an die vorgeschriebene Geschwindigkeit gehalten hätten. Folglich wurden den sich gegen Lärm und Raserei zur Wehr setzenden Anwohnern "subjektive Empfindungen" unterstellt. Doch sollten Beschwerden aus dieser Seite ernst genommen werden. Eine klare Haltung aus dem Helgolandhaus am Südstrand wurde in der WZ vom 05.08.2018 veröffentlicht, der sich hoffentlich viele Bewohner anschließen.

Grundsätzlich ist zu bezweifeln, ob ein kurzfristiges Aufstellen von Messgeräten an ausgewählten Stellen die gewünschte Abschreckung bringt. Raser sind sehr geschickt, wollen sich nicht "erwischen" lassen, andererseits ihren Nervenkitzel befriedigen. Es geht ihnen, wie professionellen Rennfahrern, darum, Geschwindigkeiten so gleichmäßig und so hoch wie möglich zu halten. Sie treten selten dispers [gleichmäßig fein verteilt] auf, sondern in "Pulks", nicht unähnlich der aus Tierreich, Unternehmertum und Kriegsführung bekannten "intelligenten Schwarmbildung" bzw. "vernetzten Intelligenz".

Vielerorts wird überlegt, wie Alltagsraser von öffentlichen Plätzen, Straßen oder Einrichtungen "vergrämt" werden könnten. Zu den diskutierten Methoden zählen bewusstseinsbildende Maßnahmen [z.B. Raser zu überzeugen, aus eigener Einsicht von der Raserei zu lassen]; juristische Sanktionen [höhere Bußgelder, Fahrverbote, Strafandrohungen für die Gefährdung von Leib und Leben anderer Menschen, Haft, strengere Gesetze]; technische und bauliche Maßnahmen [Schwellen, Tempolimits etc.], stationäre Überwachungsanlagen. Juristisch ist die Sache nicht einfach, zumal, wie aus anderen Städten und auch bei der Autobahnraserei vermeldet, juristisch geschulte Väter alltagsrasende Söhne gerne aus härteren Strafen herauspauken.

Wie auch immer, muss für den Wilhelmshavener Südstrand dringend etwas getan werden, um Bürger vor den Risiken der Raserei und den vermutlich weit über Normwerten liegenden Abgas- und Lärmpegeln zu schützen.

Dr. Gisela Gerdes
Wilhelmshaven


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