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Verlage vs. Friesischer Rundfunk 14|05|07 Montag, den 14. Mai 2007 um 13:51 Uhr von Heinz-Peter Tjaden
Aufruf zum Streik: “Das schönste und witzigste Demo-Plakat wird mit einem Eimer feinste Emder Matjesheringe belohnt.” [screenshot friesischer-rundfunk.de – Ausschnitt].
Sein Sender sei so harmlos wie eine Fliege, schreibt Karl-Heinz Sünkenberg auf den Internet- Seiten des Friesischen Rundfunks [FRF], der seit September 2005 vornehmlich Kamerafahrten durch das Land der Friesen ausstrahlt. Dennoch greift ein Medien- konzern immer wieder zur Fliegenklatsche. Peng! - und weg ist der Sender, hofft offenbar der Nordwest- Zeitungsverlag, dessen Verleger Reinhard Köser von der NDR-Sendung “Zapp” am 7. Februar 2007 eine “dreiste Einkaufstour” bescheinigt bekam, bei der er auch die Kartellgesetze ignoriere. _____________________________________________________
Mehr als 30 regionale Zeitungen gibt es an der westlichen Nordseeküste, die meisten gehören Reinhard Köser. Da muss man nicht immer die “Nordwest-Zeitung” vorschicken, wenn an der Medienfront scharf geschossen werden soll. Manchmal tut es auch - dieser Verdacht liegt mehr als nahe - der “Anzeiger für das Harlingerland” mit Sitz in Wittmund. Wie nach einer Gewerbeschau in der ansonsten beschaulichen Kleinstadt, bei der vom Friesischen Rundfunk Interviews ausgestrahlt wurden. Die Landesmedienanstalt reagierte darauf mit einer Verwarnung - und die Nordwest-Zeitung am 12. Mai 2007 mit der scheinheiligen Anmerkung: “Die
Landesmedienanstalt machte keine Angaben, wer sie auf den Verstoß aufmerksam gemacht hat.” _____________________________________________________
Kopfstation abgeschaltet
Wer den Friesischen Rundfunk angeschwärzt hat, verrät auch FRF-Sendeleiter Karl-Heinz Sünkenberg nicht. Der Sender hat inzwischen die Kopfstation Wittmund-Burhafe abgeschaltet. Auf den dunklen Bildschirm in den Landkreisen Wittmund und Friesland, außerdem in der Stadt Wilhelmshaven, reagierte das FRF-Publikum mit wütenden Gästebucheintragungen.
Beispiel Bernhard Harms, der am 13. Mai 2007 schrieb: “So eine Sauerei! Das Medienrecht in Niedersachsen muss geändert werden. Wir sind Friesen und haben immer schon um unser Recht gekämpft. Was können wir tun? Ich bin dabei! Es kann doch nicht sein, dass mir ein Zeitungsfritze vorschreibt, von wo ich meine Informationen beziehe.” Was tun? beantwortet der Friesische Rundfunk so: Geplant ist ein Streik am 15. Mai 2007 und eine abendliche Demons- tration auf dem Wittmunder Marktplatz, die um 19 Uhr beginnt. Dazu kündigt Sünkenberg an: “Die Bilder von der Demonstration und die Gästebucheinträge werden an die Staatskanzlei in Hannover geschickt.”
Mediengesetz ändern
Das Ziel ist klar: eine Änderung des niedersächsischen Mediengesetzes. Das spielt nämlich Verlegern wie Reinhard Köser in die Karten, wie die “Nordwest-Zeitung” am 12. Mai 2007 mit einer gewissen Häme zu berichten wusste: “Als so genannter Mediendienst darf der FRF nur Bilder, Textbänder und Teleshopping-Sendungen ausstrahlen.”
Das mache einem regionalen Fernsehsender Gesetzestreue schwer, räumt der FRF-Sendeleiter ein und kann die Fahrten nach Hannover zum Rapport bei der Landesmedienanstalt kaum noch zählen, denn: “Seit Sendebeginn ist der Friesische Rundfunk ständig im Visier der Verlage im Sendegebiet. Diese haben nichts unversucht gelassen, dem Lieblingssender der Friesen zu schaden.”
>Quelle: Readers Edition _____________________________________________________
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