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Feuerwehr: Rückkehr zum 24 - Stundendienst
09|09|2011



Die Feuerwehr: Immer im Einsatz, bei jedem Wetter, auch für so manchen politischen Entscheidungsträger.

Am 01. Januar 2010 wurde bei der Berufsfeuerwehr Wilhelmshaven ein  neuer, EU-konformer Dienstplan eingeführt.

Das Modell sieht zwei Tagschichten a' 11 Stunden und darauf folgend 2 Nachtschichten a' 13 Stunden vor. Danach folgen vier freie Tage, die aber von möglichen Zusatzschichten und Rufbereitschaften unterbrochen werden.

Was auf den ersten Blick sehr verlockend aussah und die Kollegen vor Überbelastung schützen sollte, erwies sich aber in der Praxis als körperlich und sozial unverträglich. Im Prinzip befindet man sich vor, während und nach den Nachtschichten in einem ständigen Jetlag. Die tatsächlich nutzbaren Wochenenden beschränken sich auf maximal 8 pro Jahr. Der personelle Ausfall durch Krankheit ist mit Start der 12 Stunden Wechselschicht um bis zu 40% angestiegen.

Im Juli 2010 initiierten die Kollegen eine Unterschriftenaktion mit der Forderung zur Rückkehr zum 24-Stundendienst und übergaben diese dem Personalrat, dem Rat und der Verwaltung.

Während einer Klausurtagung im August 2010 konnten sich Fachbereichsleitung und Personalrat noch auf kein geeignetes Dienstplanmodell einigen. Die Aussage seitens der Fachbereichsleitung und der Verwaltung war eindeutig: "Keine Rückkehr zu einem 24-Stundendienst".

Im Oktober eskalierte die Situation, da es mittlerweile zu massiven Wachunterbesetzungen kam. Der Personalrat reagierte und schrieb unterstützt von ver.di sowohl Fachbereichsleitung als auch die Verwaltung und die Ratsmitglieder an.

Daraufhin wurde das Thema Dienstplan im Umweltausschuss behandelt und die Ratsfraktion der BASU sorgte dafür, dass das Thema in der Ratssitzung am 17. November behandelt werden sollte.

Ca. 30 Kollegen mit Frauen und Kindern waren zugegen, als Dr. Michael von Teichman [FDP- Oberbürgermeisterkandidat] während der Umweltausschusssitzung am 03. November sich dazu hinreißen ließ, folgenden Satz zu äußern: "Man ist nicht krank, weil einem der Dienstplan nicht passt". Diese Äußerung löste blanke Empörung aus und gab der ohnehin schon angespannten Situation zusätzlich Fahrt.

Daraufhin nutzen Kollegen und deren Angehörige die Internetplattform des Bürgerportals http://www.buerger-whv.de und schrieben sich den Frust in Form von Leserbriefen von der Seele.

Aufgrund des nun öffentlichen Drucks, nicht zuletzt unterstützt durch die Gewerkschaft, lud der Umwelt- und Feuerwehrdezernent Dr. Graul im Vorfeld der Ratssitzung am 17. November den Personalrat der Berufsfeuerwehr zu sich ins Rathaus ein und sicherte ab jetzt konstruktive Gespräche zu.

Dennoch erschienen dann nahezu 70 Kollegen mit Frauen und Kindern zur Ratssitzung und unterstrichen nochmals eindrucksvoll die Forderung zur Rückkehr zu einem 24 Stundendienstmodell. Kurz darauf wurden die Verhandlungen über ein neues Dienstplanmodell aufgenommen. Die Gespräche verliefen weitestgehend friedlich und zielgerichtet. Relativ schnell kristallisierte sich heraus, dass man zu einer Rückkehr zum 24-Stundendienst bereit wäre. In den Verhandlungsrunden wurden im Ausschlussverfahren mehrere Dienstplanmodelle diskutiert und geprüft, sodass am Ende ein Dreischichtmodell, welches an den Dienstplan der Berufsfeuerwehr Bremen angelehnt ist, übrig geblieben ist. Der Wachwechsel wird zukünftig mittags stattfinden.

Am 24. Mai 2011 wurde die Dienstvereinbarung zum 24-Stundendienst in einer 48-Stundenwoche unterzeichnet.

Der Personalrat, der zu 100% aus ver.di-Mitgliedern besteht, konnte nur mit Hilfe der Gewerkschaft, die mit Rat, Tat und Kontakten zur Seite stand, diesen Erfolg erzielen. Des Weiteren war die Einigkeit in der Mannschaft, die, wenn es darauf ankam auch bereit war "Flagge zu zeigen", ein großer Stützpfeiler.

Ab jetzt heißt es, den neuen Dienstplan gemeinsam zu gestalten und zum Laufen zu bringen. Bis zum Jahresende gilt es noch einige Probleme zu lösen:

- Die vier Wachabteilungen müssen aufgelöst werden und zu drei Wachabteilungen zusammengefügt werden.
- Eine adäquate Lehrgangs- und Urlaubsplanung, bei einer sehr knappen Personaldecke, muss für das Jahr 2012 noch bis zum Herbst eingetütet werden.
- Die Frage, wie zukünftig mit den wahrscheinlich anfallenden Mehrarbeitsstunden über 48 Stunden umgegangen werden soll, muss ebenfalls noch geklärt werden.

Und nicht zuletzt muss eine Lösung entwickelt werden, wie auf der einen Seite mit den ca. 13.000 "Minusstunden", aus dem jetzigen Dienstplan, entstanden durch personelles Missmanagement, umgegangen werden soll und auf der anderen Seite noch ein Konto mit ca. 65 000 EuGH-Stunden wie ein Damoklesschwert über der Dienststelle hängt.
 
Eins ist in der intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Dienstplan klar geworden: Die heutigen spitz kalkulierten Personalberechnungen im Kommastellenbereich lassen wenig Spielraum und Reserven. Für die Dienststelle heißt dies, dass sobald sich ein personelles Problem auch nur abzeichnet, man sofort mit neuem oder zusätzlichem Personal nachregulieren muss. Vernachlässigt man diese wichtigen Parameter, so wie in der Vergangenheit, dann kann der beste Dienstplan nicht funktionieren und alle Bemühungen, das in schwere See geratene Schiff zu retten, waren vergebens.

Wir sind gespannt, wie sich die Situation innerhalb der Berufsfeuerwehr Wilhelmshaven weiter entwickelt. Fakt ist, dass die Entscheidung zu einem 24-Stundendienst in einer 48-Stundenwoche richtungsweisend ist und Vorreitercharakter hat. Ob die Rechnung aufgeht und der zum Teil verlorengegangene Idealismus der Kollegen wieder Einzug hält, hängt von vielen Faktoren ab. Ein Faktor sind aber nicht zuletzt wir selber.

Mit freundlichem Gruß

Michael Ramke
Gewerkschaftssekretär

Christian Reimann
Vorsitzender Fachgruppe Feuerwehr

Quelle: ver.di | Bezirk Weser-Ems


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