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Handel & Wandel 21|12|2011
Nun können auch wir das angucken, was wir im Internet bestellen werden?
Nun ist er da, der neue Mediamarkt. Das meiste, das es da gibt, ist zwar energiefressender Luxuskram ["Unterhaltungselektronik"], aber lieber der Spatz in der Hand als nur kackende Tauben auf dem Dach einer leer stehenden Immobilie: Schön, dass das historische Karstadt-Gebäude wieder mit Leben gefüllt ist, gepflegt und geheizt wird, dazu 40 Arbeitsplätze.
Ungewöhnlich auch, denn andernorts setzt der Gesamtkonzern eher "Saturn" in die Innenstädte und MM auf die grüne Wiese am Stadtrand. Also doppelt schön: kein zusätzlicher Landschaftsfresser am hinlänglich versauten Stadtrand, sondern Nachnutzung stadtbildprägender vorhandener Gewerbeflächen. Das sollte Schule machen.
Die Kehrseite der Medaille: Die Großen fressen die Kleineren. Nicht nur der ProMarkt in der Nordseepassage macht dicht, Elektro Conrads hat schon im Vorfeld seinen Technik-Shop in der Börsenstraße geschlossen. Seit seiner Erfindung ist der Mensch Jäger und Sammler, heutzutage vor allem Schnäppchenjäger. Hauptsache billig, ohne zu überlegen. Um "billig" anzubieten, braucht es "Rationalisierung". Je größer der Konzern, desto günstiger der Einkauf beim Hersteller, desto günstiger großflächige Ladenmieten. Schnellerer Umschlag, weniger Lagerkosten. Kundendienst im herkömmlichen Sinne entfällt oder wird automatisiert, mit mehr Aufwand für den Kunden. Ein kleiner Einzelhändler mit wenigen Geräten bzw. Marken auf kleiner Ladenfläche, der noch intensiv berät und sich kümmert, mit mehr Personal pro Umsatzeinheit, kann da schwer mithalten.
Wir drücken unseren alteingesessenen TV&Co-Händlern die Daumen, dass die Kunden treu bleiben. Ebenso unseren kleinen Bäckern um die Ecke, dass sie nicht von der geplanten Brotfabrik im JadeWeserPark [mit 400 Arbeitsplätzen] gefressen werden. Die Crux ist ja auch immer: Ein großer Betrieb bringt auf Schlag viele Arbeitsplätze und Gewerbesteuer, aber wenn der dicht macht, siehe Raffinerie, reißt das ein um so schmerzlicheres Loch. Viele kleine Betriebe sind eine solidere Basis, an der alle Konsumenten mitbauen können, die nicht um den letzten Cent feilschen.
Imke Zwoch
Quelle: Gegenwind | Wilhelmshaven
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